Technologiekonzern Linde startet eine Felderprobung mit rein elektrischen Service-Vans. Das vollständig ausgestattete Servicefahrzeug auf Basis des Fiat Ducato wurde mit Antriebskomponenten aus Linde Elektrogabelstaplern umgerüstet und soll künftig von der Linde Service Organisation in Großstädten und Ballungszentren eingesetzt werden, um zur Emissionsreduzierung in dichtbesiedelten Gebieten beizutragen. Zudem können mit dem Elektrofahrzeug Wartungs- und Reparaturaufträge auch bei luftverschmutzungsbedingten Fahrbeschränkungen durchgeführt werden.
Wissenschaftlich begleitet wird der Feldtest vom Lehrstuhl Engineering Design & Mechatronic Systems der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. Ziel ist, Einsatztauglichkeit und Fahrerakzeptanz zu prüfen, Einsatzmöglichkeiten und -profile genauer zu definieren sowie Potenziale für technische Weiterentwicklungen zu finden.
Die vier Fahrzeuge im Feldtest werden im Ruhrgebiet, in Bremen und London genutzt, um ein breites Spektrum möglicher Einsatzprofile abzudecken. Ein weiterer Service-Van ist für Probefahrten und Tests der Wissenschaftler der Hochschule und die ES&D-Ingenieure vorgesehen.
„Wir wollen nicht nur erfahren, ob der E-Service-Van grundsätzlich als Servicefahrzeug geeignet ist, sondern wie und wo die Fahrzeuge tatsächlich effizient eingesetzt werden können“, erklärt Prof. Dr. Vahid Salehi von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in München. „Bei dieser Bewertung spielt insbesondere die Wahrnehmung der Fahrer eine wichtige Rolle, die dafür natürlich wissen müssen, wie sie ihr Fahrzeug richtig nutzen.“
Bereits im Frühjahr waren die Servicetechniker und Serviceleiter der britischen Linde Service Organisation und der beteiligten Linde-Händler Pahlke (Ruhrgebiet) und Willenbrock (Bremen) eingehend mit der Antriebstechnik des Linde E-Service-Vans vertraut gemacht worden. Die Techniker von ES&D und des Umrüsters ReeVOLT GmbH erklärten den Schulungsteilnehmern Handhabung, Fahreigenschaften und Ladeverhalten des Fahrzeugs. Danach folgte eine erste Testfahrt rund um das Werksgelände von Linde Material Handling in Aschaffenburg Nilkheim.
Prof. Dr. Vahid Salehi stellte das begleitende Forschungsprogramm vor und erklärte Aufbau und Inhalt der Fragebögen, die die Servicetechniker zu Beginn, während und am Ende des Feldtests beantworten sollen. Drei der Testfahrzeuge sind zudem mit Datenloggern ausgerüstet, die relevante technische Daten während der Nutzung erfassen und wichtige Informationen über die Performance der Fahrzeuge, z.B. beim Einsatz bei Kälte oder Hitze liefern.