Vorigen Monat hat Tesla ein neues Montagewerk im niederländischen Tilburg eingeweiht, im Beisein von Firmenchef Elon Musk höchstpersönlich. Die Basler Zeitung war mit vor Ort und hat einige interessante Statements aus dem Pressegespräch mit dem Elektroauto-Pionier mitgebracht.
Am nicht erst durch die VW-Affäre in Verruf geratenen Diesel lässt Musk kein gutes Haar: „Sie wollen gesundheitliche Probleme? Dann nehmen Sie den Auspuff doch gleich in den Mund. Das wird den Leuten jetzt bewusst. Die einzige Lösung lautet darum: Elektroautos. Die großen Autobauer müssen nach diesem Vorfall in Richtung null Emissionen streben.“
Bezogen auf die Frage, ob Elektroauto-Hersteller Tesla von dem Skandal profitieren könne, sagt Musk, dass er „nicht so viel übers Business“ nachdenke. Es gehe „um ein höheres Ziel: sicherzustellen, dass die Zukunft gut ist. Wir wollen den Prozess hin zu emissionslosen Autos beschleunigen. Was nützt ein volles Bankkonto, wenn die Zukunft nicht gut ist?“
Subventionen für Elektroautos findet Musk interessanterweise falsch. Lieber wäre ihm der umgekehrte Weg, wie er beispielsweise in Norwegen beschritten wird: „einen Preis aufs CO2 ansetzen“ und Autos mit Verbrennungsmotor höher besteuern als Elektromobilität. Denn „in Wahrheit werden Autos mit Verbrennungsmotor subventioniert, weil sie fürs CO2 wenig bis gar nichts bezahlen müssen. Es muss jetzt etwas getan werden, um diesen ökonomischen Fehler zu korrigieren.“
Warum das Model 3 so solange auf sich warten lässt
Musk erklärt auch einmal mehr die Strategie von Tesla, und warum es so lange dauert, bis ein erschwinglicher Massenstromer des Elektroauto-Pioniers auf den Markt kommt: Jede Technologie müsse, „bevor sie erschwinglich ist, verschiedene Phasen durchmachen“.
Musk habe dabei immer schon „von einem Drei-Stufen-Plan geredet: einem hochpreisigen Kleinserienmodell – das war der Roadster –, gefolgt von hochpreisigen Volumenmodellen (gemeint ist die Limousine Model S sowie das SUV Model X; Anm. d. Red.) und schliesslich einem günstigen Volumenmodell“, womit Musk das für 2016 angekündigte Model 3 meint.
Das Geld, das Tesla mit den teuren Modellen erwirtschafte, fließe „in die Entwicklung eines günstigen Modells. Gäbe es einen Weg, Phase drei zu beschleunigen“, würde Musk es tun.