Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann will sich weiterhin für eine blaue Schadstoff-Plakette einsetzen, damit die Abgasbelastung in Innenstädten reduziert werden kann. Nur mit verschärften Normen vor allem für Dieselfahrzeuge seien in vielen Städten die Stickoxid-Grenzwerte einzuhalten, sagte Kretschmann der Süddeutschen Zeitung zufolge. Kretschmann kündigte an, er und seine grün-schwarze Regierung werde in den nächsten Wochen massiv für die Plakette werben und eine Bundesratsinitiative auf den Weg bringen.
Nach dem VW-Skandal um manipulierte Abgaswerte könne die blaue Plakette zeigen: „Es gibt den sauberen Diesel“, so Kretschmann. Er habe vor, bei den Chefs der großen Autohersteller „Überzeugungsarbeit“ zu leisten. Die blaue Plakette könne als „Technologietreiber“ wirken. Noch gebe es aber Vorbehalte bei einigen Konzernen, so der baden-württembergische Ministerpräsident. Auch Verkehrsminister Alexander Dobrindt ist gegen die Einführung einer neuen Schadstoff-Klasse.
Matthias B meint
Abwrackprämie, blaue Plakette…. Was lasst Ihr Euch noch alles einfallen, damit mehr Neuwagen (Diesel?) verkauft werden? Stoppt den Dieselverkauf!! Sofort!!
Martin meint
Ein Grüner Ministerpräsident fährt selbstverständlich eine Mercedes S-Klasse, natürlich mit Dieselmotor. Ihr Politiker seit scheinbar alle verlogen
ecomento.de meint
Da wir das Bild mit der S-Klasse ausgewählt haben, hier ein kurzer Hinweis (Kretschmann fährt ein Plug-in-Hybrid-Fahrzeug):
https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/neues-dienstfahrzeug-fuer-ministerpraesident-kretschmann-1/
VG
TL | ecomento.de
orinoco meint
Hervorragendes Beispiel wie die CO2-Werte mit dem Hybrid schöngerechnet werden. Vollgeladen (natürlich mit Ökostrom) und mit Rekuperation die ersten 50km, NEFZ-mäßig wohl noch mehr rausgeschummelt und die letzten km bis 100 darf der Achtzylinder noch was rauspusten und kommt dann auf die 2,8l „Durchschnittsverbrauch“ auf 100km – aber eben nur die ersten.
Unterbrechen Sie dann Ihre Dienstfahrt Herr Kretschmann und laden brav eine Stunde Ökostrom nach bis sie zu Ihrem Termin weiterfahren?
Wer’s glaubt wir seelig. Naja … Politiker … nur die Farbe variiert.
orinoco meint
P.S. ach, ja, für das Geld der S-Klasse kriegt man auch einen Vollstromer von Tesla, aberrrr das ist ja auch kein rrrrichtiges deutsche Krrrrraftfahrrrrzeug.
ecomento.de meint
Die Wahl des Dienstwagens ist gerade in Baden-Württemberg nicht gerade unpolitisch :-). Der Bürgermeister fährt immerhin einen Elektro-smart, mehr E-Autos sollen folgen:
https://ecomento.de/2016/04/21/stadt-stuttgart-baut-elektroauto-fuhrpark-aus/
VG
TL | ecomento.de
Starkstrompilot meint
Wozu braucht man einen sauberen Diesel, wenn es elektrische Autos gibt? Vor allem im städtischen Verkehr sollte nur noch elektrisch erlaubt sein.
Vorschlag: Wir legen ein Datum fest, sagen wir den 1.1.2019 oder 2020. Ab dann ist im innerstädtischen Verkehr nur noch elektrisch erlaubt. Über Sondergenehmigungen für Bewohner etc. kann man ja noch entscheiden.
Aber der ganze Einkaufs- und Lieferverkehr kann ersetzt werden. Bis dahin sind sämtliche Leasingverträge abgelaufen, also Zeit das Lieferfahrzeug rechtzeitig zu wechseln. Privatleute fahren entweder elektrisch oder Öffis.
Auch elektrisches Carsharing muss hierzu stärker ausgebaut werden.
Jedenfalls ist das eine Lösung.
Euro6 ist keine.
ICE Electric meint
Sehr guter Kommentar, genau so muss es laufen. Realistische Leitplanken müssen gesetzt werden (Verbot eventuell etwas später, sagen wir ab 2025), eine Umstellung bzw. ein Verbot von heute auf morgen ist NICHT durchsetzbar. Jeder kann sich darauf einstellen, angefangen von den Herstellern bis zu den Endkunden. Ein Großteil der Autohersteller kündigt doch eine Elektroauto-Offensive an – also an den Modellen, wenn es seitens der Hersteller ernst gemeint ist, kann es in 2025 schon mal nicht scheitern.
Dr.M meint
Korrekt, sehr richtig.
Wenn man die Übergangsfristen so bemisst und rechtzeitig ankündigt, dann kann sich wirklich jeder drauf einstellen.
Und mit Verlaub, Herr Kretschmann: Es gibt keine sauberen Diesel!Das ist Nonsens.
orinoco meint
Euro6 ist ja legale Schadstoffschummelei wie sich beim Nachmessen zwischen Prüfstand und realem Fahrbetrieb immer mehr herausstellt. Ganz ohne defeat device a la VW hauen die Diesel ein Vielfaches der Grenzwerte raus.
Ich empfehle übrigens mal die „Topographie“-Folge über die Gartenstadt Priesteritz. Dort ging es bei der Sanierung um die Frage: Autos rein oder raus aus der Stadt. Auf einer Bürgerversammlung haben sich schnell die Mütter mit ihren Kindern gegen die Heilix-Blechle-Fraktion durchgesetzt: Autos raus! Die parken jetzt schön brav rund um die Stadt herum.
Martin meint
Es muss eine Plakette fuer BEV, H2 und PHEV geben. PHEV muessen im dem Bereich dann auch elektrisch Fahren. Nur so kann man die Stinker aus den Staedten fern halten.
Nicht mehr und nicht weniger!
Der Schwachsinn, dass Mobilitaet ein hoeheres Gut als Gesundheit ist muss endlich raus aus den Koepfen.
Ein Umdenken ist jetzt noetig, damit unsere Staedte nicht den vollendeten Kollaps in Sachen Luftreinheit erleiden.
Frank meint
So ein Quatsch.
Es gibt keine sauberen Diesel.
Landmark meint
Aber der „Blaue Aufkleber“ macht alles gut, dann stinken die Stinker nicht mehr. :-)