In zehn Jahren wird einer Prognose des Autozulieferers Continental mehr als jeder fünfte Neuwagen weltweit ein Hybridauto sein. Damit erhöht der Dax-Konzern seine Schätzung vom Frühjahr, als er ein Ziel von 15 bis 20 Prozent ausgab.
Große Hoffnung setzen viele Zulieferer dabei auf das 48-Volt-Hybridsystem, eine Art Mild-Hybrid, welches den Spritverbrauch eines Verbrenners um knapp ein Fünftel senken soll. Rein elektrischen Fahren allerdings ist mit dieser Technik nicht möglich.
Bosch etwa arbeitet an einem 48-Volt-System, welches den Antrieb mit 10 kW unterstützen kann. Die Akkus speichern ihre Energie in einer 0,25-kWh-Lithium-Ionen-Batterie. Continentals System leistet etwa 15 kW, was aber immer noch gesteigert werden könnte: „Wir sehen, dass sich die Leistung des Systems durchaus auf 18 Kilowatt erhöhen lässt“, sagt etwa Tomas Smetana, Leiter Produktgruppe Elektrische Achssysteme von Schaeffler, voraus.
In Europa wird im kommenden Jahr „die erste 48-Volt-Technologie in Serie starten“, sagte Bernhard Klein, Leiter der Continental-Strategieabteilung für Hybrid- und Elektroautos, bei einer Veranstaltung. Um welches Modell es sich dabei handelt, verriet er leider nicht. Bosch testet sein System derzeit in einem Audi A3.
Die neue Hybrid-Technologie soll sich mit wenig Aufwand in die Architektur konventionell angetriebener Fahrzeuge integrieren lassen und zugleich Funktionen bieten, die bisher nur bei den Hochvolt-Hybridsystemen zu finden waren: das Abschalten des Verbrennungsmotors während der Fahrt (Segeln, Coasting), einen schnellen Motorstart und eine effiziente Bremsenergie-Rückgewinnung (Rekuperation).