Nach vier Jahren „Schaufenster Elektromobilität“ ziehen Forscher eine Bilanz. Und die fällt etwas nüchtern aus. „Es besteht Konsens unter allen Beteiligten der Schaufenster-Projekte, dass es eines Marktanreizes bedarf, um den Prozess der Elektrifizierung zu beschleunigen“, sagt Bertram Harendt vom Deutschen Dialog Institut. Das private Analyseinstitut ist mit der Begleitforschung der Schaufenster-Projekte beauftragt.
Mit Marktanreiz meint er zum Beispiel Sonderabschreibungen, Kaufanreize bei bestimmten Zielgruppen wie Taxiunternehmen, Fahrschulen oder Pflegedienste, aber auch steuerfreie, kostenlose Lademöglichkeiten beim Arbeitgeber. „Wichtig für den Erfolg eines Förderprogramms“, so Harendt, sei „der richtige Zeitpunkt, und der ist 2016 gekommen. In diesem Jahr sollten die Entscheidungen dazu fallen.“
Entscheider in Wirtschaft und Politik hätten noch nicht erkannt, welche Folgen Elektromobilität in der Praxis habe, glaubt Harendt und erklärt: „Unsere Wirkungsforschung zeigt deutlich, dass die Elektromobilität nicht nur ein Technologiethema ist, sondern Einfluss auf die gesamte Gesellschaft und ihr Mobilitätsverhalten haben wird.“ Neben der Autoindustrie und der Energiewirtschaft seien auch zahlreiche andere Branchen betroffen – Elektromobilität bedeute faktisch „einen Transformationsprozess für die ganze Gesellschaft“, so Harendt.
Ernesto Beran meint
Anreize sind in Deutschland schon wichtig. Jeder will doch alle Steuererleichterungen mitnehmen…. Deutlicher sparen geht halt nur wenn man keine Steuern mehr bezahlt. Denn GEIZ ist GEIL ! Nur dann werden sich auch in der BRD die Elektro-Fahrzeuge durchsetzen. Daß die in 3 Sekunden auf 100 beschleunigen ist doch dem Deutschen wurscht.. wichtig sind daß das DIng weniger kostet und der Nachbar weniger PS unter der Haube hat !! Alles andere? Kokolores…
Lenzano meint
Es braucht keine Anreize. Es braucht sichtbare und funktionierende Ladeinfrastruktur und einen echten Willen der Autohersteller solche Autos verkaufen zu wollen. Dazu gehören anständige Beratung und Aufklärung über eMobilität und nicht immer dieses ständige Herumreiten auf der Reichweite.
Dass Fahrzeuge mit anständiger Reichweite gebaut werden können zeigen bereits einige Hersteller.
Auch geht bei den Preisen schon was – ohne Subventionierungen durch den Staat.
Die anderen Hersteller müssen halt einfach mal die Schublade öffnen und ihre „Projekte/Concepts“ auf die Straße bringen.