Die Verkaufszahlen von Autos mit alternativen Antrieben – Elektroautos, Plug-in-Hybride sowie Hybridautos ohne Stecker – stagnieren in Europa. Das belegen Zahlen des Europäischen Automobilverbands ACEA: Im ersten Halbjahr wurden in den EU-Ländern etwas mehr als 230.000 Elektrofahrzeuge und Hybride zugelassen, davon knapp 60 Prozent herkömmliche Hybridautos, 21 Prozent Plug-in-Hybride und knapp 19 Prozent reine Elektroautos. Im Gesamtmarkt machen die Alternativen etwa drei Prozent aus.
Insgesamt stiegen die Zulassungen von Hybriden und Elektrofahrzeugen im ersten Halbjahr mit 23 Prozent zwar stärker als der Gesamtmarkt. Die reinen Elektroautos verzeichneten aber ein nur unterdurchschnittliches Wachstum von 7,2 Prozent. Plug-in-Hybride legten EU-weit um 35,4 Prozent zu, Hybridautos um 19,5 Prozent.
Die abhaltende Haltung bei den Zulassungen zeigt, dass viele Verbraucher wohl auf die bereits angekündigten Verbesserungen der Rahmenbedingungen warten, wie eine deutlich ausgebaute und einfacher zu nutzende Lade-Infrastruktur. Manche scheinen auch auf angekündigte attraktivere Modelle zu warten, wie etwa der 400-Kilometer-Kompaktstromer Opel Ampera-e, das Tesla Model 3 oder die mit mehr Reichweite ausgestatteten Versionen von bereits erhältlichen Elektroautos wie der VW e-Golf oder der Renault ZOE.
Volumenmäßig sind Elektroautos am stärksten in Frankreich vertreten, mit 12.338 neuen Stromern. Das kleine Norwegen mit seinen knapp fünf Millionen Einwohnern folgt mit 11.744 Neuzulassungen. Großbritannien (5267) und Deutschland (4357) liegen mit Respektabstand auf den Plätzen drei und vier. Österreich auf Platz fünf weist mit 2008 neuen Elektroautos und einem Zuwachs von knapp 147 Prozent zum Vorjahreszeitraum eine ungewöhnlich hohe Steigerungsrate auf.
Reine Elektroautos erfreuen sich außer in Norwegen mit 15 Prozent Marktanteil auch in Österreich mit 1,2 Prozent und in Frankreich mit einem Anteil von 1,1 Prozent relativ großer Beliebtheit. Deutschland hinkt abgeschlagen hinterher: Der Marktanteil der reinen Elektro-Pkw beträgt nur 0,3 Prozent.
Zoefahrer meint
Renault macht es mit dem neuen Zoé vor. 300 Km im Praxisbebetrieb sind möglich. Ich hatte ein Fahrzeug mit 23.3 kWh Akku gemietet und bin 160 bis 170 km gekommen ohne Probleme. Bei 14 kWh Verbrauch und 41 KWh Akku im neuen Modell schafft man knapp 300 km. Es funktioniert, ohne wenn und Aber.
Leonardtronic meint
Auch die Ankündigungen der Ankündigungsweltmeister sollen die Käufer vom Kaufen abhalten.
Im Klartext heisst das: Kauft jetzt bloss keine E-Autos. Gute E-Autos kommen erst 2020 und natürlich nur von uns…
aniel meint
Da kann ich UliK nur zustimmen. So lange in den Medien nur Dunnies auf E-Autos losgelassen werden, um deren Untauglichkeit zu dokumentieren und den Leuten eigeredet wir, dass sie mit einem Elektroauto keine weiten Strecken fahren können – was sie wohl mit ihren Verbrennern tagtäglich tun -, so lange lehnen die Leute diese Autos ab. Wenn man mit den Leuten redet, kommen immer die Worte Reichweite und fehlende Ladesäulen. Wenn man die Leute dann fragt, was sie am Tag so fahren und wie oft sie denn weite Strecken fahren würden, dann geht ab und zu ein Lichtlein an. Außerdem warten derzeit wirklich viele auf die angekündigten Autos mit mehr Reichweite. Die bezahlbaren Autos haben auch für mich keine ausreichende Kapazität, damit komme ich nicht mal ins Büro und zurück. Ab nächtstem Jahr wird wird es interessant, dann werden auch die Verkaufszahlen steigen.
UliK meint
Einen Teil der Gründe haben sie treffend beschrieben.
Das das Thema in den letzten Jahren aber regelrecht tot lobbyiert wurde, sollte auch erwähnt werden. Allen voran der VDA.