Fords Elektroauto-Chef Kevin Layden erklärte noch vor wenigen Tagen, dass die nächste Stromer-Generation des Focus auch mit nur 160 Elektro-Kilometern (nach US-Norm EPA) genug Käufer finden werde. In den Wettkampf um immer größere Reichweiten will man demnach vorerst nicht einsteigen. Ganz sicher scheinen sich die verantwortlichen Manager allerdings noch nicht zu sein: Wie Bloomberg berichtet, hat Ford kürzlich in den USA 199.950 Dollar für ein Tesla Model X mit über 400 Kilometer Reichweite bezahlt – 55.000 Dollar mehr als der eigentliche Verkaufspreis.
Teslas Elektroauto-SUV Model X in der exklusiven, auf nur wenige Einheiten limitierten „Founders Series“-Ausführung soll von Ford am 1. März erworben worden sein. Der Erstbesitzer des Tesla – ein kalifornischer Münzenhändler – soll das 64. produzierte Model X im Rahmen von Teslas Freundschaftswerbe-Programm ergattert haben, berichtet Bloomberg.
In der Automobilbranche ist es gang und gäbe, dass sich Hersteller die neuesten Modelle der Konkurrenz zulegen, um Wettbewerbsvorteile anderer Anbieter zu identifizieren und auszugleichen. Ford war dafür offenbar bereit, für ein frühes Model X besonders tief in die Tasche zu greifen und zahlte insgesamt 212.000 Dollar nach örtlichen Steuern und Gebühren. Auch Audi soll sich bereits ein Model X geschnappt haben – und prompt Probleme beim „Tanken“ an einer von Teslas unternehmenseigenen „Supercharger“-Ladestationen gehabt haben.
Der Vorbesitzer von Fords neuem Model X, Wayne Skiles, fährt bereits eine Elektroauto-Limousine Model S. Da er für Tesla zahlreiche Kunden geworben hat, erhielt er ein Model X der begehrten „Founder Series“, das er direkt mit sattem Gewinn weiterverkaufte. „Ich habe 11 Model S verkauft. Deshalb habe ich ein Founders-Model-X bekommen, das ich sofort mit Gewinn verkauft habe“, so Skiles zu Bloomberg und weiter: „Das Auto kam nie nach Kalifornien. Ich bin nach Chicago geflogen, habe das Model X in Empfang genommen und es sofort zu einem Händler in Chicago gefahren und verkauft“. Im Anschluss soll sich dann Ford den Tesla geschnappt haben.
Auch Ford hat sich bereits zu dem Vorgang geäußert: „Es ist in der Branche durchaus üblich, dass Hersteller Serienfahrzeuge kaufen, um diese zu testen, sobald sie auf den Markt kommen“, erklärte der Hersteller und ergänzte: „Manchmal bedeutet das auch, dass Autohersteller mehr als den offiziellen Verkaufspreis zahlen, um sie (die Fahrzeuge der Konkurrenz, d. Red.) möglichst schnell zu erwerben“.
kritGeist meint
Wäre es nicht billiger & sinnvoller gewesen, einfach die Patente von Tesla zu leihen & sich in irgendeine Form bei der Weiterentwicklung zu beteiligen ;-)
Man will immernoch nicht zugeben, dass man von Tesla beeindruckt ist & doch endlich bereit ist der Vorsprung in dieser Hinsicht teilweise aufzuholen.
CICERO meint
Ich weiß ja nicht wie viel Audi bezahlt hat…
In Ingolstadt aufgenommen: https://img2.picload.org/image/wwiidlg/img_1647.jpg