Zero Motorcycles ist einer der wenigen etablierten Hersteller von rein elektrisch angetriebenen Motorrädern. Im Gespräch mit AutoEvolution verkündete Marketing-Chef Scott Harden jetzt, dass Zero seiner Meinung nach bei der Batterietechnologie sogar Elektroauto-Branchenprimus Tesla Motors einiges voraus habe. Sein Unternehmen sei zudem nicht nur Vorreiter bei Elektro-Zweirädern, sondern „Pionier dieser Generation“.
„Die Welt zu ändern“ indem man als einer der ersten umfangreich in eine neue, umweltfreundliche Technologie für Motorräder investiert, sei allerdings enorm kostspielig. Newcomer bräuchten für einen Markteinstieg „viel Geld. ENORM VIEL GELD!“, so Harden. Die wahre Herausforderung sei dabei nicht die Entwicklung eines funktionsfähigen Prototypen, sondern der Aufbau einer reibungslos funktionierenden, qualitativ hochwertigen Produktion sowie die Bereitstellung eines Händler- und Service-Netzwerks. „Viele wären überrascht, wie schnell man fünf, zehn oder sogar zwanzig Millionen Dollar verbrennt. Das mag sich nach viel anhören, ist tatsächlich aber nicht so viel Kapital. Man braucht viel mehr als das, um ein Motorradhersteller zu sein.“
Harden ist überzeugt, dass Zero Motorcycles heute der führende Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien ist. Vor allem beim „Packaging“, also dem Verbinden einzelner Batteriezellen zu einem großen, leistungsstarken Batteriepakt, sei man der Konkurrenz weit voraus – selbst Elektroauto-Pionier Tesla Motors. „Wenn man sich das Innere unseres Batteriedesigns ansieht, dann sieht man wie die Zellen wie bei einem Satz Karten aufeinander gestapelt sind mit gerade genug Freiraum für das Ausdehnen und Zusammenziehen bei unterschiedlichen Temperaturen. Das ist die wahre Bedeutung von ‚kompaktes Design‘“

Teslas zylinderförmige Batteriemodule seien dagegen deutlich ineffizienter, erklärte Harden. Die Herangehensweise von Zero Motorcycles sei vor allem hinsichtlich des Platzbedarfs für die Speicher effizienter. „Einige Taschenlampen-Batterien zusammenzukleben bringt’s einfach nicht,“ verkündete der US-Manager selbstbewusst im Hinblick auf die aktuelle Batterietechnologie von Tesla Motors, bei der die eingesetzten Zellen herkömmlichen Haushaltsbatterien ähneln.
Scott Harden äußerte sich auch zu der Vertriebsstrategie von Zero Motorcycles: „Wir fertigen ein Produkt in Hinsicht auf das Erlebnis, das es bietet. Es ist nicht dazu da, um den Planeten zu retten, es geht auch nicht ums Sparen und niedrige Unterhaltskosten. Wenn man sein Motorrad fährt ist es aufregend, spannend und es fühlt sich großartig an, wenn man stark beschleunigt. Man betätigt den Gasgriff und es bleibt lautlos. Man fliegt einfach vorwärts mit dem Wind im Haar – ein Erlebnis wie auf einem fliegenden Teppich.“
Scott Harden ist fest davon überzeugt, dass der Elektromobilität eine erfolgreiche Zukunft bevorsteht. Allein in den letzten vier Jahren habe sich die Antriebstechnologie demnach weiter entwickelt als der Verbrennungsmotor in den vergangenen 100 Jahren. „Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Wir sind davon überzeugt, dass das noch lange nicht alles war,“ so Harden.
kritGeist meint
Das klingt für mich wirklich eher nach großspurige Werbung & einer gewissen Selbstüberschätzung.
„Wir fertigen ein Produkt in Hinsicht auf das Erlebnis, das es bietet. Es ist nicht dazu da, um den Planeten zu retten, es geht auch nicht ums Sparen und niedrige Unterhaltskosten.“ = und das klingt für mich auch eher nach Werbesprüchen, wir verkaufen nicht was sinnvolles, sondern eine teures Spielzeug, für die die sich das leisten können…
Wieviele unterschiedliche Modelle von dem Motorrad gibts es: 1 ? Und Tesla mind. 3 Autos!
Der Vergleich zu Antriebstechnik ist so, als würde Harley Davidson behaupten sie bauen bessere Motoren als Mercedes ;-)
Gut, dass Musk & Tesla keine Zeit haben solche Vergleiche zu ziehen & lieber an neuen & zukunftsorientierten Autos bauen & nicht abgespeckten Motorrädern :-)
Reinhold meint
Meines Wissens nach hat Tesla immer behaptet günsitge „Laptop-Akkus“ zu verweden. Also ist es nicht besonders schwer etwas bessere Akkus zu verwenden.
Das Gesamtkonzept muss stimmen.
Und wenn Zero bahautptet es geht nur um Spaß und Umwelt und die „Rettung unseres Planeten“ ist mehr oder weniger egal, dann habe die hier eine Chance vertan Kunden zu gewinnen, die eher darauf achten. – Schade –
ecomento.de meint
Zur Info bezüglich den Akkus (letzter Absatz):
https://ecomento.de/2013/10/22/tesla-manager-ueber-feuergefahr-fehlendes-personal-in-europa-warum-tesla-doch-keine-laptop-batterien-einsetzt/
VG
TL | ecomento.de
Andilectric meint
ich bin schlauer als alle anderen! So klingt das für mich. Mag ja sein, dass die Technik gut ist, kann man aber auch anders kommunizieren. Ein ordentliches Händlernetz haben die bei uns – soweit ich weiß – auch noch nicht aufgebaut. Wobei da Tesla auch noch mehr tun sollte.
Kiet meint
Eine Motorad zubauen ist wesentlich leichter als ein Auto , das auch noch den Stand der heutigen Technik in sich vereint. Tesla ist für mehr als ein Autobauer.
Zero, die sollten sich schon mal warm anziehen. Das Concept von C-lit Motors ist beeindruckender als bei Zero. Falls Lit Motors sich mit Tesla verbünden würden , dann hätten Sie keine Ladesäulen-Probleme mehr. Mal schauen was passiert .
LG Kiet
Christoph meint
Na klar, MarketingChef sagt doch schon alles.
Und klar ist das Batterie Design ein anderes. Weniger Platz, weniger Leistung, keine aktive Temperierung usw. Kann man gar nicht vergleichen, aber Hauptsache großspurig rumgelabert.