Elektroauto-Startup Tesla Motors hat in den vergangenen drei Monaten 17.400 Stromer ausgeliefert. Die an Investoren für 2015 ausgegebene Absatzmarke von 50.000 bis 55.000 Fahrzeugen konnte das Unternehmen damit zwar erfüllen. Für die Monate Oktober bis Dezember hatten die Kalifornier jedoch eigentlich mit bis zu 19.000 Elektroauto-Auslieferungen gerechnet.
Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 50.580 Teslas ausgeliefert werden. Von dem Ende 2015 auf den Markt gebrachten Elektro-SUV Model X wurden laut Hersteller bisher 507 Einheiten produziert und 208 davon bereits ausgeliefert. Die Fertigung des Gelände-Stromers wurde erst kurz vor Jahresende auf 238 Fahrzeuge pro Woche hochgefahren. Tesla begründete die zurückhaltende Fertigung des Model X mit „absoluter Fokussierung auf Qualität“.
Firmenchef Elon Musk hatte im letzten Jahr erklärt, von der Komplexität der Produktion des Model X überrascht worden zu sein. Vor allem die spektakulären, senkrecht nach oben öffnenden hinteren „Falcon Wing“-Türen sollen immer wieder zu Problemen geführt haben. Für Teslas zweites Großserien-Elektroauto sollen bereits 25.000 Vorbestellungen vorliegen.
Von der E-Limousine Model S wurden Tesla zufolge 75 Prozent mehr Einheiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ausgeliefert. Der seit 2012 erhältliche Stromer wurde im vierten Quartal 2015 17.192 Mal ausgeliefert und trug damit maßgeblich zum Erreichen des Jahresziels des Elektroautobauers bei.
Markus meint
Auch das Model S wurde nur langsam hochgefahren. Damals waren auch die Investoren skeptisch. Aber das Model S war eines der Fahrzeuge mit den wenigsten Kinderkrankheiten – überhaupt für einen Neueinsteiger.
Ich bin auch dafür, dass ein neues Produkt langsam hochgefahren wird. Vor allem, wenn eine Komplexität wie bei einem Auto gefragt wird.
Dass Menschen wie Musk auf jedes Detail achten, ist klar. Sonst würde es SpaceX nicht geben und SolarCity hätte auch keine derartig gute Kostenstruktur.
Marco meint
Dazu muss man aber sagen, dass das Ziel Anfang des Jahres noch 55000 war, dass erst Mitte des Jahres runter gesetzt wurde und jetzt gerade eben so noch erreicht wurde.
Model X ist bis jetzt wirklich keine Erfolgsgeschichte. Erst viele Jahre Verspätung und jetzt Qualitätsprobleme bei der Massenfertigung vermutlich dieser völlig unnötigen Falcon-Wing-Türen, denen auch ein Großteil der bisherigen Verzögerungen zugeschrieben wird. Das ist eben die Kehrseite, wenn so ein „Visionär“ wie Musk die Entscheidungen uneingeschränkt trifft und warum solche Türen ein normales Unternehmen, das auch wirtschaftlich erfolgreich sein soll, nicht verbauen würde.
Wollen wir hoffen, dass Tesla und Musk daraus lernen und das Model 3 lieber auf Bewährtes setzt dafür aber im Zeitplan, im geplanten Preissegment und mit guter Zuverlässigkeit erscheinen wird.
Gruß
Marco
Nobert Rocher meint
Also beim Mode x ist die Zuverlässigkeit Top, habe bereits 80.000 Km runter und noch keine einzige Panne mit dem Wagen gehabt, auch die Reichweite ist noch immer im grünen Bereich.
kritGeist meint
Model X?
Wo kann man sich bei Ihnen für eine Probefahrt eintragen lassen, wäre ich glatt dabei! :-)
Marco meint
Du hast ein Model X und damit schon 80.000km runter? Da Du ja nicht zu den fünf Leuten gehörst, die diese Founder-Dinger bekommen haben, kannst Du ja erst vor wenigen Wochen das Auto geliefert bekommen haben, wie soll man in dieser Zeit 80.000km schaffen?
Anders gefragt: seit wann hast Du den?
Meine Zweifel an der Zuverlässigkeit beziehen sich nicht so sehr auf die Antriebseinheit, die ja eher von Model S übernommen sein wird, sondern um eben solche Dinge wie die Türen und so. Mal schauen… Außerdem sollte ein Auto, das nur wenige Wochen alt ist, auch nach 80.000km noch zuverlässig laufen, würde ich zumindest auch von einem normalen Benziner erwarten.
Ich wünsche Tesla nur das beste. Ein guter Freund von mir hat ein paar Aktien und schon seinetwegen würde ich mir einen Erfolg dieser Firma sehr wünschen. Nur mache ich mir eben immer mal wieder Sorgen. Noch ist Tesla nicht wirklich sicher über den Berg.
Gruß
Marco
CZ meint
Die Entscheindung eine günstige 70-kWh-Version erstmal nicht anzubieten, stimmt mich eher pessimistisch. Tesla muss letztendlich mit Herstellern wie Nissan-Renault konkurrieren, die schon gezeigt haben, dass sie sehr günstige Elektroautos produzieren können. Einen Leaf oder Zoe mit längerer Reichweite herzustellen wird einfacher sein als ein neues günstiges Model 3 zu entwickeln. Trotz all des Hypes muss sich noch zeigen, ob Tesla auch im Niedrigpreis-Segment konkurrenzfähig ist.
kritGeist meint
Tesla wird kaum schnell im Niedrig-Segment ankommen, dazu braucht es noch einiges an Zeit & 100% Gigafactories sowohl in USA, als auch in EU. In dem Bereich bis 30 Tsd. stehen aber zeitnah neue Konkurr. .. Mitspieler bereit :-) wie z.B. Hyundai/KIA, die in Kürze die E-Modelle als Voll & Teilhybrid auf der i30 – Basis präsentieren werden & den Kia EV bereits haben. Zoe bin ich gefahren & gefällt mir sehr, besser als der kastrierte i3.
Tesla kann in diesem Bereich nur durch Batterie-Leistung & Preis punkten, Innovationen wird es kaum noch geben, da Tesla in dieser Hinsicht die Latte schon mit S & X sehr hoch gesetzt hat. Wichtig wäre es die Strategie „Modell 3 als Basis für weitere güstigere Stadtmodelle“ konsequent voranzutreiben & Batteriekosten konstant zu senken.
Nicht zu vergessen wären auch die Baustellen der Powerwall & Ladestationen… Beeindruckende Leistungen :-)