Mit seiner „grünen“ Submarke i hat BMW frühzeitig auf Hybrid- und Elektroautos sowie Leichtbau und nachhaltige Produktionsverfahren gesetzt. Da die beiden derzeit im Angebot befindlichen Modelle i8 (Plug-in-Hybrid-Sportwagen) und i3 (Kompakt-Elektroauto) zwei sehr spezielle, nur bedingt alltagstaugliche Segmente bedienen, soll die Produktpalette durch den familientauglichen Stromer i5 ergänzt werden. Das bestätigte jetzt BMW-i-Produktmanager Henrik Wenders CarAndDriver.
BMWs neuer i5 soll nicht nur mehr Gepäck und Personen als die bisherigen i-Modelle aufnehmen können, auch die Elektro-Reichweite soll deutlich steigen. Anders als US-Elektroautobauer Tesla Motors plant BMW Wenders zufolge jedoch, neben einem rein elektrischen Antrieb auch einen optionalen Range Extender – also einen zusätzlichen benzinbetriebenen Generator für die Batterie – für Langstreckenfahrten anzubieten. Der zuvor gemutmaßte Einsatz von Hybrid- oder Wasserstoff als Antriebskonzept ist demnach vom Tisch.
„Der Range Extender spielt in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle, solange Reichweite ein limitierender Faktor und Grund zur Sorge ist“, betonte Wenders, er kündigte aber auch an: „Sobald Reichweiten möglich werden, die vergleichbarer mit denen von Verbrennungsmotoren sind, wird es (der Einsatz von Range Extendern, d. Red.) natürlich hinfällig“. BMW will bei i-Modellen zudem weiterhin auf Carbon zur Gewichtsreduzierung setzen.
Viele Käufer eines BMW i bräuchten die zusätzliche Reichweite des Generators laut Wenders eigentlich gar nicht. Das hätten die Erfahrungen mit dem seit 2013 erhältlichen City-Stromer i3 gezeigt. Anfänglich wurden zwar viel mehr i3 mit Range Extender bestellt als ursprünglich von BMW angenommen. Deren Anteil von „mehr als 60 Prozent“ würde mittlerweile jedoch „dramatisch abnehmen“ und Käufer des i3 den Range Extender nur selten einsetzen. Dieser sei ein „rein psychologischer Aspekt“ und werde nur bei weniger als fünf Prozent aller i3 regelmäßig genutzt, erklärte der BMW-Manager.
Da der BMW i3 „hauptsächlich das zweite oder dritte Auto in einem Haushalt“ sei, plane der bayerische Hersteller nun ein i-Modell in einem höheren Segment, das vor allem für Familien attraktiv sein soll. Dazu müsse dieses Fahrzeug in der Lage sein, als Hauptauto zu dienen. Details oder einen Termin für den Serienstart wolle Wenders nicht nennen. Man arbeite derzeit „sehr hart“ an dem endgültigen Konzept des neuen Elektroautos, letzen Endes werde aber der Markt entscheiden, wie genau der i5 aussehen wird.
Robert Zottmann meint
Wenn BMW so weitermacht, dann ziehen selbst VW, GM also bei uns Opel etc. an Ihnen vorbei. Da entwickeln sie eine i Serie mit Milliarden Aufwand und sind zu blöd wirkliche E-Autos zu bauen. Die bilden sich ein, sie brauchen noch Motoren zusätzlich. Na bei dem Namen eigentlich kein Wunder. Bayerische Motoren Werke. Noch Fragen.
Elektroautor.com meint
Meiner Meinung nach wurde der i3 (bewusst) nur als 2. oder 3.-Auto konzipiert.
Zum 2.-Auto qualifiziert er sich vor allem durch die gewählte Art der Ladetechnologie: Schnell laden per CCS, welches (noch) nicht sehr verbreitet ist und AC-Laden (Wechselstrom) zu Hause oder an öffentlichen Ladestationen nur mit max. 4,6 kW. Das sind immer noch ca. 5 Std. laden unter Idealbedingungen (keine kalten Temperaturen).
