Die Taxi-Manufaktur Intax hat für das Brennstoffzellen-Auto Toyota Mirai ein Taxi-Paket entwickelt. Mit einer durchschnittlichen Reichweite von mehr als 450 Kilometern und einem Verbrauch um etwa 1,1 Kilogramm Wasserstoff, was dem Energiegehalt von 3 Litern Benzin entspricht, ist der Wasserstoff-Stromer eine der nachhaltigsten Alternativen für die Personenbeförderung.
In einer Brennstoffzelle findet – anders als der Name vermuten lässt – keine Verbrennung statt, sondern eine Umwandlung von Energie. Aus der chemischen Reaktion von Wasser- und Sauerstoff entstehen bei dieser Antriebstechnik neben Elektrizität nur Wärme und reiner Wasserdampf – weshalb sie als wenig umweltschädlich gilt. Über die Tatsache, dass hinten nur heiße Luft rauskommt, darf man sich beim Toyota Mirai also ausdrücklich freuen.
Wasserstoffautos gelten als langstreckentaugliche Alternative zu Batterie-Elektroautos, die derzeit meist nur um die 200 Elektro-Kilometer in der Praxis bieten. Bisher gibt es in Deutschland allerdings keine flächendeckende Wasserstoff-Tankinfrastruktur, die für einen komfortablen Betrieb von Brennstoffzellenautos erforderlich ist. Erste Wasserstoff-Stationen gibt es in Deutschland zwar schon seit mehreren Jahren. Hier standen jedoch anfänglich Forschung und Entwicklung im Vordergrund des Betriebs. Bis 2023 sollen bis zu 400 solcher Tankstellen entstehen.
i_Peter meint
Schön, dass die Taxi-Manufaktur Intax ein Taxi-Paket für den Toyota Mirai entwickelt hat. Jetzt werden sicher 3-5 Taxi-Flottenunternehmer, die in Städten mit H2-Tankstellen beheimatet sind, sich ein solches Taxi zur Probe bestellen. Und dann feststellen, dass nicht nur das Brennstoffzellenauto mindestens doppelt so teuer ist, sondern auch die Energie im Vergleich zu Diesel.
Die Umwelt hat zu diesem Preis noch nichts davon. Den günstig wird H2 heute aus Erdgas herstellt, wobei mehr klimaschädliches CO2 entsteht, als im Dieselmotor.
H2 kann auch aus erneuerbaren Energien hergestellt werden: dann aber um ca. den Faktor 2 teuerer (dann das 4-Fache vom Dieselpreis). Warum fahren Taxis heute eigentlich mit Diesel ? Weil sie kostenbewusst sind. Und ganz schnell die Finger lassen werden vom teueren H2-Auto.
Zum Leidwesen von Intax.
P.S. Die ersten Taxiunternehmer in EU und D haben schon festgestellt, dass Elektroautos nur die halben Energiekosten eines Dieselfahrzeuges haben.
Man kann diese Erkenntnisse nur beglückwünschen und hoffen, dass sie sich schnell herumsprechen.
orinoco meint
Der äußerst schlechte Gesamtwirkungsgrad schlägt sich eben auch im Preis nieder, wenn dieser nicht subventioniert wird. Hab irgendwo gelesen, dass der Wasserstoff sogar kostenlos an die handvoll H2FCEV-Fahrer abgegeben werden soll. Aber das ist eben auch nur eine Nebelkerze der Verpennerindustrie um die Leute zu verwirren. Mit Thermodynamik haben sogar studierte Physiker Probleme (weil es universitätstechnisch schon zur Physicochemie gehört). Da glauben viele das Märchen von der „sauberen“ Wasserstofftechnologie.
Michi meint
„Mit einer durchschnittlichen Reichweite von mehr als 450 Kilometern und einem Verbrauch um etwa 1,1 Kilogramm Wasserstoff, was dem Energiegehalt von 3 Litern Benzin entspricht, ist der Wasserstoff-Stromer eine der nachhaltigsten Alternativen für die Personenbeförderung.“
Nachhaltig?! Beim Strom sagen immer alle: Jaja, der (Braunkohle-)Strom kommt ja aus der Steckdose. Bei Benzin/Diesel und Wasserstoff kräht kein Hahn danach, wo dieser herkommt.
Wir müssen bis 2040 CO2 neutral sein. Da ist es nicht drin, den Verkehrssektor auf Wasserstoff umzustellen. Das BEV ist Faktor 3-5 sparsamer.
Tesla-Fan meint
Ich werde die Wasserstoff-Technik genauso verweigern wie ich in den letzten 30 Jahren die Diesel-Technik verweigert habe.
Seger meint
Sowohl als auch,
Vielfalt statt Einfalt
Prius 4 meint
Ich bezweifle doch sehr das 90% zu Hause laden können !
orinoco meint
2013 wurde als Absichtserklärung der „clean energy partnership“ (CEP) 50 Wasserstofftankstellen in Deutschland bis 2016 vereinbart. Aktuell sind es gerade mal 16 in ganz Deutschland, 12 davon in Berlin, Hamburg und Stuttgart.
Abgesehen von dem enormen Umwandlungsverlusten von ca. 80% (vs. ca. 20% bei BEVs), dem enormen sicherheits- und fahrzeugtechnischen Aufwand (siehe Montagevideo auf youtube) und den vergleichsweise geringen Fahrleistungen und Nutzwert, bei gleichzeitig sehr hohem Preis, wird das Tankstellenproblem das größte Problem sein. Das Stück kostet da 2 Mio. €. (Damit baut Tesla 10 Supercharger mit je 8 Ladesäulen) und irgendwie muss der Wasserstoff ja auch zu den Tankstellen kommen. Dazu muss jede Tankstelle an ein noch zu errichtendes H2-Pipelinenetz angeschlossen werden. Und das müssen ähnlich viele Tankstellen wie heute für Benzin/Diesel sein, denn ein Wasserstoffauto kann man nicht zu Hause betanken und braucht immer Wasserstoff von der Tanke wie der Junky die Drogen von seinem Dealer.
Wie einfach dagegen das Elektroauto (BEV), das zu 90% jeder zu Hause an seiner Steckdose laden kann. Und für die restlichen 10% braucht man dann die Ladestationen, die als 43kW-AC-Schnellladevariante gerade mal 3000€ pro Stück kosten, was selbst Privatleute hinkriegen.
Hans-Peter meint
Es gibt nix einfacheres und simpleres als Strom. Lässt sich absolut selbstständig herstellen.
Drum machen alle einen weiten Weg drumrum. ES MUSS KOMPLEX sein – heutzutage. Wasserstoff ist Blödsinn im Quadrat.
Markus Pieper meint
Ja, es muss komplex sein, weil wir unsere Arbeitsplätze behalten wollen. Reine Elektroautos ohne Brennstoffzelle werden tausende Arbeitsplätze vernichten. Dann fahren wir alle ganz entspannt und lautlos zum Arbeitsamt.