Dass sich ein selbstfahrendes Auto seine Parklücke auf Supermarkt-, Bahnhofs- oder Flughafenstellplätzen oder in Parkhäusern selbst sucht, soll Forschern von VW zufolge noch in diesem Jahrzehnt Realität sein. Ein entsprechendes Forschungsfahrzeug hat das Unternehmen kürzlich in Wolfsburg präsentiert.
Dort rollte „ein scheinbar herrenloser e-Golf“, wie auto motor und sport berichtet „lautlos in Schrittgeschwindigkeit über das Gelände, ohne dass ein Fahrer am Steuer sitzt“. Um die Aufgabe schwieriger zu gestalten waren auch Fußgänger und Fahrradfahrer auf seinen Wegen unterwegs, wovon sich der „Elektro-Golf nicht irritieren“ ließ. Sein Ziel war demnach eine mehrere hundert Meter entfernte Lücke auf einem Parkplatz – „in die er sauber hinein“ rangierte.
Elektroauto-Laden könnte automatisiert werden
Mit der Technologie aus dem EU-Forschungsprojekt V-Charge wolle „Volkswagen unter der Federführung der ETH Zürich zusammen mit weiteren Universitäten und Bosch nicht nur die Parkplatzsuche, sondern auch das Aufladen von Elektroautos automatisieren“, heißt es. Damit könnten sich Elektroauto-Fahrer zum einen die „die zeitraubende Suche nach einer freien Lücke“ sparen und erhalten zum anderen bei der Rückkehr sogar ein geladenes Auto – sofern das Fahrzeug per Induktion oder Ladeautomatik mit Strom versorgt werden kann.
Ausgelöst wird die Stellplatz-Such-Funktion per Smartphone. Über eine drahtlose Datenverbindung wird dem Auto daraufhin eine digitale Karte des Parkplatzes bzw. Parkhauses sowie eine freier Platz zur Verfügung gestellt. Per digitaler Karte, GPS und der umfangreichen Sensorik selbstfahrender Autos (im diesem VW e-Golf sind es zwölf Ultraschallsensoren, vier Fischaugen- und zwei 3D-Kameras) manövriert das Auto von selbst zum richtigen Ort.
Der Clou dabei: Einen Parkplatz mit automatischer Ladeeinrichtung könnten autonome Autos wieder freigeben, sobald der gewünschte Ladezustand des Akkus erreicht ist. Ladesäule-Blockieren wäre somit ausgeschlossen.
https://youtu.be/zrronWEhI4Y