Auch wegen eines Fußballspiels ist der Mennekes-Typ2-Stecker für Elektroautos zum Europa-Standard geworden. Wie sich die Firma aus dem südlichen Sauerland innerhalb von 80 Jahren vom kleinen Handwerksbetrieb zum Kreis der Weltmarktführer gemausert hat, hat die Süddeutsche Zeitung zusammengeschrieben.
Demnach hat Firmenchef Walter Mennekes, als das Thema Elektromobilität aufkam, „schneller geschaltet“ als die Konkurrenz: „Da haben wir gesagt: Stecker, das sind wir, diesen Stecker müssen wir bauen“, erzählte Mennekes der Zeitung.
Über ein Gespräch mit dem damaligen VW-Chef Martin Winterkorn bei einem Heimspiel des FC Bayern sei ein erster Kontakt in die Autobranche entstanden. „Als kleiner Steckerhersteller hätte ich ja nie einen Termin bei Winterkorn gekriegt“, sagte Mennekes der SZ. Ob sie bei Volkswagen denn schon einen Stecker für das Projekt Elektroauto hätten, wollte Mennekes bei dieser Gelegenheit wissen. Keine Ahnung, erwiderte demnach Winterkorn: „Haben Sie einen?“ Mennekes habe sodann aus der Handtasche seiner Frau den Prototypen herausgezogen. „Kann ich den hann?“, habe der Schwabe Winterkorn gefragt.
„Dann rücken Sie ein bisschen“
Eine weitere amüsante Anekdote habe im Frühjahr 2010 bei der Nationalen Plattform Elektromobilität im Kanzleramt stattgefunden. Neben den Bossen von Autoindustrie und Energiekonzernen, der Kanzlerin und den Ministern, die mit dem Thema befasst waren, saß „der Mennekes Walter aus Kirchhundem“, wie der Steckererfinder der SZ „nicht ohne Stolz“ erzählte.
Mennekes saß demnach „in einer langen Reihe ziemlich weit hinten“ und habe die Polit-Riege vorne kaum sehen können. Weshalb er den damaligen Porsche-Chef und jetzigen VW-Chef Matthias Müller, der neben ihm saß, gebeten habe, ein wenig nach hinten zu rücken. Der habe erst unwillig reagiert. Bis Mennekes ihm zuraunte: „Ich fahre den sechzehnten Porsche, wenn’s der siebzehnte werden soll, dann rücken Sie ein bisschen“.
Fritz Faßbender meint
Herzlichen Glückwunsch zum Infoletter.
Walter und die Firma Mennekes haben wiedermal die Nase vorn.