BMW hält nicht viel vom VW-Vorstoß für eine gemeinsame Fertigung von Elektroauto-Batterien in Deutschland: „Wir sehen momentan keine Veranlassung, unsere Strategie zu ändern“, sagte ein BMW-Sprecher. Man werde an der Partnerschaft mit Samsung festhalten, da es sich bewährt habe, die Batteriezellen von dem südkoreanischen Konzern zu beziehen. Der wesentliche Teil der Wertschöpfung finde zudem ohnehin bei BMW statt: unter anderem die Paketierung der Zellen, die Entwicklung der Leistungselektronik, Steuerung und Kühlung. „Das ist das, was wir als Kerneigenleistung definieren“, so der Sprecher.
Volkswagen-Markenchef Herbert Diess hat die deutsche Autoindustrie kürzlich dazu aufgefordert, bei der Fertigung von Batterien für Elektroautos zusammenzuarbeiten. „Ich bin der Meinung, wir brauchen eine Batteriefertigung in Deutschland“, so Diess. Er wünsche sich daher eine „konzertierte Aktion“ der gesamten Branche, um die „Kerntechnologie der Elektromobilität“ weiterzuentwickeln.
Auch die Betriebsratschefs von Daimler und Porsche haben sich bereits für mehr Kooperationen bei Elektroautos ausgesprochen. „Wir müssen uns zusammentun, sonst werden wir es nicht hinkriegen“, erklärte Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht vor wenigen Tagen. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh ergänzte: „Wir müssen uns in Zukunft überlegen, wenn wir eine Rolle spielen wollen, wie gehen wir mit dem Thema um.“
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Vielleicht sollten die deutschen Autohersteller sich besser auf eine gemeinsame Strategie für die Herstellung von Brennstoffzellen-Antriebs Elementen [FCV] verständigen und die Führerschaft nicht den Japanern überlassen. Schon heute stechen die ersten Modelle auf dem Markt (Toyota MIRAI, Honda FCV, Hyundai ix35 FCV) vielen Autokäufern in die Augen. Die Ankündigungen von BMW, Mercedes u.a. tun ihr übriges. Lange Reichweiten, ultra-schnelle Ladezeiten und günstige Zusatzgewichte (keine hohen Totgewichte entladener Batterien!) sind weitere Argumente. Durch die noch mangelnde Infra-Ladestruktur wird es etwas länger dauern, bis der Wasserstoff-Antrieb sich durchsetzt, aber für Lastkraftwagen, Omnibusse ist FCV schon heute eine Option.