Faraday Future hat mit dem FFZero1 auf der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas sein erstes Elektroauto vorgestellt. Der ultraflache Einsitzer mit vier Motoren und knapp 1000 PS sorgte aufgrund mangelnden Praxisnutzens zwar für viel Kopfschütteln. Faraday-Top-Manager Nick Sampson blieb dennoch gelassen: „Wir hätten auch einen Pickup-Truck zeigen können – aber was zieht wohl mehr Aufmerksamkeit an?“
Der ehemalige Tesla-Entwickler erläuterte, dass sein früherer Arbeitgeber neun Jahre benötigte, um die Elektroauto-Limousine Model S auf den Markt zu bringen. Faraday Future werde deutlich schneller Fortschritte machen, ist sich Sampson sicher: „Faraday Future wurde erst vor 18 Monaten gegründet. Nach diesen kurzen 1,5 Jahren haben wir bereits erstaunliche 750 Angestellte weltweit, werden in Kürze mit dem Bau einer 3 Millionen ft² (rund 279000 m²) Fabrik beginnen und in nur wenigen Jahren unser erstes Serienfahrzeug auf den Markt bringen. All dies in nur 18 Monaten, dass nenne ich schnell“.
Das Erfolgsgeheimnis Faradays soll eine innovative technische Fahrzeugplattform mit der Bezeichnung Variable Platform Architecture (VPA) darstellen. Darauf basierend will der US-Hersteller in Zukunft unterschiedlichste Fahrzeuge entwickeln. Länge, Breite, Höhe und Anzahl der Elektromotoren sowie Größe der Batterien – jede Ausstattung und Art von Modell soll mit VPA flexibel und schnell umgesetzt werden können.
Auf die Nachfrage der Autokäufer soll Faraday Future so deutlich schneller als die traditionellen Hersteller reagieren können. Sollten in einigen Jahren anstatt SUVs vorrangig zweisitzige Cabrios oder andere Fahrzeugtypen gefragt sein, will Faraday der erste Anbieter für entsprechende Modelle auf dem Markt sein. „Mit VPA können wir unsere Produkteinführungszeit umfangreich verkürzen und unsere Kosten senken,“ so Sampson.
Mit dem ersten Serien-Elektroauto von Faraday Future könne man in zwei Jahren rechnen, kündigte Sampson an: „Wir wissen bereits, wie es aussehen wird, gerade werden Prototypen gebaut – und auch die Maschinen, mit denen wir es in zwei Jahren produzieren wollen“. Kurz darauf soll dann eine Auswahl weiterer Modelle auf den Markt gebracht werden. Dabei wolle man sich vor allem auf Aspekte konzentrieren, die bislang von den Herstellern vernachlässigt würden. Einzelheiten verrieten die Kalifornier hierzu allerdings nicht.
E-CarFan meint
Mir ist Mr. Faraday-Future-Top-Manager Nick Sampson bislang nur unsympatisch, obgleich ich ihn noch nie gesehen habe. Jemand, der es nötig hat, seinen ehemaligen Arbeitgeber madig zu machen und dann auch noch zu hoffen, sich damit selbst profilieren zu können, sollte sofort in die hinterste Ecke und sich schämen! Ich kann nicht überprüfen, ob TESLA wirklich 9 Jahre benötigte, um das Model S produzieren zu können. Aber selbst wenn es diese Zeit brauchte: Die haben erst einmal Pionierarbeit geleistet: Was und vor allem wie ist was machbar. Strategien und Finanzierungskonzepte entwickelt mit hochwertigem Sportwagen starten, dann Limousine im Premiumsegment, dann Massenmarkt mit Model 3 und schließlich die Supercharger weltweit zu planen und zu installieren u.v.m. Und wo hat Mr. Superschlau Sampson das alles gelernt? Und jetzt meldet er sich und meint, er könne alles schneller und besser! Schau mer mal in 3 Jahren… oder in 5?!
E-CarFan meint
Ach ja: die Megafactory für Batterie- Massenproduktion hatte ich doch glatt vergessen!
Dr.M meint
Wie wäre es mal zur Abwechslung mal mit einem alltagstauglichen und bezahlbaren Fahrzeug? Teuer und schnell kann Tesla schon seit dem Roadster.
Schön, auf der Plattform soll dann alles mögliche kommen, aber auch das will bezahlt werden. Diese „Wer hat mehr als 1000 PS“ Angeberei war vor drei Jahren bei Elektroautos noch ganz witzig, aber so langsam wird es langweilig.
Rale meint
Mich erinnert diese Firma immer mehr an AUDI – dem „Ankündigungsweltmeister“.
Das Konzeptauto, war schon mal in allen Belangen total daneben. Wer sich mit diesem Konzeptauto der Welt vorstellt, hat keine Ahnung, was die Welt will, braucht und kauft. Ich erwarte von dieser Firma erst einmal gar nichts mehr.
Bleibt alle Hoffnung weiterhin bei Tesla.
Seb meint
Naja bei der Präsentation von ff ging es ja nicht wirklich um das eine konzeptfahreug, sondern um das was unter der Haube steckt. Der modulare baukasten der alle möglichen Fahrzeugklassen abdecken kann, ist die eigentlich Neuheit bei dem „Fahrzeug voller Konzepte“ von ff.
Ich bin echt gespannt was daraus gemacht wird.
Christoph meint
Also,
ein voll elektrischeer PickUp hätte mich persönlich deutlich mehr beeindruckt. Denn dafür gäbe es einen riesigen Markt.
Und ich fand die Aussage: „Das ist schnell“ totaler Quatsch.
Es sollte nicht um schnell sondern um anständig und richtig gehen.