Einige Autohersteller arbeiten am Laden von morgen: Unter anderem Mercedes, Nissan, Audi und BMW wollen demnächst die ersten Elektroautos und Plug-in-Hybride mit induktiver Ladetechnik unter die Leute bringen. Die Welt hat einige interessante Expertenstimmen zum Thema berührungsloses Laden zusammengetragen. Derzeit klinge das Vorhaben zwar noch arg nach Zukunftsmusik, aber Thomas Nindl von Qualcomm ist sich ganz sicher: „Unsere Kinder werden das Wort ‚tanken‘ aus ihrem Wortschatz streichen.“
Qualcomm ist Hersteller von induktiver Ladetechnik und hat das System unter anderem bei der Formel E im Einsatz: Allerdings nicht bei den Rennwagen, sondern den Elektroautos, die als Pace Car oder Ärztewagen im Einsatz sind. Der BMW i8, als Pace Car mit dabei, sei „das weltweit erste Fahrzeug, das mit einer induktiven Ladeleistung von 7,2 kW aufgeladen werden kann“, so Nindl. Das bedeute, dass die Akkus des Hybrid-Supersportwagens schon nach einer Stunde voll sind.
Laub, Steine, Holz, Schnee und Eis könnten die Funktion der Ladeplatte nicht beeinträchtigen, erklärt Nindl. Es sei „sogar möglich, die Platten im Asphalt zu versenken und mit einer zwei Zentimeter dicken Teerschicht zu überziehen“. So vermeide man „Stolperfallen“. Zur „Markierung der Bodenplatten dienen farblich abgesetzte Flächen“, so Nindl weiter.
„Potenzial, der Elektromobilität einen neuen Schub zu geben“
Das kontaktlose Laden habe „das Potenzial, der Elektromobilität einen neuen Schub zu geben“, sagt Björn Elias, Projektleiter im Bereich Elektromobilität bei Audi, der Zeitung. Mit dem Q6 e-tron wollen die Ingolstädter ihr erstes rein elektrisches SUV auf den Markt bringen – auf Wunsch mit induktiver Ladeoption.
Auch Peter Krams, Leiter des Bereichs Sonderfahrzeuge E-Mobilität bei BMW, hält demnach ein marktfähiges Produkt schon in wenigen Jahren für realistisch: „Zunächst wird die induktive Ladefunktion als Sonderausstattung angeboten, zusätzlich zur bereits bestehenden Kabellösung.“
Ingenieure machen sich auch schon Gedanken über weitere Einsatzfelder – Elektrotaxis beispielsweise: „Der Taxistand am Flughafen ist dafür ein treffliches Beispiel“, erklärt Nindl. „Die Taxis stehen in der Schlange und müssen sich peu à peu an die Spitze vorarbeiten. Beim Nachrücken könnten sie bequem Strom ziehen.“ Auch für Busse gäbe es Einsatzszenarien – und erste Feldversuche: In Braunschweig und Berlin fahren probeweise schon Elektrobusse, die an den Haltestellen induktiv aufgeladen werden.
Sebastian meint
wieder mal werden absurde Luxusproblemchen besprochen *lol*
300 oder 500 kw Ladung braucht keine Sau auf der Welt.
Was man braucht sind Ladesäulen mit EC Kartenbezahlung, das ganze überdacht und mit 22 bis knapp 50 kw Ladestrom. Pro Tankstelle 5 bis 10 Säulen. Daneben ein adäqates Scheisshäuschen oder besser ein Restaurant. Aber bitte, biiiiitte kein Logistik Restaurant. Nebenbei sei angemerkt, das man erstmal in jedem Parkhaus min. 10 Stellplätze für E-Autos installieren sollte. Zeitgleich sollte man seinen Arbeitgeber auf die Nerven gehen, wann dann endlich banale und simple Steckdosen mit einer Abdeckung installiert werden.
Tesla lädt seit Jahren in 10 Min. 100 KM.
Wem das nicht ausreicht oder diese Grundidee nicht einleuchtet, soll mal besser zum Arzt.
Induktionsladen. so ein schwachsinn… an blödheit nur noch zu toppen von Wasserstoff.
McGybrush meint
Also ich würde lieber 350KW Ladestationen anstreben anstatt 7KW Ladung (MIT Kabel in Serie an zu bieten und dann jetzt schon mit Induktivladung um die Ecke zu kommen.
