Elon Musk ist nicht nur der Chef des Elektroauto-Pioniers Tesla Motors, er steckt auch hinter dem Raumfahrtunternehmen SpaceX sowie dem Solar-Dienstleister SolarCity. Nun hat der Serienunternehmer auf dem Tesla-Firmenblog bekanntgegeben, dass er plant, den Stromer-Hersteller mit SolarCity zusammenzuführen. Tesla bietet rund 2,8 Milliarden Dollar, die das Unternehmen mit eigenen Aktien bezahlen will.
Das Ziel der Fusion sei, aus einer Hand eine breite Produktpalette aus dem Bereich saubere Energien anbieten zu können, erklärte Tesla. SolarCity ist eigenen Angaben nach der größte Anbieter von Solarenergie in den USA und installiert Solaranlagen für Privathaushalte, Unternehmen, Schulen und Behörden. Elon Musk ist größter Aktionär und Verwaltungsratsvorsitzender von SolarCity, das von zwei seiner Cousins, Lyndon und Peter Rive, gegründet wurde. Lyndon Rive ist Vorstandsvorsitzender, sein Bruder Technologievorstand.
Aufgrund seiner Anteile an beiden Unternehmen stellt das Übernahmevorhaben für Musk einen Interessenkonflikt dar. Tesla hat mitgeteilt, dass der Firmenchef sich bei der Abstimmung des Verwaltungsrats über das Angebot seiner Stimme enthalten werde. Auch bei SolarCity werde er sich nicht an dem Votum des Gremiums beteiligen.
Durch die Übernahme von SolarCity könnten Solaranlagen in Teslas 2015 gegründete Energiesparte eingegliedert werden. Tesla Energy bietet Stromspeicher für Privathaushalte und Unternehmen. Die Kombination von Elektroautos und Solarstrom würde Tesla zum „weltweit einzigen vertikal integrierten Energieunternehmen“ für erneuerbare Energien machen, so Musk. Tesla-Kunden könnten dann zukünftig alles aus einer Hand erhalten – vom Elektroauto über den Strom bis zur Batterie für den Haushalt.
Der Aufsichtsrat von Tesla hat betont, dass eine Fusion nur auf freundschaftlicher Basis geschehen soll, eine feindliche Übernahme sei keine Option. Eine Mehrheit der „nicht interessengebundenen“ Aktionäre beider Unternehmen müssten daher zustimmen. An der Börse sorgte das Übernahmeangebot für heftige Reaktionen. Der Aktienkurs von SolarCity stieg zwar nachbörslich zunächst um mehr als 20 Prozent, die Tesla-Aktie brach jedoch um über zehn Prozent ein.