Fast alle großen Autohersteller haben mittlerweile angekündigt, in Zukunft verstärkt auf Elektromobilität setzen zu wollen. Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne fremdelt allerdings noch mit dem alternativen Antrieb, da man mit Elektroautos seiner Ansicht nach noch kein Geld verdienen kann. Dies gelte auch für US-Branchenprimus Tesla Motors. Dennoch denkt Marchionne derzeit darüber nach, einen neuen rein elektrischen Pkw als Testballon auf den Markt zu bringen.
„Es könnte interessant sein, eines unserer Modelle für ein Experiment in diesem Bereich zu verwenden“, erklärte Marchionne im Gespräch mit Bloomberg. Neben den kleineren Modellen von Fiat könnte dabei auch Maseratis 2014 auf dem Genfer Auto-Salon vorgestelltes Konzeptauto Alfieri elektrifiziert werden. Vor 2019 sei aber nicht mit einem Stromer auf Basis der aufregenden Maserati-Studie zu rechnen, sagte der Automanager.
Schneller zu den Händlern rollen könnte ein Elektroauto-Kleinwagen für den europäischen Markt von Fiat. Mit dem 500e bieten die Italiener bereits seit einigen Jahren einen rein elektrischen Stadtflitzer an, der bisher aber nur in Nordamerika erhältlich ist. Der kleine Fiat mit Elektroantrieb wurde in den USA aufgrund strenger Umweltauflagen im US-Bundesstaat Kalifornien als sogenanntes „Compliance Car“ in das Modellprogramm aufgenommen. Laut Marchionne macht sein Unternehmen mit jedem verkauften 500e knapp 14.000 Dollar Verlust, Interessenten bat er daher öffentlich: „Bitte kaufen Sie keinen 500e!“.
Um die in den nächsten Jahren weltweit immer strenger werdenden gesetzlichen Emissionsvorgaben erfüllen zu können, will Marchionne zukünftig vermehrt teilelektrische Hybridautos anbieten – unter anderem in Form des Maserati Levante, dem ersten SUV des italienischen Sportwagenherstellers. Der in wenigen Jahren in Rente gehende Fiat-Chrysler-Chef ist überzeugt, dass die meisten Hersteller wegen Umweltregularien schon bald den Großteil ihrer Modelle auch mit Hybridantrieb anbieten werden.
Marchionne betonte, dass er im Gegensatz zu „manchen anderen“ weiterhin nicht daran glaube, dass „Elektrifizierung die Lösung aller Zivilisationsschäden“ darstellt. „Wir müssen mit Elektrifizierung experimentieren, wie wir es bereits mit Konnektivität tun und sehen, ob sich dadurch mögliche Lösungen ergeben“, so der Branchenveteran.
Sebastian meint
nach hätten könnten wollten wissen täten hätten und träumen kommt jetzt das denken…
Mittsommer im dt. Journalien Blätterwald ist da.
onesecond meint
„Brachenveteran“ sagt ja schon alles. :D
Andilectric meint
Richtig:) Der „Lösung aller Zivilisationsschäden“ kommen wir näher, wenn Herr M. dann tatsächlich in Rente geht…