Tesla Motors hat vor wenigen Tagen in den USA sein neues Elektroauto Model 3 vorgestellt. Bereits vor der Enthüllung des kompakten Stromers gab es vor vielen Tesla Stores Schlangen von bis zu 800 Personen. Aufgrund der weltweiten Euphorie um das Ende 2017 in Produktion gehende Model 3 gingen Marktbeobachter von 40.000 bis 50.000 Reservierungen aus. Besonders optimistische Zeitgenossen sprachen auch vom Knacken der 100.000er-Marke. Gerade einmal knapp drei Tage nach dem Öffnen der Orderbücher steht nun fest: Das Model 3 wurde bereits fast 300.000 Mal reserviert.
Selbst Tesla-Chef Elon Musk hatte nicht mit einem derart enormen Kaufinteresse an dem dritten Großserien-Elektroauto seines Unternehmens nach Model S und X gerechnet. Im Anschluss an die Weltpremiere meldete er über Twitter 180.000 Reservierungen in den ersten 24 Stunden – und hat die Zahlen seitdem bereits mehrere Male aktualisiert. Bei Tesla habe man im Vorfeld mit höchstens der Hälfte gerechnet, so Musk. Ein vorerst letztes Update kündigte er für Mitte der Woche an. Zum Vergleich: Das derzeit meistverkaufte Elektroauto der Welt, Nissans seit 2010 erhältliche Kombilimousine LEAF, wurde bisher etwa 200.000 Mal abgesetzt.
276k Model 3 orders by end of Sat
— Elon Musk (@elonmusk) 3. April 2016
@34thrain Maybe 1/4 to 1/2 of what happened. No one at Tesla thought it would be this high before part 2 of the unveil.
— Elon Musk (@elonmusk) 2. April 2016
Bereits am Tag nach der Weltpremiere erklärte Musk, dass Tesla nun mit Sicherheit die Produktionsplanung für das Model 3 überarbeiten müsse. Wenig später twitterte der Serienunternehmer dann, dass man sich ab sofort voll und ganz auf das Hochfahren der Model-3-Produktion konzentrieren werde. Mit den bisher eingegangenen Bestellungen ist der US-Hersteller auf gutem Weg, sein Ziel von 500.000 abgesetzten Elektroautos pro Jahr bis 2020 zu erreichen.
Definitely going to need to rethink production planning…
— Elon Musk (@elonmusk) 1. April 2016
Teslas neuester Stromer soll in knapp anderthalb Jahren an die ersten Käufer übergeben werden, den Anfang macht dabei Nordamerika. Wer jetzt erst reserviert, muss mit einer langen Wartezeit rechnen. Für die USA hat Tesla einen Einstiegspreis von 35.000 US-Dollar bestätigt, der Preis für Deutschland ist noch nicht bekannt. Mit welcher Ausstattung und zu welchem Preis Vorbesteller ihr Auto tatsächlich ordern können, wird erst kurz vor Marktstart bekanntgegeben. Dass es dabei – wie bei allen Teslas bisher – noch zu Verzögerungen kommen kann, deutete Elon Musk bereits bei der Enthüllung des Model 3 vorsichtig an: „Ich bin da sehr zuversichtlich“, so der Tesla-Chef selbstironisch.
chpt21 meint
gefällt mir (erinnert mich an mein W203 Sportcoupe). Wenn unsere Herrschaft den Preis nicht utopisch steigen lässt (Fossile Autobauer Schutzsteuer, etc.) ist das mein nächster. Da kann der i3 einpacken…
Silvo Eder meint
In Deutschland hängt jeder 7. Arbeitsplatz an den fossilen Autos dran. Was das bedeuten kann, ist in der Photovoltaikbranche zu sehen, da wurden hunderttausende Arbeitsplätze vernichtet, aber wegen 15.000 Braunkohleabbauer in der Lausitz muss ein Rettungsplan her. In der Automobilbranche wird es nur heftiger werden. Am Ende werden die BLOCKIERER mit Steuergeldern aufgefangen und die Manager bekommen eine satte Prämie. 300.000 Vorbestellungen, aber niemand möchte elektrisiert fahren ;-)
Fiat hat in Deutschland nicht einmal ein Elektromodell im Portfolio!
Grüße nett
S EDE
ich meint
Genau so wird es kommen. Die dt. Firmen verschlafen und der Steuerzahler hält den Kopf hin.
Köhler meint
Ich war erst vor kurzem im Smart Store in einem M.. Autohaus und habe mal spasshalber nach dem Smart Brabus Elekto gefragt – Ich bekam zur antwort der wird nicht mehr gebaut es soll aber im Herbst einen neuen Brabus und Standard Elektrosmart geben. Und nachgeschoben kam dann die entlarvende Aussage das Einige Firmen Elektro smarts angefragt haben aber sie keine Liefern können.
Was die betreiben ist einfach sabotage die ignorieren einfach den Kunden.
Und glauben das sich der Kunde das gefallen lässt.
Für mich ist klar die krachkisten werden in ein paar jahren den Schrotthändler erfreuen.
emovefreak meint
Die müssen sich bewegen. Wer kauft bei diesem Angebot noch einen BMW 3er oder Audi A3 ? Oder einen BMW i3 ?
steff meint
Wow, ich bin platt und begeistert, hatte im Vorfeld auch „nur“ mit 50-80`000 gerechnet. Hätte es besser wissen können (müssen?), ich fahre Model S und würde ja auch nie wieder Hunknallzerschüttler kaufen, logisch.
Wie war das nochmal, zum Thema Elektromobilität? „Der Kunde will das gar nicht..“ ??? Soso…
An all ihr Model3vorbestellerdadraussen. Willkommen!
goehren meint
Da ist nach Apple die nächste Glaubensgemeinschaft im Entstehen – die Amis können einfach Marketing!
UliK meint
Bin mal gespannt, wie die „fossilen“ Autobauer (besonders die deutschen) das Ergebnis jetzt wieder versuchen klein zureden. Ich nehme an todschweigen.
Realist meint
Der Cheflobbyist Dudenhöffer hat den etablierten Autobauern doch schon verbal eins auf die Nase gegeben. Die kommen einfach nicht aus ihren verkrusteten Denkstrukturen.
UliK meint
Kleine Verwechslung denke ich.
Cheflobbyist ist der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Matthias Wissmann.
Dudenhöffer ist Prof. an der Uni in Essen und ja, Verfechter der Elektromobilität.
Realist meint
Ups, mein Fehler!
r2d3 meint
„fossile Autobauer“ super!
Hoffe das wird das Wort des Jahres :-)