US-Elektroautobauer Tesla Motors dominiert derzeit zwar die Branchenschlagzeilen, die meisten Stromer-Pkw setzt derzeit aber noch Nissan ab. Mit über 200.000 verkauften LEAF hat der japanische Hersteller das derzeit weltweit meistverkaufte reine Elektroauto im Angebot. Tesla schickt sich jedoch an, mit seinem kommenden Elektroauto für den Massenmarkt Model 3 ab 2018 500.000 Einheiten pro Jahr abzusetzen. Um auch weiterhin zahlreiche E-Autos verkaufen zu können, arbeitet Nissan intensiv an neuen Batterietechnologien.
Der 2010 auf den Markt gebrachte LEAF kann aktuell bis zu 250 Kilometer mit einer Batterieladung fahren. Die nächste Generation des Kompakt-Elektroautos soll über deutlich mehr Reichweite verfügen. Zuletzt wurde spekuliert, dass der LEAF bald – je nach Fahrzyklus – 400 bis 500 Elektro-Kilometer bieten könnte. Leitende Angestellte von Nissan haben nun einige Details zu der Batteriekapazität zukünftiger Stromer verraten.
„Er kommt“, erklärte Nissans Elektroauto-Chefentwickler Kazuo Yajima im Gespräch mit Autoblog hinsichtlich einer LEAF-Version mit 60-kWh-Batterie. Wann genau der neue LEAF mit größerem Akku zum Kauf angeboten wird, wollte er aber noch nicht verraten. Nissan hat Ende 2015 das IDS Concept mit 60-kWh-Batterie vorgestellt. Laut dem Hersteller zwar nur eine Zukunftsvision, es wird jedoch vermutet, dass die Studie einen Ausblick auf den nächsten LEAF gibt. Bezüglich der Reichweite der noch in Entwicklung befindlichen Batterietechnologie von Nissan erklärte Yajima, dass man mehr als doppelt so viele E-Kilometer wie beim aktuellen LEAF anstrebe.
Während heute „Reichweitenangst“ noch viele interessierte Autofahrer vom Kauf eines Elektro-Pkw abhält, zeigte sich Kazuo Yajima im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der alternativen Antriebsart überaus selbstbewusst: „Ich glaube, dass wir schon bald ein Elektroauto produzieren können, dass keinerlei Reichweitenproblem haben wird“.
Nissans für Europa zuständigem Elektroauto-Chef Gareth Dunsmore zufolge könnten die Stromer der Japaner sogar bereits ab 2018 über 500 Elektro-Kilometer bieten. Da ungefähr zu dieser Zeit mit dem Nachfolger des heutigen LEAF gerechnet wird, wäre bei diesem demnach in knapp zwei Jahren eine Verdopplung der Reichweite möglich. Ähnlich wie bei Tesla könnten dabei mehrere Batteriepakte zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden, berichtet Autocar. Nissan verfolgt diese Strategie bereits seit vergangenem Jahr und verkauft den LEAF mit 24-kWh- sowie 30-kWh-Speicher (mit 200 km bzw. 250 km Normreichweite). „Wir bieten derzeit zwei Batterieoptionen und werden das weiter ausbauen, um mehr Reichweite zu entsprechenden Preisen anbieten zu können“, kündigte Dunsmore an.
Von teilelektrischen Plug-in-Hybridautos hält der Nissan-Manager nicht allzu viel: „Man fährt die meiste Zeit mit dem Verbrennungsmotor und sorgt dabei für hohe Emissionen. Ich verstehe den Nutzen, aber es ist eine Notlösung. Ich bin froh, dass wir frühzeitig auf Elektroautos gesetzt haben“, so Dunsmore. Die große Popularität von Konkurrent Tesla sieht er dabei positiv, da der US-Hersteller für viel Aufmerksamkeit für Elektroautos sorgt. Nissan sei aber seit über einem Jahrzehnt der weltweit führende Hersteller bei Elektroautos, betonte er. Diese Stellung plane man nicht nur über die Verkaufszahlen, sondern auch durch Technologie-Vorreiterschaft aufrechtzuerhalten.
Leonardtronic meint
Ich glaube dass der Leaf mit der grossen Batterie kurz vor der Auslieferung von Tesla 3 erscheinen wird. Solange der Termin für Tesla 3 nicht bekannt ist kann Nissan auch keinen Termin nennen. Nissan will Tesla die Schau stehlen.
yoatmon meint
Das Design für die dritte Leaf Generation von Theo…. ist überzeugend:
http://www.autoevolution.com/news/next-gen-nissan-leaf-rendered-with-murano-and-pulsar-elements-97844.html#agal_0
Dazu ein 60 kWh Akku und Nissan hat mit mir einen neuen Kunden gewonnen. Die aktuelle – abgrundtief hässliche – Variante würde ich nicht geschenkt nehmen.