–
Ich finde auch das es Pflicht sein muss mit mindestens einem Bezahlsystem ALLE Ladesäulen benutzen zu können ohne Vertrag. Und diese Ladesäulen müssen zukunftssicher sein. Sprich 50KW sind ein Witz.
–
Auch rechnet sich das nicht. Wenn man bei 22KW die Autos nach Dauer abrechnet die ja die Säule unnötig lange blockieren, würde man viel mehr Kohle machen wenn man z.B. schon bei 350KW in Planung wäre und dann 15 Autos in der gleichen Zeit nach verbrauchter Strommenge ab zu rechnen. Mann braucht dann auch weniger Ladesäulen um die gleiche Menge an Autos ab zu fertigen.
–
Glaube selbst Tesla wird mit seinen Ladespannungen in den nächsten Jahren noch etwas rauf gehen. Weil Mathematisch kommt man bei irgendwann 600km Reichweiten mit 30min Laden nicht drum rum die KW zu erhöhen.
–
Und Induktives Laden hat welchen Verlust? Da wird die Rechnung ja gleich doppelt bis zehnfach so hoch?
Und ich bin mir sicher auch da wird es nicht eine Ladeplatte für alle geben sondern verschiedene Systeme für jedes Auto einzeln.
Mr Moe meint
Mich würde da ja vor allem interessieren wie weit das Ladefeld so „abstrahlt“.
Ich meine jetzt nicht mal nur im Bezug auf Menschen mit z.B. Herzschrittmachern sondern aus generellem interesse.
Immerhin handelt es sich um ein hochenergetisches Feld (kein Vergleich zum Induktiven Laden einer elektrischen Zahnbürste z.B. :) ).
Hat dieses Ladefeld wirklich nur wenige cm Reichweite direkt vom Boden zum darüberstehenden Auto, oder ist dieses auch noch z.B. in einem Meter Abstand messbar?
Wer weiß denn schon ob/was dies für langfristige Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben könnte? Immerhin sind sich die „Experten“ selbst beim Thema Handys bis heute nicht einig ob diese nun schädlich sind oder nicht.
Und da reden wir definitiv von ganz anderen Feldstärken als beim induktiven Laden eines Fahrzeugs mit >5 kW!
Sebastian meint
ich tank seit 35.000 KM schon nicht mehr. ob ich jetzt einen Stecker reinstöpfel oder eine Bodenplatte hab, die einzig und alleine für mein Auto passt, ist doch völlig Banane. Typische „Premium“ Probleme. Die wollen davon ablenken, das sie zu blöde sind mit minimum 22 kw zu laden. werbetechnisch trotzdem schön verpackt… was der türken BMW im Bild zu suchen hat, weiß wohl niemand so recht.
McGybrush meint
Soweit ich weiss wurden genau von diesem 1er BMW (E82) reine Elektromodelle <200 Stück gebaut und bei Drive Now eingesetzt. Sie waren ebenfalls alle weiss und hatten diese Stosstange die es nur bei den letzten Modellen gab. Reichweite war wie alle bei +/- 160km und hatten ein minimal kleineren Kofferraum als Serie. Kann mir gut vorstellen das eben genau diese Autos auch für induktives Laden umgebaut und getestet wurden und daher dieses Bild entstanden ist.
–
Schade das dieses Modell nie käuflich zu haben war. Ich hab so ein. Leider aber als normalen Verbrenner.
Tesla-Fan meint
Da wird nix umgebaut!
http://m.spiegel.de/auto/aktuell/a-971659.html
http://p5.focus.de/img/fotos/origs3868738/5080345319-w630-h426-o-q75-p5/Unbenannt.jpg
McGybrush meint
Das die verschrottet wurden weiss ich auch. Aber zuvor wurden ja Verbrenner zu Elektroautos „umgebaut“. Und im Zuge dieser Forschung wurden sicher noch einige zusätzlich mit Induktiven Ladeanschluss umgebaut. Natürlich BEVOR sie in Rente gegangen sind. Fakt ist dieses Bild wurde aus irgendeinem Gund geschossen oder in Photoshop erstellt. Das macht ja keiner aus Langeweile.
