Wer in Singapur ein Auto importieren will, hat es nicht leicht. Alle Auto-Importe müssen einen Test durchlaufen, bei dem die CO2-Belastung durch das Fahrzeug ermittelt wird. Mit einem nicht ganz unwesentlichen Ergebnis: Die Differenz zwischen „umweltfreundlich“ und „Benzinschleuder“ macht mehrere 10.000 Euro aus.
Für besonders umweltfreundliche Autos mit einem CO2-Ausstoß von weniger als 95 Gramm je Kilometer gibt es einen Rabatt bei der Zulassungsgebühr, Spritschlucker kosten extra. Und genau diese Regel wurde nun einem Mann zum Verhängnis, der ein Tesla Model S nach Singapur importieren wollte. Ein lokal emissionsfreies Elektroauto, möchte man meinen, sollte doch als „besonders umweltfreundliches Auto“ gelten. Weit gefehlt.
Statt einen Rabatt zu erhalten, sollte der Besitzer des ersten Model S in Singapur die höchst mögliche Strafsteuer zahlen. Joe Nguyen heißt der Mann und hat sein Elektroauto aus China importiert. Die zuständige Zulassungsbehörde in Singapur erklärte, dass das Elektroauto bei dem standardisierten Test auf einen Verbrauch von 444 Wattstunden pro Kilometer kam. Bei der für Elektroautos gültigen Umrechnung um den Faktor 0,5 Gramm CO2 pro Wattstunde verursache der Tesla CO2-Emission von 222 g/km – mehr als etwa ein Porsche Panamera 4S mit seinem Drei-Liter-V6-Motor und einem Verbrauch von knapp zehn Litern auf 100 Kilometer.
Statt also 30.000 Singapur-Dollar (knapp 20.000 Euro) vom Staat zu bekommen, soll Nguyen 15.000 Dollar (knapp 10.000 Euro) als Strafgebühr zahlen. Nun hat sich sogar Tesla-Chef Elon Musk der Sache angenommen und auf den ab Werk angegebenen Stromverbrauchswert von 181 Wattstunden je Kilometer hingewiesen, was den Berechnungen zufolge wiederum nur 90 Gramm CO2 je Kilometer entspräche und in Singapur den höchsten Rabatt bedeuten würde.
Vielleicht helfen dem Tesla-Chef ja seine Beziehungen zu dem Stadtstaat in Südostasien: Der Premierminister von Singapur, Lee Hsien Loong, hatte vor einiger Zeit eine Tesla-Fabrik besichtigt. Man sei bei Tesla, so heißt es Motor-Talk zufolge, zuversichtlich, das Problem lösen zu können.
Smartadvisor meint
Was die nötige Akkugröße und den Verbrauch angeht, lohnt es sich wirklich nachzudenken. Derzeit braucht 1 kWh Akkukapazität in der Herstellung 125 kWh Energie. Da muss ein Tesla S90 lange fahren, bis er das gegenüber einem S65 wieder eingespart hat. Für die meisten Autofahrer reicht ein Auto mit 20 bis 30 kWh. Nissan und BMW werden wohl nach Tesla als nächste die Akkugröße beim Kauf wählbar anbieten. Mehr am Stück fahren oder öfter laden heißt dann die Rechenaufgabe.
GhostRiderLion meint
„…Für besonders umweltfreundliche Autos mit einem CO2-Ausstoß von weniger als 95 Gramm je Kilometer gibt es einen Rabatt bei der Zulassungsgebühr, Spritschlucker kosten extra…“
Ein guter Anfang diese Grundvoraussetzung, aber ……
„…die zuständige Zulassungsbehörde in Singapur erklärte, dass das Elektroauto bei dem standardisierten Test auf einen Verbrauch von 444 Wattstunden pro Kilometer kam…“
…bei der Umsetzung happert es gewaltig!!!
Ähnlich in Deutschland, allerdings fehlt es bei uns schon an der Grundvoraussetzung ;-) ;-) ;-)