Vor wenigen Wochen ging in Norwegen ein Tesla Model S beim Aufladen an einem Supercharger in Flammen auf. Bei dem Brand wurde niemand verletzt, die Diskussion um ein mögliches erhöhtes Brandrisiko von Elektroautos erhielt jedoch neue Nahrung. Nun wurden die Ermittlungen in dem Fall eingestellt.
Die norwegische Polizei vermutet zwar, dass das Feuer innerhalb des Fahrzeugs begann. Die Ermittlungen wurden laut DN.no allerdings frühzeitig beendet, da den Behörden nicht genügend finanzielle Mittel für eine umfassendere Untersuchung zur Verfügung stehen. Welche Komponenten des Model S die ermittelnden Beamten als Brandursache im Verdacht haben, ist nicht bekannt.
Die Untersuchungen wurden durch den Grad der Zerstörung des fast vollständig abgebrannten Fahrzeugs stark erschwert. Tesla empfiehlt Rettungskräften den Einsatz eines speziellen Löschmittels für seine Elektroautos, das bei der örtlichen Feuerwehr aus Kostengründen aber nicht vorrätig war. Die Einsatzkräfte ließen den Tesla daher kontrolliert abbrennen.
Tesla hatte unmittelbar nach Bekanntwerden des Feuers erklärt, den Vorfall eingehend untersuchen zu wollen und die Ergebnisse schnellstmöglich zu veröffentlichen. Seitdem hat sich der kalifornische Hersteller allerdings nicht mehr zu dem Thema geäußert. Bei dem betroffenen Model S soll es sich um einen ein Jahr alten Gebrauchtwagen gehandelt haben, den der neue Besitzer gerade einmal zwei Tage in Betrieb hatte.
Seit dem Marktstart der Elektro-Limousine Model S im Jahr 2012 wurden immer wieder Brände des US-Stromers gemeldet. Die Vorfälle konnten jedoch meist auf zuvor stattgefundene Unfälle zurückgeführt werden, bei denen auch für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor Feuergefahr bestanden hätte.
Stefan meint
Die Brände von unzähligen Verbrennern konnten deren Verbreitung nicht aufhalten, warum sollte man sich wegen eines Elektrobrandes aufregen. Heutige Verbrenner fackeln manchmal einfach während des Parkens ab, es gibt einige Rückrufe dazu.
Immer wichtiger wird es, dass wir Leute ausbilden, die in so einem Fall belastbare Gutachten erstellen können. Bei den Ladeleistungen genügen schon ein paar Insekten oder Krümel im Stecker oder Oxide auf einem Schütz, um zu einer Überhitzung zu führen. Das wird erst noch ein Thema, wenn die Autos mal 8 oder 12 Jahre alt sind. Die Akku-Lebensdauer wird vielleicht von der Lebensdauer der Kommunikations- und Leistungselektronik noch unterschritten. Die Belastungen auf Ladegerät und Motorsteuerung sind um ein Vielfaches höher, als in heutigen Verbrennern. Wer liefert dann ein passendes Display oder Steuergerät für so ein altes Modell? Ein gute Nische für Brusa, Kreisel und andere: Kontakt-, Schütz- und Steuerungs-Rework mit Akku-Update!
Dr.-!ng. Klaus D. Beccu meint
Wenn man 84 kWh in ca 1-2 Stunden aufladen will, ist es unvermeidlich, dass die entstehende Verlustwärme ohne adequate Kühlung zu einer starken Überhitzung der Batterie und der Umgebung führt. Das System-eigene Kühlsystem ist damit überfordert und es ist eigentlich erstaunlich, dass an den Superchargern nicht mehr Brände passieren. TESLA und Elon Musk wurde beeits vorgeschlagen, externe Kühlsysteme an Superchargern zur Verfügung zu stellen. Das wurde aus Kostengründen abgelehnt und empfohlen, die Ladung bei starker Wärmeentwicklung bei 50-60% abzubrechen.