Teslas zweites Großserien-Elektroauto Model X kam erst mit deutlicher Verzögerung Ende 2015 auf den Markt. Vor allem die senkrecht nach oben öffnenden „Falcon Wing“-Türen sollen die Kalifornier immer wieder zum Nachbessern gezwungen haben. Maßgeblich verantwortlich für die Probleme mit den hydraulischen Türen soll das deutsche Unternehmen Hoerbiger sein. Das berichtete kürzlich das WallStreetJournal, nachdem Tesla Klage gegen den Hydraulikspezialisten in den USA eingereicht hatte.
Tesla wirft Hoerbiger vor, die bei der Auftragsausschreibung angegebenen Qualitätsstandards nicht eingehalten zu haben. Die „Falcon Wing“-Türen des Model X hätten daher Öl verloren und immer wieder wegen zu hoher Wärmeentwicklung den Betrieb eingestellt. Auf Nachfrage des WSJ erklärte der Elektroautohersteller, sich zu einer Klage gezwungen zu sehen, „da Hoerbiger entschlossen hat, ihre Verträge mit uns zu ignorieren und nun eine hohe Summe von uns fordert, die ihnen nicht zusteht“.
That’s sick #modelx falcon wing doors pic.twitter.com/SHXhbkst7p
— Daniel Sparks (@danielsparks) 30. September 2015
Mittlerweile hat sich auch Hoerbiger zu Wort gemeldet und die Vorwürfe abgestritten. Tesla Motors hatte die mit dem Unternehmen getroffenen Vereinbarungen im Mai 2015 gekündigt, zu diesem Zeitpunkt war Hoerbiger eigenen Angaben nach aber „in jeder Hinsicht zur termingerechten Aufnahme der mit Tesla vereinbarten Serienproduktion bereit“, schreibt Automobilwoche.
Hoerbiger erklärte zudem, „von Anfang an lediglich mit der Entwicklung und Produktion hydraulischer Türantriebe beauftragt“ gewesen zu sein. Die Entwicklung von Elektronik und Software zur Steuerung des symmetrischen Bewegungsablaufs sowie zur Vermeidung von Überhitzung sei nicht vereinbart gewesen. Das Unternehmen mit Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz und den USA fordert aufgrund der einseitigen Kündigung eine Entschädigung von Tesla für die entstandenen Material-, Entwicklungs- und Personalkosten.
Klaus meint
Im Vallay weht eben über die flauschigen Kissen beispielsweise im Google Office, eben auch ein eiskalter Wind des Kapitalimus, der zur Not oder eben zu PR Zwecken bereit ist alles auszulöschen. Auch Steve war, mit verlaub gesagt, ein kleine miese Ratte. Denn jedes Startup Lehrbuch lehrt nicht nur den vermeintlichen Kuschelkurz sondern auch blanken Egoismuss um seine Ziele zu erreichen. Und wenn ich eine deutsche Firma, verantwortlich für die Verzögerung machen kann und dass auch noch Medienwirksam wird. Dann glaube die unreflektierten Tesla Jünger natürlich dran. Es ist schließe der Glaube mit dem man sich Elon Musk verpflichtet.
Marketing schreibt die schönsten Geschichten.
Grüße euer Klausi
Ernesto meint
Sieht doch nach einer sehr schlechten Auftragsabklärung aus. Solche Differenzen zeugen von un-Professionalität der Beteiligten. Es muss ja von vonrherein klar sein wer für was verantwortlich ist. Ich traue da Hörbiger mehr zu. Da scheint Tesla ein bischen schlampig gewesen zu sein. Solche „side-effects“ können auftreten und dann ist der Lieferant aber sicher nicht verantwortlich sondern der Käufer der das nicht bedacht hat. Dann muss sich der Käufer aber irgendwie einigen und nicht vor Gericht gehen das ist schlechter Stil und Un-Professionell.
Tobi meint
Als ich zum ersten mal gelesen habe das Hörbiger (Automotive Comfortsysteme Schongau) die Hydraulikeinheiten für die Falconwings liefern sollte, war mir ganz schnell klar wo der Hund begraben liegt.
Ich war einige Jahre in Schongau beschäftigt und wir hatten schon damals 2003-08) ganze LKW-Ladungen an Rücklieferungen, aufgrund von Ölverlust, Überhitzung der Antriebseinheit, schlecht sitzende Federventile, etc…
Hauptursache der Fehlerquellen war die Produktionsauslagerung nach Tschechien und Polen, sowie die massenhafte Beschäftigung von Leih-und Zeitarbeitern (wie mir)
Die häufigen Wechsel der CEO`s bzw. Führungsriege tragen ebenfalls nicht zu einem solidem Umfeld bei.
Kurz, ich traue HÖRBIGER nicht mehr sehr viel zu, da sie offensichtlich noch die gleichen Probleme wie vor 10 Jahren haben.
Kann Tesla schlecht vorher wissen, leider wird man erst aus Schaden klug… ;)