Teslas Ende März vorgestelltes Kompakt-Elektroauto Model 3 ist das bisher wichtigste Produkt für den kalifornischen Hersteller. Der für den Massenmarkt konzipierte Stromer soll Tesla mit einer Reichweite von mindestens 346 Kilometern (nach US-Norm EPA) und einem Grundpreis von 35.000 US-Dollar vor Steuern nach jahrelangen hohen Investitionen langfristig in die Gewinnzone bringen. Mit fast 400.000 Vorbestellungen ist dieses Ziel bereits zum Greifen nahe. Um noch mehr Käufer anzulocken, ist ein „radikaler“ Umbau der Tesla-Stores geplant.
Der für den Vertrieb in den USA zuständige Tesla-Vizepräsident Ganesh Srivats hat im Gespräch mit Fast Company angekündigt, dass das Einzelhandels- und Vertriebskonzept des Elektroauto-Pioniers neu aufgestellt werden soll. „Wir werfen die vorherrschende Auffassung darüber wie ein Autokauf abzulaufen hat aus dem Fenster und fangen von Grund auf neu an“, so Srivats. Wie genau das neue Konzept aussehen wird, hat der ehemalige Burberry-Manager nicht verraten.
Tesla setzt bei seinen weltweiten Verkaufspunkten auf eine Strategie, die der des Tech-Konzerns Apple ähnelt. Der Fokus der vor allem in zentralen oder hippen Gegenden zu findenden Tesla-Showrooms liegt darauf, Kaufinteressenten die Elektroauto-Technik ohne Druck und in entspannter Atmosphäre näherzubringen. Die Aufgabe der Verkäufer ist dabei, als hilfsbereite und unaufdringliche Erklärer bereitzustehen. Eine kürzlich erfolgte Studie kam zu dem Schluss, dass die Mitarbeiter der Tesla Stores aufgrund ihrer Zurückhaltung weniger wie Verkäufer, sondern eher wie Museumsverwalter auftreten.
Was bei Tesla-Fans und -Interessenten gut ankommt, beschert Firmenchef Elon Musk in den USA seit längerem großen Ärger. Der Direktverkauf von Autos ist dort in einigen Staaten verboten. In einzelnen Läden sind die Verkäufer des Elektroautobauers daher strikt dazu angehalten, bis auf generelle Informationen und Probefahrten keine weiterführenden Details zu Preisen und dem Autokauf zur Verfügung zu stellen.
„Wir wussten, dass wir uns nicht auf die Händler verlassen können, um unsere Mission voranzutreiben, unser Geschäft so zu handhaben, wie wir es wollen, um dieses großartige Kundenerlebnis zu bieten“, erklärte Srivats. Tesla habe daher im Verkauf bewusst seinen eigenen Weg eingeschlagen – auch, um das oft bei Autohändlern anzutreffende „Feilschen“ und sonstige „Anstößigkeiten“ zu unterbinden. „Wir finden es gut, den gesamten Prozess zu kontrollieren. Das sorgt für einen Informationskreislauf von unseren Kunden direkt in Richtung Produktion und Fahrzeugdesign“, so der Vertriebsmanager.
Hans-Peter meint
Bei Tesla stimmt eben das Gesamtkonzept. Wenn man sich anschaut, wie laienhaft die Premiums mit dem Thema E-Antrieb umgehen. Dienlich nur dem Flottenverbrauch… Die Konzerne bedienen eben aus Haifisch Sicht die Regeln das Marktes, wie er es eben vorgibt. Tesla geht einen völlig anderen Weg. Das kommt an bei der Kundschaft. Der Model ist mir einfach zu groß und teuer. Den Model 3 mit 60 oder + Akku wäre ein Traum. Dazu das SC Netz für die paar mal Strecken fahren.
Ich wünsche Tesla alles gute.
Sie wie sich grad Konzerne wie VW selbstzerlegen könnte da ein paar fähige Mitarbeiter zu Tesla wechseln. Der Markt passt sich bei solchen Veränderung ganz von alleine gut an.
Lilli meint
Ich finde es stark, dass Tesla alle Konventionen der KFZ-Branche über Bord werfen will und alles auf den Kunden maßschneidert. Die Autos sagen mir sehr zu – allerdings will ich mit dem Model 3 noch solange warten, bis sich der Akku verbessert hat – die aktuelle Reichweite ist mir zu gering!
McGybrush meint
Da kommt der Satz, „Ich will jetzt den Chef sprechen!“ ganz andere Dimensionen :D