Gernot Döllner wird neuer Vorstandsvorsitzender der Audi AG. Er folgt zum 1. September dieses Jahres auf Markus Duesmann. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Audi-Aufsichtsrat Ende Juni.
„Ich danke Markus Duesmann für seine wichtigen Leistungen bei Audi in den vergangenen Jahren. Er hat mit Weitblick wichtige strategische Entscheidungen vorbereitet und vorangetrieben. Dazu gehört insbesondere die Elektrifizierungsstrategie. Darauf wird Audi auch in Zukunft weiter aufbauen können“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Döss. Gernot Döllner seit jetzt „die richtige Person, um die Produktstrategie und die Aufstellung in den wichtigen Märkten für Audi weiter zu schärfen. Mit dem gesamten Vorstand soll er die Audi Strategie weiter erfolgreich vorantreiben“.
Duesmann habe in schwierigen Zeiten für Audi und die Beschäftigten, mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Ukraine-Überfalls auf die Lieferketten und die Märkte, Verantwortung übernommen, sagte Peter Mosch, Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Audi AG. „Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm alles Gute für seine berufliche und persönliche Zukunft. Wir begrüßen Gernot Döllner als neuen Vorstandsvorsitzenden bei Audi. Die Stärkung der Rolle als eigenständige Marke mit unternehmerischer Freiheit innerhalb der Leitplanken des VW-Konzerns wird dabei von zentraler Bedeutung sein.“
Gernot Döllner hat Maschinenbau studiert und trat 1993 bei Volkswagen als Doktorand ein. Bei der Porsche AG war er in mehreren leitenden Funktionen tätig, unter anderem als Leiter der Produkt- und Konzeptentwicklung und als Verantwortlicher der Panamera-Baureihe. Seit 2021 leitet er die Produkt- und Konzernstrategie und das Generalsekretariat im Volkswagen-Konzern.
Döllners Vorgänger Duesmann hat bei Audi die Umstellung auf Elektroautos forciert. Im August 2021 hatte er angekündigt, dass die Premiummarke ab 2026 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr auf den Weltmarkt bringen wird. Spätestens bis 2033 sollen Verbrenner-Modelle bei der Marke komplett auslaufen.
Der neue Volkswagen- und weiter Porsche-Chef Oliver Blume war mit der Leistung von Duesmann offenbar nicht zufrieden. Der Ingolstädter Hersteller habe ein „riesiges Potenzial“, das in den letzten Jahren nicht ausgeschöpft worden sei, so Blume kürzlich. Die aktuelle Modellpalette von Audi bleibe nicht nur hinter der Konkurrenz zurück, sondern auch hinter den eigenen Fähigkeiten. Man habe es nicht geschafft, die Führungsposition der Marke gegenüber den wichtigsten Wettbewerbern zu verteidigen. Ein neuer Chef soll Audi nun wieder nach vorne bringen.
Jürgen Baumann meint
Schon mein Papa hat mich immer gewarnt vor Fahrzeugen mit vielen Nullen. Zum Beispiel vier am ehemaligen Kühler und eine am Steuer. 😎
elbflorenz meint
Da kommt etliche Arbeit auf Audi zu.
Vor allem müssen die Kosten in den Griff gebracht werden.
Denn die Konkurrenz auf den Auslandsmärkten (außerhalb der heimischen DACH-Region) wird immer härter. Beispielsweise gibt es jetzt Preise für die ZEEKR-Modelle in den Niederlanden:
Zeekr X ab 45.000 € mit dem bekannte Technikpaket vom Volvo EX30 bzw. Smart #1 und #3
Zeekr 001 ab 60.000 für 200 kw-RWD mit 100! kWh – Akku und 620 km WLTP-Reichweite
Gerade der Preis vom 001 ist relativ attraktiv für ein Auto von fast 5m und zielt auf den kommenden Audi Q6 etron
South meint
Was für eine Heuchlerei. Blume war sooo zufrieden mit Duesmann’s Weitblick und die strategischen Entscheidungen, insbesondere natürlich die Elektrifizierungsstrategie, dass er ihn feuern musste, weil Audi just bei der E Auto’s so weit hinterherhinkt … was Blume selber in der Öffentlichkeit breitgetreten hat …
GrußausSachsen meint
Läuft alles nach Plan. Duesmann hat in seiner unnachahmlichen Art excellent vorbereitet und die Transformation mit hervorragenden Modellen vorangetrieben. Das ist die Basis für die weitere Jagd und das Überholen temporärer Marktbegleiter und den Weg an die Führung in der Luxuswelt der BEV. Super Schachzug, da jetzt alle überrascht sind, leider etwas unglücklich kommuniziert, aber das darf einem Top-Unternehmen auch mal passieren, ist menschlicher.
Danke Duesmann, alles Gute mit Blumen auf dem Weg für Döllner.
Audi rulez und wird allen zeigen, wer hier Vorsprung hat.
elbflorenz meint
Echt jetzt 😯
Sie sollten Satire besser kennzeichnen. Sonst glaubt das noch jemand 😀
alupo meint
VW wechselt die CEOs wie Sand am Meer. Die einen werden finanziell abgefunden, die anderen werden vorbestraft, da ist was los…
Mäx meint
Das hab ich mir auch gedacht, als ich gestern Abend gelesen habe, dass Duesmann gehen muss. Ganz schöne Grabenkämpfe.
Kann man nur hoffen, dass sich das allmählich mal beruhigt und wieder Sicherheit ausstrahlt und man nach vorne schauen kann, statt nur auf sich selber.
OpaTesla meint
Ich komm ja gar nicht mehr hinterher, dauernd das Impressum anzupassen…
Jörg2 meint
Bis da wieder Ruhe im Schiff ist, alle zweiten und dritten Reihen auch das Stühlerücken beendet haben, machen wohl alle erstmal Dienst nach Vorschschrift, nur nicht auffallen, ja nicht in das Körpchen mit den Blauen Briefen gelegt werden….
Jetzt werden die alten Geschichten rausgekramt und durchgestochen im Gedränge auf die sicheren/besseren Plätze. Wer hat wann mal Mist gebaut. Wer hat wann wie über wen gelästert…
Die Nacht der langen Messer wird wohl Wochen dauern.