Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) lehnt die von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks angeregte Blaue Umweltplakette für Pkw ab. Einschränkungen für davon betroffene Diesel-Autos wie etwa Fahrverbote werde es in der Hansestadt nicht geben: „Das wird der Hamburger Senat nicht beschließen, die Hamburger Bürgerschaft auch nicht“, sagte er dem Hörfunksender NDR.
Hamburg habe ein klare Strategie zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, Förderung des Charsharings sowie der Einführung emissionsfreier Busse; Fahrverbote für Pkw gehörten nicht dazu. „Wir können nicht eine Entscheidung treffen, dass Hunderttausende, die ein Diesel-Fahrzeug fahren, das nicht mehr benutzen können. Das wird es jedenfalls mit mir in keinem Fall geben“, sagte Scholz.
Stefan meint
Luft, Boden und Wasser sind einfach viel zu wenig wert, als dass es sich lohnt sie rechtzeitig zu schützen. In Peking, Paris, London, Stuttgart und Würzburg ist das mit der Luft schon anders, aber wirklich Fahrverbote erteilen ist sehr karriereschädigend. Und darauf kommt es doch erstmal an. Die Verschmutzer von heute, gehen nach ein paar Amtsperioden dorthin, wo Luft, Boden und Wasser (noch) sauber sind.
i_Peter meint
H. Scholz hat das Glück, dass in seiner Stadt häufig eine steife Brise die Partikel und den Feinstaub schnell übers Umland verteilt. In einer Stadt wie Stuttgart könnte er sich so eine Politik nicht leisten.
Jürgen meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf beleidigende Äußerungen. Die Redaktion.
Starkstrompilot meint
Es ist nicht Neues, dass Dieselfahrzeuge Dreckschleudern sind. Man darf halt nicht nur den Werbefritzen zuhören. Einen Diesel zu fahren, ist eine eigenverantwortliche Sache. Man hat sich objektiv über ein Produkt, das man benutzt, zu informieren.
Über kurz oder lang müssen eh alle Verbrenner aus den Städten.
Dass der ÖPNV sauber werden muss, ist ja wohl keine Frage. Das ist ja kein Plan.
Warum sträuben sich nur alle so gegen emissionsfreie Fahrzeuge?
Es würde ein ganz neues Stadtgefühl entstehen. Ob in Hamburg, Stuttgart oder München…
tested meint
Ich denke sträuben tuen sich die wenigsten in Deutschland (nen paar eingefleischte v8 Liebhaber mal aussenvor). Nur sehen viele, mich eingeschlossen emissionsfreie Fahrzeuge als noch nicht alltagstauglich an. Und Leute dazu zu zwingen sich einen Tesla Model S als einziges „taugliches“ Fahrzeug anzuschaffen ist ja auch Käse oder?
Reinhold meint
Einerseits geb ich dir recht, dass es nicht viele alltagstaugliche E-Fahrzeuge gibt, andererseits ist ja nicht gesagt, dass die Fahrverbote 2016 kommen müssen.
Zusatzlich wird man das Gefühl nicht los, dass die Verbrenner-Hersteller kein großes Interesse zeigen alltagstaugliche E-Fahrzeuge zu bauen. (Siehe BMW i3. Als E-Fahrzeuge konzipiertund so stark eingeschränkter Nutzen. Die bauen doch Autos nicht zum ersten Mal und sollten doch wissen, was sich Kunden vorstellen) Warum bringen alle neue E-Fahrzeuge erst ab 2020, wo gesetzliche Abgasvorschriften verschärft wrden?
Fahrverbote könnten (den von den Herstellern gewünschten Massenmarkt bringen,) so dass es sich lohnen würde E-Fahrzeuge zu bauen.
Aber lieber nicht, die Verbrenner laufen ja so gut und die Jungs in den Vorständen sind alle so alt, die werden es wohl nicht mehr erleben, was uns 20 weitere Jahre Verbrenner einbringen.
i_Peter meint
Hallo Reinhold,
ich finde, mit dem i3 ist BMW ein hervorragender Wurf gelungen. Das sehen auch viele Andere so, weshalb der i3 oft in den Top 3 der Verkaufshitlisten auftaucht. Nicht nur der i3, sondern viele der heute angebotenen eAutos decken einen Großteil der heutigen Alltagsanforderungen ab. Ich habe z.B. in den letzten 2 Jahren nur 2 Mal ein Mietfahrzeug genutzt. Aber nicht, weil die Strecke mit eAuto nicht zu bewältigen wäre, sondern nur deshalb, um Reisezeit zu sparen.
Nebenbei: der i3 ist das sparsamte eAuto nach EPA-Rating und lädt mehr km pro Minute als ein Tesla an dem in D an den meisten Standorten anzutreffendem Schnellladesystem EU-Combo (50kW).
JoSa meint
Die einfache Erklärung ist: Der Mann möchte wieder gewählt werden.
Er muss nur seine Meinung ändern, bevor der Schuss nach hinten los geht.
tested meint
Danke. Dieselfahrzeuge aus den Innenstädten als Schnellschuss zu verbannen wäre mMn völlig daneben. Gefühlt gehen 50% wenn nicht mehr der anfallenden Belastung auf Buslinien, DHL etc zurück. Sobald diese innerstädtischen Betriebe umsatteln braucht es „erstmal“ keine blaue Plakette mehr.
Dr.M. meint
Tja, wieder mal ein Genosse der Autobosse….
Daniel meint
Etwas einfache Erklärung.
Dr.M meint
Naja, aber eventuell zutreffend?
Ich sehe darin mal wieder eine kurzfristige und kurzsichtige Schutzmaßnahme der deutschen Politik für die heimische Verbrenner -Industrie, um dann, wenn die ersten Stickoxid-Klagen der DUH und anderer durchgehen oder die EU wegen Feinstaub innerstädtische Fahrverbote erzwingt, mit dem Finger auf Brüssel zeigen zu können: „Wir wollten das ja nicht“.
Wirklich putzig ist die Argumentation, dass man in HH keine blaue Plakette brauche, weil man ja den ÖPNV in Hamburg so schön ausbauen wolle. Na,eben deswegen, weil dann gibt es ja eine Alternative zum Auto – oder sollte diese Verweigerung der Fahrverbote das Eingeständnis sein, dass die ÖPNV Ausbaupläne nicht ausreichend sind, um eine Alternative darstellen zu können?
kritGeist meint
„Daumen hoch“ Das ist wohl die korrekte(re) Analyse der Situation, dazu muss man sich auch anschauen, wer hauptsächlich & welche Diesel/Benzin-Schleudern durchs Hamburg „fahren“ ;-) Zusätzlich kommt noch dazu, was Hamburg logistisch an techn. Geräten hauptsächlich verschifft, E-Fahrzeuge sind es ja nicht …
Solche Bürgemeister werden hoffentlich nicht mehr wiedergewählt, von Steuer-Volk der Elb-Opera-Zahlern.