Die deutschen Autohersteller verzichten bislang noch auf ein umfassendes Engagement in der Formel E. Das rein elektrische Motorsport-Event gilt zwei Jahre Jahre nach dem Start zwar bereits als Erfolg und langfristig als wichtiges Marketingvehikel für Elektromobilität. Bevor die Formel-E-Boliden kein komplettes Rennen mit einer Batterie fahren können, dürften große Autokonzerne allerdings weiter nur zurückhaltend in der Elektro-Rennserie in Erscheinung treten. Bis es soweit ist, machen sich die Motorsportabteilungen der Hersteller schon einmal mit dem Ablauf und der Technik der Formel E vertraut.
So stellt BMW bereits seit längerem modifizierte Versionen seiner Stromer i8 und i3 als Safety sowie Medical Car zur Verfügung und ist darüber hinaus seit neuestem Partner des MS Amlin Andretti Teams. Ab sofort rückt zudem Audi seine Partnerschaft mit dem Team ABT Schaeffler Audi Sport verstärkt in den Vordergrund. Bei der neuen Saison der Formel E, die diesen Sonntag in Hongkong beginnt, starten die Elektro-Renner von ABT Schaeffler Audi Sport in der chinesischen Metropole erstmals auch mit den vier Audi-Ringen auf dem Fahrzeug.
Audi hat verkündet, die Saison 2016/2017 dazu zu nutzen, ein zu einem späteren Zeitpunkt geplantes volles Werksengagement vorzubereiten. Der frühere Formel-1-Pilot und Le-Mans-Sieger Allan McNish hat dazu bei Audi Sport die Koordination des Formel-E-Projekts übernommen und wird zusammen mit dem stellvertretenden Audi-Motorsportchef, Dieter Gass, beim Saisonstart in Hongkong vor Ort sein.
„Ähnlich wie in der DTM sind die Formel-E-Rennwagen homologiert und dürfen während der Saison nicht verändert werden“, so Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich vor dem Start der neuen Saison. „Gleichzeitig kann an der Software, die das in der Formel E so wichtige Energiemanagement steuert, permanent weitergearbeitet werden. In diesem Bereich haben wir sehr viel Erfahrung aus der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, mit der wir das Team unterstützen können.“