Das US-amerikanische Elektroauto-Startup Faraday Future (FF) hat den ehemaligen Nordamerika-Präsident von Ferrari Marco Mattiacci angeworben. Der von 2010 bis 2014 für den italienischen Sportwagenhersteller tätige Manager ist seit wenigen Wochen der neue Markenchef von FF. Mattiacci gesellt sich zu einer immer größeren Anzahl von hochrangigen Automanagern bei dem knapp zwei Jahre alten Stromer-Hersteller.
Faraday Future investiert derzeit noch umfangreich in den Aufbau seiner Produktion in den USA und will möglichst bald Branchenprimus Tesla Motors Konkurrenz machen. Nach der Vorstellung des ersten, nur wenig praxistauglichen Faraday-Elektroautos FFZero1 Anfang des Jahres kamen zuletzt jedoch Zweifel hinsichtlich des Geschäftskonzepts des Unternehmens auf. Auch die Idee, Fahrzeuge exklusiv über Miet- oder Carsharing-Modelle zu vertreiben, wird von vielen kritisch gesehen.
Marco Mattiacci soll sich bei Faraday Future künftig um den Aufbau der Marke, Kommunikation und Marketing, Vertrieb sowie das Kundenerlebnismanagement kümmern. Damit beeinflussen gleich zwei frühere Top-Manager von Ferrari maßgeblich die Ausrichtung von Faraday Future. Der ehemalige Marketing-Chef der Italiener Greg Adams kümmert sich seit diesem April bei FF um die Unternehmensstrategie. Auch der ehemalige Lamborghini-Manager und Vertriebsexperte Sascha Doering soll bei dem Stromer-Startup angeheuert haben.
Noch ist nicht bekannt, in welcher Form und zu welchem Preis das erste Serien-Elektroauto von Faraday Future daherkommen wird. Das Anwerben von hochrangigen Managern von etablierten Luxusautomarken lässt darauf schließen, dass Faraday Future sich zu Beginn auf zahlungskräftige Käufer im Premiumsegment konzentrieren wird. Allerdings hat das Unternehmen bereits mehrfach betont, dank seiner modularen Technik-Architektur später verschiedenste Fahrzeugkonzepte realisieren zu können.