Sebastian meint
darin liegt ja das Grundproblem von den „Premium“ Herstellern. die machen eine Kleinserie und geben dann auf. Warum wohl verkaufen sich die i´s von BMW nicht? weil die absurde aussehen und nicht ins Konzernbild passen. Ein 1er oder 5er mit 250 oder 500 KM Reichweite und die Absatzzahlen würden anspringen.
Aber mit so Autos wie den i – der aussieht wie von einem 17 jährigen Designer auf Kokain Entzug gezeichnet…
Leonardtronic meint
Herzschrittmacher und induktives Laden, eine todsichere Sache.
Imrö meint
Warum sollte sich jemand mit einem Herzschrittmacher zwischen das Auto und dem Ladefeld legen? das müsste er um ein Risiko zu haben ;)
Starkstrompilot meint
Kann mich den anderen nur anschließen. Was soll das jetzt? Das es sinnvolle Einsatzgebiete gibt, ist ja klar. Da sollte es auch genutzt werden.
Aber ansonsten. Laden mit Kabel ist so billig und verlustfrei und genau hier will man noch eine Verluststelle einbauen.
Viel besser wäre es, die Stecker fest zu verbauen. So wie die Zapfhähne an den Zapfsäulen der Tankstellen.
Kabel aus Kofferraum und nach dem Laden wieder aufräumen, ist viel nerviger.
Dass der i8 zum Nachladen muss, ist auch klar. 3-Zylindergurke mit Schwungspeicherbatterie. Deshalb am Besten unbemerkt.
Marco meint
Das Kabel ist nicht „verlustfrei“.
newchie meint
Induktives laden ist nett, mehr jedoch nicht.
Der Wirkungsgrad liegt bei 90%, alleine das stört mich dabei schon!
Die Verluste beim laden der Batterie würden sich damit mehr als verdoppeln!
Marco meint
Es stimmt zwar im Moment noch, dass das induktive Laden deutlich höhere Verluste hat, als mit Kabel, aber angeblich soll es in Zukunft Systeme geben, bei denen der Unterschied nur noch sehr gering ist. Auch ein einfaches Kabel wird bei den verwendeten Strömen ganz schön warm und schluckt deshalb einiges am Energie. Ein Kabel kann man nicht beliebig dick machen für die zukünftig noch höheren Ströme, sonst kann es keiner mehr heben um es in das Auto zu stecken.
Ich finde das zwar auch im Moment ziemlich unnötig zumindest mit aktuell verfügbaren Systemen (viel zu geringe Leistung und viel zu hohe Verluste bei recht geringem Komfortgewinn), aber ich könnte mir für die Zukunft vorstellen, dass technischer Fortschritt diese Dinge noch deutlich verschieben kann.
orinoco meint
Für mich klingt das mehr nach Walter-„Überholen ohne Einzuholen“-Ulbricht.
Dass sich Tesla an diesem Nebenkriegsschauplatz nicht verzettelt spricht einmal mehr dafür. Auch ein Blick in die Foren bringt Ernüchterung. Ist dort induktives Laden ein Thema, dass den Leuten unter den Nägeln brennt? Eher nicht. Was wollen die Leute? Reichweite, schickes Design und Schnellladung. Und eine Anhängerkupplung bzw. herstellerseitige Anhängelast wird weitaus schmerzlicher vermisst als induktives Laden. In der Hinsicht wird aber von den sonst und gerade in letzter Zeit so beredsamen Autoherstellern „Das große Schweigen im Walde“ aufgeführt. Selbst bei Tesla ist das wohl ein Thema das man nur mit der Kneifzange anfasst. Und ein kleiner Fachbetrieb aus Niederbayern zeigt gerade den großen Automobilfirmen am Beispiel der ZOE was eine Harke bzw. ein Agrarhaken ist. Ist noch nicht spruchreif, aber da tut sich was, während man bei den Herstellern nur Ausflüchte zu hören bekommt.
Blackampdriver meint
Agrarhaken..wie geil ist das denn…selbst für den Renault Twizzy gibts so ein Teil..zwar für stolze 700€ oder so…aber immerhin verfügbar…induktives Laden für Taxi`s und E-Busse ist sinnvoll..wichtiger wäre eine massive Aufrüstung von öffentlichen Ladesäulen mit einheitlichem Bezahlystem…aber wer fragt denn die early Adopter wie mich ???