Teslas Ende 2017 kommendes Kompakt-Elektroauto Model 3 mit mindestens 346 Kilometer Reichweite (nach US-Norm EPA) hat Elektromobilität einen weltweiten Schub verschafft. Zwar werden nach wie vor nur vergleichsweise wenige Stromer verkauft, mit bisher etwa 373.000 Vorbestellungen hat Teslas nächstes Modell jedoch gezeigt, dass sich viele Autokäufer für einen E-Pkw entscheiden, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Auch Chevrolet arbeitet intensiv an einer elektromobileren Zukunft – und bringt sein Elektroauto für den Massenmarkt Bolt EV fast ein Jahr früher als Konkurrent Tesla auf den Markt.
Trotz des enormen Hypes um Tesla und dessen Firmenchef Elon Musk ist sich Chevrolet sicher, dass auch der 2015 erstmals gezeigte Bolt zahlreiche Käufer finden wird. „Jeder Bericht über das Model 3 beinhaltet auch eine Nennung des Bolt EV und unser angestrebter Termin liegt vor ihrem. Wir sind auf dem richtigen Weg. Vorserienmodelle sind vor knapp sechs Wochen von den Bändern gerollt. Wir liegen im Zeitplan, die Produktion Ende dieses Jahres zu starten und kurz darauf mit den Auslieferungen zu beginnen“, verkündete Chevrolet-Manager Shad Balch im Gespräch mit der LATimes.
Teslas Model 3 wird in den USA zwar für 35.000 US-Dollar vor Steuern angeboten, mit zusätzlicher Ausstattung und Leistung dürfte der Kaufpreis jedoch bis zu 50.000 US-Dollar und mehr betragen. Chevrolet plant dagegen, für den ab 37.500 US-Dollar vor Steuern erhältlichen Bolt nur wenige aufpreispflichtige Features anzubieten. „Es wird ein paar Optionen geben, das Standardmodell wird aber bereits über die meisten unserer Inhalts- und Konnektivitätsangebote verfügen, einschließlich aktiver Sicherheitssysteme. Das wird alles bereits in der Einstiegsversion Standard sein“, so Balch. In Deutschland wird der Bolt im nächsten Jahr als Opel Ampera-e zu den Händlern rollen. Die Norm-Reichweite soll ähnlich wie bei dem kleinen Tesla über 300 Kilometer betragen.
Aufgrund des weltweit niedrigen Ölpreises sei es derzeit zwar eine „Herausforderung“, Käufer von Elektroautos zu überzeugen. Balch ist jedoch zuversichtlich, dass sich immer mehr Autofahrer für einen Stromer entscheiden werden, sobald sie einen Probe gefahren sind. Neben dem nahezu geräuschlosen und vibrationsarmen Fahrverhalten hebt der Chevrolet-Manager auch das technisch bedingt unmittelbar in voller Höhe anliegende Drehmoment elektrifizierter Fahrzeuge hervor. Während man bei Modellen mit Ottomotor vergleichbare Eigenschaften gezielt entwickeln müsse, sei eine hohe Leistungsfähigkeit Elektroautos bereits „angeboren“.
Tom meint
Es ist gut, dass GM den Bolt bringt. Konkurrenz zum Model 3 ist der aber eher nicht, das ist einfach eine andere Fahrzeugklasse. Zudem fehlt das Superchargernetz. Für mich ist jedenfalls der Bolt/Ampera-E keine Alternative zum Model 3.
orinoco meint
Einen Bolt kaufen um dann mit 50km Restreichweite an einem Tesla Supercharger vorbeizufahren? aus aktuellem Anlass auch gerne nachts und bei Dauerregen …
Von einer Anhängerkupplung bzw. Anhängelast hab ich beim Bolt auch noch nichts gelesen. Beim Model 3 schon. Wo ist den Chevrolet hier Tesla ein Jahr voraus?
Ich werde definitiv kein Auto für über 30.000 EUR kaufen, mit dem ich nicht mal meinen Grünschnitt wegfahren kann.