Vor kurzem haben wir uns näher mit dem „mysteriösen“ Elektroauto-Startup Faraday Future und den Köpfen dahinter beschäftigt. Nachdem das Unternehmen kürzlich mit der Bekanntgabe einer bevorstehenden Investition von einer Milliarde Dollar in eine Automobilfabrik in den USA für viel Aufsehen gesorgt hat, hat Faraday Future nun weitere Details zu seinen Plänen verraten.
Vizepräsident Nick Sampson erklärte, dass das Startup nicht nur mit dem Verkauf von Autos Geld verdienen will. Es gehe vielmehr darum, „nicht allein von der Gewinnmarge beim Verkauf eines Automobils plus der Marge der gewählten Finanzierungsoption am Verkaufsort abhängig zu sein“. Während die traditionellen Autohersteller vor allem darauf ausgerichtet seien, Einnahmen am Verkaufsort zu generieren, wolle Faraday Future eine umfassende und langfristige Beziehung mit seinen Kunden eingehen. Der eigentliche Autokauf stelle dabei nur den Beginn dieser Beziehung dar.
Die Idee zu dieser Herangehensweise dürfte maßgeblich von der mutmaßlich treibenden Kraft hinter Faraday Future Jia Yueting stammen. Der chinesische Milliardär ist Inhaber von LeTV – auch bekannt als das „chinesische Netflix“ – und durch den Verkauf von Fernsehern und gebührenpflichtigen Inhalten zu Wohlstand gekommen.
Faraday Future will auch an den vorherrschenden Eigentumskonzepten von Automobilen rütteln. „Man muss sich kein Kompromiss-Fahrzeug kaufen. Man kann einfach das perfekte Modell nutzen, wenn man es benötigt – wie beim einem Aboservice,“ so Sampson. Auch Individualisierung soll eine wichtige Rolle spielen: Das jeweilig genutzte Automobil soll die Vorlieben und Lieblingsorte seines Fahrers kennen und ihn lückenlos mit allen Inhalten versorgen, die er während der Fahrt gerne zur Verfügung hätte.
Wie genau Faraday Futures kommende Elektroautos aussehen werden, will das Unternehmen Anfang nächsten Jahres auf der Consumer Electronics Show in Las Vergas der Öffentlichkeit präsentieren.