Der Autozulieferer ElringKlinger entwickelt und produziert für fast alle Automobilhersteller Zylinderkopf- und Spezialdichtungen sowie Abschirmteile für Motor, Getriebe und das Abgassystem. Bei den Zylinderkopfdichtungen ist das Unternehmen sogar Weltmarktführer. Nun stellt sich das Unternehmen aber langsam auf die Zeit nach den Verbrenner-Fahrzeugen ein: ElringKlinger prüft einen stärkeren Einstieg ins Geschäft mit Elektroauto-Batterien.
Derzeit sei das Unternehmen auf der Suche nach einem Zellhersteller im asiatischen Raum, mit dessen Hilfe künftig komplette Batteriesysteme gebaut werden sollen. „Wir wollen eine eigene Batterie bauen“, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Wolf. Noch sei alles offen – in drei bis fünf Jahren könnte man aber soweit sein. ElringKlinger verfolgt damit eine ähnliche Strategie wie Autohersteller Daimler. Nachdem die Schwaben Ende 2015 ihre eigene Zellfertigung im sächsischen Kamenz wegen hoher Überkapazitäten aus Asien eingestellt haben, beziehen sie ihre Batteriezellen nun von Herstellern wie LG oder Panasonic.
Nicht alle Unternehmen in der Automobilbranche sind überzeugt, dass Deutschland langfristig auf eine eigene Zellfertigung verzichten sollte. Derzeit wird diskutiert, ob hierzulande nicht doch in einer konzertierten Aktion Batteriezellen der nächsten Generation gefertigt werden könnten. Alleine eine solche Produktion aufzubauen, traut sich zumindest Zulieferer ElringKlinger nicht zu. Zunächst sollen zehn Millionen Euro investiert werden. Laut Vorstand Wolf sei der Bereich Elektromobilität ohnehin noch ein Verlustgeschäft für sein Unternehmen, mit dem man 2015 vor Steuern 5 Millionen Euro Verlust bei 11 Millionen Euro Umsatz gemacht habe.