Zur Förderung von Elektroautos in Deutschland kann sich Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) eine Abwrackprämie für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren vorstellen. Dies sei „prinzipiell nicht auszuschließen“, sagte Hendricks in einem Interview mit der Welt. „Voraussetzung dafür“ sei „ausreichend erneuerbarer Strom auf dem Markt.“ Zum möglichen Zeitraum der Einführung einer neuen Abwrackprämie äußerte sich Hendricks nicht konkret. Keinesfalls sei dies ein Projekt für die laufende Legislaturperiode. Darüber müsse „jedoch nicht in den nächsten zwei, drei Jahren entschieden werden“, sagte die Sozialdemokratin.
Die Bundesregierung hatte Mitte des Jahres für den Kauf eines Elektroautos eine Kaufprämie von 4000 Euro beschlossen. Deren Wirkung auf die Nachfrage ist jedoch noch gering. Im Bundesrat hatten einige Bundesländer eine Initiative gestartet, die ein Verbot von Verbrennungsmotoren in Neuwagen ab 2030 zum Ziel hat. Hendricks stellte klar, dass sie sich der Verbotsinitiative nicht anschließt: „Ich vertraue dem Markt und dem technischen Fortschritt – offenbar mehr als manche meiner Kollegen.“
Die Ministerin zeigte sich im Welt-Interview zuversichtlich, dass die Autokonzerne allein schon wegen der Schadstoffregulierung auf dem wichtigen Markt China dazu übergehen werden, verstärkt auf Elektromobilität zu setzen. Demnächst soll dort eine Art Quotensystem eingeführt werden, das den Herstellern einen Mindestanteil von Elektroautos an ihrer Flotte vorschreibt, damit sie auf dem chinesischen Markt überhaupt agieren dürfen. „Das schafft einen solchen Druck, da brauchen wir als Bundesregierung gar nicht zusätzlich tätig zu werden“, sagte Hendricks.
Sie sprach auch von ermutigenden Signalen in der Industrie: „Schließlich gehen die deutschen Automobilhersteller auch ohne Anreize mittlerweile davon aus, dass 2025 zwischen 15 und 25 Prozent der Neuzulassungen Elektroautos sein werden.“
Zur Durchsetzung des Klimaschutzplans 2050, der den vollständigen Verzicht auf fossile Brennstoffe in 35 Jahren vorsieht, hält Hendricks auch eine Veränderung des Steuer- und Abgabesystems für notwendig, das die Regierung „insgesamt auf den klimapolitischen Prüfstand stellen“ werde. Belastungen für Schlechterverdienende soll es aber nicht geben. „Ich als Sozialdemokratin kann mir Veränderungen nur vorstellen, wenn sie die weniger wohlhabenden Leute in unserem Land unterm Strich nicht zusätzlich belasten.“ Im Grunde gehe es darum, so Hendricks weiter, „unser Steuersystem ökologisch wirksamer und sozial gerechter zu machen“.
McGybrush meint
Blödsinn. Bei gescheiten Autos würde ich auch auf die 4000Eur Prämie verzichten. Es liegt nicht am Geld sondern an gescheiten Autos unter 40.000Eur. Derzeit müsste ich aber +70.000Eur investieren um was vernünftiges zu bekommen. Da hilft mit auch die Prämie nichts. Und mein jetziges Auto ist +10.000Eur Wert.
Kann mich nicht daran erinnern das man Digitalkameras, mp3 Player und Flachbild Fernseher fördern musste. Nein… nicht mal die schweineteueren iPhones aus 2008 musste man fördern. Denn sie waren von Hause aus so gut das sie irgendwann jeder haben wollte.
Das einzige was gefördert werden sollte sind Ladesäulen, Ladesäulen, Ladesäulen, Ladesäulen, Ladesäulen, Ladesäulen…
Dr.M meint
Ich bin eher für eine Abwrackprämie für Bundesverkehrsminister.
Enysialo meint
Besser kann man das nicht kommentieren, so wie Dobridt versagt hat.
Wenn ich was absolut nicht mag, dann Schleimer und Leute ohne eigene Meinung und ohne Rückgrat, die den Bückling machen.
Wännä meint
bitte den Gag an die HeuteShow weiterleiten, er ist es wert! :-)
Herbert meint
einen Verbrenner abwracken, der erst vor kurzem – am Höhepunkt beamtischer Intelligenz per Abwrackprämie 1.0 – zugelassen wurde…
wer braucht da eigentlich noch Comedy im TV???
S EDE meint
Abwrackprämie für Verbrenner, wenn genug Erneuerbare Energie vorhanden ist. Warum wir der Erneuerbare Strom besteuert? Jeder Apfel auf dem Baum den ich selber produziere und selber verbrauche, zahle ich keine Steuern. Aber beim EE Strom schon. Soll das konsequent sein? Ein Armutszeugnis ist das :-(
Marc meint
Jetzt muss die Politik in China das Markt- und Politikversagen in Deutschland retten und Frau Hendricks merkt nicht mal, dass sie genau das sagt. Traurig das, dabei ist sie noch die Fordernste innerhalb der Bundesregierung. Und, nun ja, @Mike, gerade bezüglich einer Mobilitäswende gibt es nun wahrlich gerade keine Alternativlosigkeit im Parteienwettbewerb, sondern Fronten, die so deutlich selten sind…
150kW meint
„Jetzt muss die Politik in China das Markt- und Politikversagen in Deutschland retten.. “
Man müsste sich mal für einen Moment vorstellen was los wäre, wenn die deutsche Politik so agieren würde wie die chinesische: Ausländische Fahrzeuge mit hohen Strafzöllen belegen, riesige Subventionen ausschließlich für inländisch produzierte Wagen vergeben, mit dem Hintergrund die Inländische Industrie massiv zu fördern.
Ich wage mal zu bezweifeln das das bei den Kritikern der deutschen Autoindustrie so toll ankommen würde.
Herbert meint
Der dt. Automarkt ist so lächerlich gering und nichtssagend… jo mei…
Was stirbt nach oft erzähltem als letztes?
Mike meint
Das Vertrauen, ……was die Politk und die Autoindustrie angeht ist meiner Meinung nach so ein wenig gestört, zumindest in der Bevölkerung.
Aber schön das Frau Hendriks den Markt vertraut, so ist wenigstens gewährleistet das zumindest das Vertrauen und das Zusammenwirken zwischen der Politik und der Autoindustrie ausgezeichnet ist….so das hier für beide eine win win Situation für lange Zeit gesichert ist;)
Wenn ich an die Bundestagswahl 2017 denke,…..das Angebot an wählbaren Parteien erinnert mich an das Angebot in den Konsum Läden der DDR ,vieles war oft ausverkauft oder nicht vorhanden ,außer in der Fantasie…..diese gelben krummen Dinger…..Bananen zum Beispiel,waa ;)