Der Dieselskandal in den USA wird Volkswagen wohl knapp 15 Milliarden Dollar (etwa 13,6 Milliarden Euro) an Strafen und Entschädigungen kosten. Diese Summe nannte das zuständige US-Gericht. Die Strafe sei auch deshalb so hoch ausgefallen, weil VW die Behörden getäuscht und vorsätzlich betrogen habe. Zudem habe der Konzern zu Beginn der Affäre gemauert, anstatt mit aufzuklären. Der Vergleich ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Richter Charles Breyer, bei dem die US-Klagen auf dem Schreibtisch landen, muss dem Entwurf noch zustimmen. Breyers endgültige Entscheidung wird für Ende Juli erwartet.
Bis zu zehn Milliarden Dollar seien für den Rückkauf von fast 500.000 mit manipulierter Software ausgestatteter Dieselautos vorgesehen. Die Gesamtsumme hänge aber davon ab, wie viele Autobesitzer auf einen Rückkauf bestehen oder eine Umrüstung akzeptieren. Etwa fünf weitere Milliarden Dollar müsse Volkswagen in zwei Umweltfonds einzahlen: einer als Ausgleich für jahrelang überhöhten Stickoxidausstoß und ein weiterer zur Förderung emissionsfreier Fahrzeuge. Ein weiterer Vergleich mit mindestens 44 Bundesstaaten soll VW um die 600 Millionen Dollar kosten.
Die Vereinbarung bewege sich im Rahmen dessen, was man erwartet habe, sagte Finanzchef Frank Witter der Zeit zufolge. VW sei „in der Lage, die Konsequenzen zu managen“, obwohl der Vergleich eine „sehr erhebliche Bürde für unser Geschäft“ darstellt. Diese könnte jedoch bald noch viel schwerer wiegen: Verbraucherschützer fordern auch für europäische Kunden Schadenersatz, was VW aber unter Verweis auf die unterschiedliche Gesetzgebung wiederholt abgelehnt hatte. Des weiteren drohen Milliardenklagen von Anlegern wegen angeblicher Marktmanipulationen – gegen gut zwei Dutzend VW-Manager wird deshalb bereits ermittelt.
Als Folge des Vergleichs könnten Zehntausende fahrbereite und teilweise brandneue Autos verschrottet werden müssen, vermutet die Welt. Ein Export in ein Land außerhalb der USA sei aber auch nicht möglich. „Produkte, die nicht mit den Gesetzen der Vereinigten Staaten im Einklang stehen, können nicht einfach exportiert werden. Sie sind illegal und das Problem kann nicht gelöst werden, in dem man es einfach außer Landes schafft“, sagte eine mit den Vergleichsverhandlungen vertraute Person in den USA der Zeitung.
werner meint
Wir haben auch(noch) so eine schummelkiste aus der Hand der Betrüger aber nicht mehr lange. Ein Nissan ev ist seit Mai bei uns und Model 3 reserviert,und es ist alles auf Pv Strom ausgebaut worden.Ich zeige diesen drecksäcken nur noch den Stinkefinger!!
Tesla-Fan meint
Es ist ein weiterer Skandal, dass die europäischen/deutschen Kunden, die ja genauso beschissen wurden, bei den Entschädigungen leer ausgehen.
Sebastian meint
Die dt. Gesetze sehen keine Entschädigungen vor. Daher geniesst man in Deutschland Täterschutz. Kürzlich musste eine Frau eine Teilschuld übernehmen, weil sie einen Motorrad Fahrer mit 135 kmh in der Stadt übersah. So siehts aus bei uns!
Und von daher bekommen die VW Fanboys auch max. ein Schreiben vom Konzern. Aber die Klientel mag es so. Anders sind die aktuellen Zulassungen kaum zu deuten.
Mr Moe meint
Oha, dass die betroffenen Fahrzeuge dann nicht einfach in einem anderen Land verramscht werden dürfen da „illegal und somit nicht exportfähig“ war mir neu.
Ich hatte befürchtet, dass VW die Fahrzeuge dann tatsächlich einfach in ein nicht so strenges Land abschieben könnte. Gut, dass dem offenbar nicht so ist, denn das Stickoxidproblem wäre dadurch nicht gelöst und es hätten bloß andere…
Das macht die Sache natürlich um so hässlicher für VW…
Tesla-Fan meint
„…um so hässlicher für VW…“ da schwingt mir etwas zu viel Mitleid mit.
Betrüger gehören bestraft. Betrüger in diesem Umfang gehören streng bestraft. Kein Mitleid. Punkt.
Sebastian meint
bei diesen 15 Mrd. gehts rein um ein einzige Motorvariante. Ich hab noch nie VW gemocht, wer sich aber so dämlich anstellt beim bescheissen – zudem noch im Mutterland der Anwälte, tja… Strafe muss ein.
Starkstrompilot meint
Man fragt sich welcher Kundenschutz durch TTIP oder CETA in Europa aufgeweicht wird?
Diese beiden Freihandelsabkommen mögen genug kritische Punkte haben und das Vorgehen bei den Verhandlungen ist skandalös, aber als europäischer VW-Besitzer wünscht man sich bestimmt, sie wären bereits in kraft getreten.
Gleiches Recht für alle.
Dr.M meint
Ich befürchte, dass die Lobby schon dafür sorgen wird, dass eher die europäischen Gesetze bei diesen Dingen auch in USA gelten werden.
Diese Linie zieht sich durch das ganze Vertragswerk – der Verbraucher wird von vorne bis hinten ver……. werden. Deswegen soll das ja auch die Kommission alleine verabschieden können, zuviel Demokratie schadet ja dem Geschäft.
Dr.M meint
….und die europäischen Kunden schauen in die Auspuffröhre….