Bentleys Flaggschiff-Modell Mulsanne könnte bald auch als reines Elektroauto angeboten werden. Laut dem zuständigen Marketing- und Produktmanager Hans Holzgartner findet die Idee einer Elektrifizierung der Luxuslimousine bei dem britischen Automobilhersteller immer mehr Befürworter. Maßgeblicher Treiber für den Einsatz der alternativen Antriebsart seien die weltweit immer strenger werdenden Umweltgesetzgebungen, vor allem auf dem für Bentley sehr wichtigen chinesischen Wachstumsmarkt.
„Im Moment sieht es so aus, dass rein elektrisch die einzige Lösung sein wird, um in einige Städte in China hineinkommen zu können“, so Holzgartner im Gespräch mit Autocar. Teilelektrische Hybridantriebe würden ebenfalls in Betracht gezogen, doch auch diese könnten in China mit regionalen Fahrverboten belegt werden. Der Bentley-Manager wies darauf hin, dass auch in immer mehr europäischen Ländern deutlich strengere Emissionsgrenzwerte für die Autobranche geplant sind. V8-Motoren würden aus diesem Grund für viele Märkte keine langfristige Lösung mehr darstellen.
Holzgartner erklärte, dass ein rein elektrischer Antrieb seiner Meinung nach sehr gut zum Mulsanne passen würde: „Ich denke, elektrisch eignet sich viel besser für größere, schwerere, sanftere Limousinen als für Sportwagen“. Während Elektro-Sportwagen durch das Mehrgewicht der Batterien und den Verzicht auf hochdrehende Verbrennungsmotoren an Charakter verlieren würden, sei der leise und laufruhige Stromer-Antrieb für Fahrzeuge wie den Mulsanne demnach eine echte Verbesserung. „Die Fahrcharakteristik des Elektroantriebs – viel früh zur Verfügung stehendes Drehmoment, nahezu lautlose Leistungsentfaltung, sehr geschmeidig – das passt alles“, findet Holzgartner.
Da auch Mulsanne-Fahrer gerne ab und zu sportlich fahren möchten, müsse man beim Wechsel von V8-Motoren zu E-Maschinen einem „Verlust an Charakter“ entgegenwirken, betonte Holzgartner. Bentley stehe daher derzeit vor der Herausforderung, „etwas zu erschaffen, das auch Spaß machen kann“. Für die meisten Kunden des Luxushersteller sei der Elektroantrieb Holzgartner zufolge jedoch „gerade richtig“ – vor allem für Bentley-Fahrer in den großen Städten Chinas, die „viel Zeit im Stau verbringen“.
Horst meint
Bei dem Monster müsste schon ein 250 kwh Akku rein, um die Oma hinterm Herd vorzuholen.