Sebastian meint
Wenn der Leaf lieferbar ist, dann wirds eben ein Nissan. So geil Tesla auch sein mag, ich brauch was lieferbares. auf die Paar Euro supercharger scheiss der Hund drauf. zur not auch der Opel, hauptsache was mit 60 kwh Akku und lieferbar. von geschwätz hab ich langsam genug.
Thees meint
Genau so ist es!?
chpt21 meint
das IDS Conzept Design wäre ok, aber das alte ist echt ein Grund nicht zu kaufen. Wenn dann die Reichweite bei tatsächlich 500km läge, wird die Wahl zwischen Tesla 3 und dem neuen LEAF zur Qual…
Julian Berger meint
Sehe ich genau so. Ich würde sogar so weit gehen, dass das concepdesign richtig cool aussieht. Bleibt immer noch der tesla Vorteil mit den ladestationen… ?
Sebastian meint
60 kwh Akku. 22 bis 45 kw Ladung. EC Karte fürs Laden und ein kleines Dach über der Ladesäule
ich träume schon wieder….
orinoco meint
Also wenn Nissan dem Leaf jetzt auch noch eine ordentliche Anhängelast spendiert, dann könnte ich auch schwach werden. Was will man denn dann noch mehr? Über 90% aller Fahrten können mit 24kWh-Batterie und Nebenherladung erledigt werden, für die 10% Fernfahrten braucht es nur Chademo-Schnellladung und eben ein bisschen mehr Fahrtplanung. Mit einer AHK verschwindet dann auch der letzte Grund noch einen Verbrenner auf dem Hof herumstehen zu haben.
Nissan nehme ich als einzigem Autohersteller den ernsthaften Willen zur Elektromobilität ab. Ich kann Toyota überhaupt nicht verstehen, dass die denen da sang- und klanglos das Feld überlassen. Wenn Nissan jetzt als erste eine AHK für einen e-PKW homologisieren, dann sieht selbst ein Tesla Model S alt aus.
McGybrush meint
Find den gar nicht sooo hässlich. Wenn man bedenkt das ich den Nissan Leaf nicht mal mit 1000km Reichweite kaufen würde weil der so unglaublich hässlich ist. Und dennoch. Klasse Nissan. Einfach machen. Nich wuatschen. Schickes Design und ich bin potenzieller Kunde.
Julian Berger meint
Findest du ihn jetzt hässlich oder nicht? 0.o
Tesla-Fan meint
Nissan ist gut. Ohne großes Tam-Tam ziehen die ihr Ding durch.
Der 60 kWh Akku scheint -so mein Eindruck- ein wesentlicher Meilenstein für den Durchbruch in der Masse zu sein.
Dann muss man nur noch die meisten Verbrenner-Fahrer zu einer Probefahrt „nötigen“. Ich kenne sehr viele, die aus Unkenntnis heraus ihre Vorurteile pflegen…
Starkstrompilot meint
Das sind die, die glauben, der i8 wäre ein Elektroauto, und dann ganz überrascht sind, wenn’s doch nur ’ne 3-Zylinderschnarche mit Schwungspeicherbatterie ist.
Vorurteile gehen auch in die andere Richtung.
Z.B. die deutschen Hersteller haben schon alles in der Schublade und warten nur noch ab.
Wer’s glaubt…
Dr.M meint
Sehr schön (ich meine nicht das Design…), es tut sich was. Jetzt noch eine Roaming Ladekarte dazu und ein angemessener Preis, dann wird es spannend….
Blackampdriver meint
Genau das..zur Zeit leider mit optischer Wegfahrsperre..:o))..aber die Jungs von Nissan haben einen Plan…was man von den anderen Premium OEM nicht gerade behaupten kann…
Starkstrompilot meint
Kein Roaming. Alle Ladepunkte müssen für jeden offen sein. Bezahlt wird mit ec- oder Kreditkarte. Schluss mit dem Kartenchaos.
Da könnte die Regierung mal was tun.
Dr.M meint
Ja, gut, dann eben kein „Roaming“, um was es mir geht ist, dass man nicht mit 50 unterschiedlichen Ladesäulenbetreibern Verträge abschließen muss, wenn man irgendwo Laden will.
Das mit dem Roaming war eher so gemeint, dass Nissan selbst diese Verträge abschließt und dann seinen Kunden entweder gleich kostenfreies Laden ermöglicht oder eben gegen monatliche Abrechnung.
Das käme den Superchargern von Tesla zumindest abrechnungstechnisch am nächsten. Angeblich soll es ja so ein unglaublicher Aufwand sein, wenn eine Bezahlmöglichkeit über EC oder Kreditkarte an jeder Säule eingerichtet werden würde – auch wenn ich das nicht so ganz glaube. Es muss halt einfach sein, ich wollte mal sehen, was los wäre, wenn man mit einem Verbrenner nicht einfach so an jeder Tankstelle tanken und bezahlen könnte.
Dies zur Klarstellung.
Seb meint
Dann noch in ne schicke Karosse stecken, wie z.b. der IDS concept ein paar mehr kW spendieren und ich überlege mir ernsthaft meine Model 3 Reservierung zu stornieren.
Gruß seb