Den ZOE, den ich jetzt seit fast 3 Jahren fahre (ca 53.000 km), kann ich auch zu Hause mit 22 kW (wenn es mal notwendig ist) aufladen – d.h. das Auto ist in ca. 1 Std. wieder voll. Nach der Mittagspause geht es sozusagen gleich wieder zum nächsten Termin. ;-)
Aus diesem Grund ist der ZOE auch als Hauptauto geeignet u. ist es bei mir auch – u. ich wohen am Land u. nicht in der Stadt…
Ich schätze die emobilen Ambitionen von BMW – aber sie könnten weitaus mehr bewirken, wenn ALLE bei BMW wollen würden…
Steff meint
Natürlich wird das Teil teuer, aber BMW Fahrer sind das gewohnt. Dass BMW beim Antrieb auf Hybrid und Wasserstoff verzichtet ist doch mal eine positive Überraschung! Weiter so. Jetzt muss noch das energieintensive, unrecyclebare Carbon aus den i Modellen verschwinden. Das hat in der Serie nichts verloren. Leider gehe ich davon aus, dieses Fahrzeuge nicht vor 2020 auf der Strasse zu sehen.
Jürgen Sch. meint
Schön ist auch wenn er eine Anhängerkupplung bekommt und die Leistung vom Motor nicht übertrieben zuhoch ist, das bringt auch Reichweite.
Dr.M meint
Das wird sicher so teuer wie ein Model S, wenn man sich mal die Preise des i3 anschaut, vor allem, wenn man noch ein paar Kleinigkeiten dazu haben will.
CZ meint
Die Preise des i3 liegen auf den Niveau eines 3er. Wenn die Preise des i5 vergleichbar mit dem 5er sind, müsste er bei ca. 45.000 € anfangen.
Wenn BMW ein Modell als Konkurrenz zum Model S rausbringen wollte, würden sie es wahrscheinlich eher i6 oder i7 nennen.
Vladimir Matijasevic meint
Ist i5 ein urlaubstauglicher Familienwagen für 4 bis 5 Personen?
Ernesto meint
Das Problem ist leider nur, dass die Kosten eine I3 (welcher von BMW als 2 oder 3 Auto bezeichnet wird) den Preis eines Hauptfahrzeuges hat :-( Was soll denn dann ein I5 kosten? 50 -70.000 €? Wer soll sich diese teuren Teile denn nur leisten können…..Es bleibt ja trotzdem nur ein Auto..
b meint
Die Anzahl zufriedener Ampera Fahrer, die ja seit 2011 mit dem Range Extender Konzept unterwegs sind, geht nahezu an die 95%. Dass BMW in diesem Fahrzeugsegment ebenfalls diese Technologie nutzen will, zeigt, dass zumindestens mittelfristig in punkto Reichweite mit fehlender Ladeinfrastruktur kein Weg an den Range Extendern vorbei geht…
Amperist meint
Kann ich nur bestätigen! Als Übergangslösung bis flächendeckend genügend Ladestationen mit einheitlichem Abrechnungssystem vorhanden sind, ist ein REX zur streßfreien Fortbewegung zu empfehlen. Der Ampera war 2011 schon weit voraus, leider als Neuwagen preislich zu hoch angesiedelt.
Schlaumeier meint
Der Ampera hat im Gegensatz zum i3REX einen hinreichend großen Tank und ausreichend Leistung.
Die 9l beim i3REX und die zu geringe Leistung des Rex schränken die Langstreckentauglichkeit schon erheblich ein – wer will schon alle 100-120km 9l nachtanken und bei leerer Batterie mit 90km/h den Berg rauffahren?
25l und 50PS als Eckdaten für den REX und die Sache sähe ganz anders aus.
So wird der i3 nur für Kurzstrecke genutzt und da ist in der Tat ein REX weitgehend sinnlos.
Das REX Konzept gefällt MIR persönlich deutlich besser als die PHEVs, das sollte ich noch dazu sagen.
Wir werden sehen, was an den Gerüchten dran ist.
Es besteht natürlich ein gewisses Risiko, das die Zeit sie überholt was den Verfall der Batteriepreise angeht. Der Bolt kommt Ende diesen Jahres mit 60kWh zum vergleichsweise günstigen Preis, Tesla wird bald die 100kWh-Marke beim Akku knacken. Dann wird ein REX immer unnötiger.