Gibt es eine Intrige gegen Elektroauto-Pionier Tesla? Berichte um technische Probleme mit der Aufhängung der Elektrolimousine Model S bezeichnet Tesla-Chef Elon Musk als Verschwörung. Der Reihe nach: Vergangene Woche hieß es auf dem US-Fachblog Daily Kanban, dass etliche Kunden Probleme mit den Radaufhängungen ihres Model S gehabt hätten. Seien sie mit dem Wagen zu Tesla gefahren, um den Schaden reparieren zu lassen, hätten sie im Gegenzug für einen Rabatt bei der Reparatur eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen müssen, hieß es in dem Artikel. Es hat nicht lange gedauert, bis die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA eine Untersuchung wegen der mutmaßlichen Vorfälle aufnahm und Medien weltweit über die Sache berichteten.
Elon Musk wiederum blies flugs zum Gegenangriff: Er bestritt die Vorwürfe, 37 der 40 bei der NHTSA eingereichten Beschwerden seien gefälscht gewesen. Lediglich bei einem Fahrzeug habe es durch ungewöhnliche Nutzung auf einer schlechten Straße einen größeren Defekt gegeben, „wir haben das bei keinem anderen Auto gesehen“, so der Tesla-Chef.
Would seem to indicate that one or more people sought to create the false impression of a safety issue where none existed. Q is why?
— Elon Musk (@elonmusk) 10. Juni 2016
An Reporter Edward Niedermeyer, der die mutmaßlichen Probleme aufgedeckt hatte, lies Musk kein gutes Haar: Er habe schon in der Vergangenheit auffällig negativ über Tesla berichtet. Man wisse nicht, „ob er oder seine Partner finanziell davon profitieren, dass Teslas Aktienkurs sinkt“, heißt es dem Handelsblatt zufolge in einem Tesla-Statement zu der Angelegenheit. An der Börse, wo der Elektroauto-Pionier knapp 30 Milliarden Dollar wert ist, werde mittlerweile mit sieben Milliarden Dollar auf einen fallenden Tesla-Aktienkurs gewettet. Eine Verschwörung? Der Aktienkurs von Tesla jedenfalls gab nach den Berichten um fast drei Prozent nach.
Niedermeyer wiederum stritt alle Vorwürfe ab – er „habe zu keiner Zeit und werde unter keinen Umständen irgendwelche Finanzprodukte besitzen“, mit denen er von „irgendeiner Entwicklung des Tesla-Aktienkurses profitieren könnte“, stellte der Reporter dem Handelsblatt zufolge klar. Er verteidigte seinen Scoop mit Nachdruck: Tesla wolle unter allen Umständen vertuschen, dass Sicherheits- und Regulierungsvorschriften nicht eingehalten wurden.
Über Twitter gab Musk bekannt, dass die NHTSA bislang noch keine Sicherheitsbedenken bezüglich des Model S geäußert oder Probleme gefunden habe. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge untersucht die Behörde die Beschwerden allerdings weiterhin.
NHTSA confirmed today that they found no safety concern with the Model S suspension and have no further need for data from us on this matter
— Elon Musk (@elonmusk) 10. Juni 2016
Bei den 37 fragwürdigen Beschwerden sind womöglich falsche Standorte oder falsche Fahrzeugidentifizierungsnummern angegeben worden. Zwei dieser betrügerischen Beschwerden aus der Datenbank des NHTSA hat der US-Autoblog InsideEVs ausfindig gemacht.
Läusel meint
Tesla wird von allen Neidern bekämpft werden.ich fürchte die Methoden werden sich noch extrem verschärfen.Da die anderen Hersteller den e-autostart verschlafen haben.
Dies schreibt ein Leaf Fahrer mit über 120000km ohne Probleme !
Arno Hoffrichter meint
Der Reporter sagte, er hätte keine Finanzprodukte, doch wie steht es mit Verträgen, Geschäftsanteilen oder Beschäftigungsverhältnissen aus dem Kapital fließen könnte?
Elon kann sich nicht leisten zu lügen, und ich schätze in so ein, als hätte er das auch nicht nötig!
Elektrofahrer meint
Die Frage ist berechtigt: Cui bono? Wer hat hier einen Vorteil? Es ist schon erbärmlich was sich die Verbrennerlobby alles einfallen läßt. Alleine um es diesen unbelehrbaren Intriganten zu zeigen, sollte man Tesla kaufen.
Think -> Leaf -> Tesla owner meint
Was heisst da, „für einen Rabatt bei der Reparatur eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen müssen“?!?
Ich will doch in besten Treuen davon ausgehen, dass eine allenfalls defekte Radaufhängung vollumfänglich unter die Garantie fallen würde. Dann sind weder Bezahlen, noch Verschwiegenheitserklärung ein Thema.
Das Ganze riecht tatsächlich gewaltig nach Verschwörung!!
Sascha meint
Ich fahre mein Tesla Taxi seit 11 Monaten, über Kopfsteinpflaster und unebenen Strassen, Feldwege und Unbefestigte Strassen. Nach 150 tkm habe ich aus sicherheitsgründen vorne die Querlenker getauscht. Über ein schlechtes Fahrwerk kann ich mich nicht beschweren. Im gegenteil, es ist erste Sahen und ich gleite wie am ersten tag über die Wege.
Taxi.spoerel.de
McGybrush meint
In 11 Monaten 150tkm mit einem Elektroauto? Das soll doch gar nicht gehen haben die gesagt? :D Das soll erst in ein paar Jahren funktionieren haben die gesagt.
GhostRiderLion meint
Da schließe ich mich meinen Vorrednern voll und ganz an, genau richtig!!!
Elon, weiter so…………….
R. Kiok meint
Ein Zitat von Mahatma Gandhi. „als erstes ignorieren sie dich, als zweites belächeln sie dich, als drittes bekämpfen sie dich, aber als viertes wirst du am ende gewinnen. mehr brauch man nicht zu „Daily Kanban -Edward Niemeyer“ zu sagen. Ausser zu seiner Gesichtskirmes.
Bobsi meint
Tesla hat schon gewonnen. Dank dieser Firma verändert sich die automobile Welt nachhaltig. In diesem Fall juckt es die amerikanische Eiche nicht, wenn sich die Wildsau an ihr reibt.