Beim Kauf eines Tesla ist ab 15. Januar ein Guthaben in Höhe von 400 kWh pro Jahr für das unternehmenseigene Supercharger-Ladenetzwerk inbegriffen. Bislang konnten Käufer eines Elektroautos der Kalifornier lebenslang kostenlos Strom an den Schnellladern ziehen. Die Lade-„Credits“ reichen laut Tesla für etwa 1600 Kilometer Fahrstrecke aus. Wer mehr Energie über die Supercharger beziehen will, wird zur Kasse gebeten. Nun haben die Kalifornier Details zu den anfallenden Gebühren bekanntgegeben.
Tesla zufolge wird das neu eingeführte Supercharging-Jahresguthaben für die Langstreckenfahrten des Großteils seiner Kundschaft ausreichen. Dies habe eine Analyse interner Nutzungsdaten ergeben. Vor allem überdurchschnittlich aktive Supercharger-Nutzer wie Taxi-Unternehmen seien demnach von der Änderung betroffen. Tesla erhofft sich von der neuen Gebührenstruktur eine Entlastung seines Ladeangebots, das zuletzt an immer mehr Standorten an seine Kapazitätsgrenzen kam.
Die eigentliche Nutzung der Supercharger-Ladestationen ändert sich nicht. Die neu hinzugekommene Einzelabrechnung erfolgt über das jeweilige Tesla-Kundenkonto, das auf der Website des Unternehmens eingesehen werden kann. Dort wird demnächst ein neuer Bereich freigeschaltet, der die individuelle Ladehistorie sowie den aktuellen Stand der Supercharging Credits zeigt. Der Preis und die Abrechnungseinheit für zusätzlich zum Freikontingent bezogenen Strom variieren je nach Region. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz gelten die folgenden Gebühren:
Deutschland
Stufe 2: 0,34 EUR/Minute (Laden mit über 60 kW)
Stufe 1: 0,17 EUR/Minute (Laden mit maximal 60 kW oder zeitgleiches Laden an einem Supercharger mit einem anderen Tesla)
Österreich
0,23 EUR/kWh
Schweiz
0,25 CHF/kWh
Weitere Details
- Nicht genutzte Supercharger Credits verfallen, pro Jahr stehen stets maximal 400 kWh zur Verfügung. Das Kontingent wird zum Jahrestag der Auslieferung neu aufgeladen. Beim Verkauf eines Tesla erfolgt am Übergabetag eine Neuaufladung.
- Die Supercharger-Abrechnung wird über die bei Tesla angegebenen Kreditkartendaten abgewickelt. Eine individuelle Auflistung der Nutzung sowie Rechnungen sind Online verfügbar.
- Tesla-Stromer, die vor dem 15. Januar 2017 bestellt wurden, laden weiter lebenslang kostenlos an Supercharger-Ladepunkten.
- Tesla betont, mit seinem Supercharger-Ladenetz kein Geld verdienen zu wollen und den Service weiter unter Selbstkosten zur Verfügung zu stellen. Zudem soll das Angebot stets „deutlich günstiger“ als das Tanken eines Benziners bleiben.
- Neben den neuen Supercharger-Gebühren gilt seit kurzem eine „Blockiergebühr“. Wer sein Elektroauto nach dem Ladevorgang länger als fünf Minuten stehen lässt, muss in Deutschland und Österreich 0,35 Euro pro Minute zahlen. In der Schweiz werden 0,40 CHF berechnet.
EVFan meint
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann ist es in Deutschland, sofern man keine eigene Photovoltaikanlage auf dem Hausdach hat, immer günstiger wenn man bei den Superchargern auflädt.
Bsp.: Wenn ich einen P100D (100kwh Batterie) bis 90% auflade, käme ich bei den genannten Preisen am Supercharger auf ca. 0,232 cent/kwh. Zuhause müsste ich 28,7 cent/kwh zahlen. Finde ich persönlich natürlich super. Aber:
Bei den Preisen wird Tesla sicherlich nicht dazu beitragen, dass die Leute die Supercharger weniger bzw. nur für Langstreckenfahrten verwenden.
EVFan meint
23,2 cent/kwh meinte ich natürlich nicht 0,232 :O :D
Wobei wenn ich ganz genau rechne sogar nur auf ca. 22,9 cent/kwh komme :D
Peter Wulf meint
die Strafgebühr soll nach info aus dem netz nur bei missbrauch/ blockierung erhoben werden.
meist stehen die Tesla supercharger an Autohöfen oder in Italien an Parkplätzen mit Einkaufscentern, leider nicht immer mit geeigneten Restaurants,
es ist dann notwendig sich in der Nähe etwas zu suchen. meist sind aber nur 20%der Ladeplätze belegt.
Es wäre blöd wenn man das essen unterbrechen müsste um das Auto umzusetzen.
also abwarten.
Elekmon meint
Wäre traumhaft, wenn sich das Auto dann automatisch den Parkplatz sucht.
Da wird ja auch dran gearbeitet, nur muss man leider weiterhin das Kabel selber rausziehen.
Akro meint
Vielleicht gibt es ja irgendwann auch sowas wie eine Prepaid-Karte oder mit einer mTAN über das Handy
Fritz! meint
Ähh, die Abrechnung ist bereits geregelt.
Entweder haben Sie bei Tesla Ihre Kreditkarte hinterlegt (inzwischen problemlos auf der Internetseite eintragbar) oder die Summen werden addiert und Ihnen beim nächsten Besuch im Tesla-Store in Rechnung gestellt.
Sehr einfach und unkompliziert. Einfach hinfahren, reinstöpseln und weggehen. Keine Identifizierung, keine Ladekarte, keine Geheimzahl, kein Bargeld. Es geht einfach.
Jensen meint
Das sind doch sehr faire Preise, die da von Tesla aufgerufen werden.
Diese Zahlen werden vermutlich stark an Gewicht zulegen, wenn dann die angekündigten, leistungsstarken DC-Lader z.B. an den Autobahnraststätten kostenpflichtig am Netz hängen. Da werden die Zahlen rechts vom Komma eher nebensächlich sein …
Starkstrompilot meint
Wird es ein update der App geben? Damit endlich die tatsächliche Ladeleistung auch angezeigt wird. Ab wieviel km oder % geht die Ladeleistung unter 60kW? Der tatsächlich Preis pro kWh wäre auch interessant?
Ansonsten war das ja zu erwarten. Für die ausufernde Nutzung Einzelner müssen am Ende wieder alle herhalten. Wie immer.
Oder sollen die 400 freien kWh ein Durchschnitt über alle Teslabesitzer sein? Erscheint mir ziemlich niedrig.
Für meine Reisefahrten würde das nicht reichen, schätze ich.
ecomento.de meint
Wir haben die wichtigsten aktuellen Informationen im Artikel zusammengefasst bzw. verlinkt. Mehr hat Tesla bislang nicht bekanntgegeben.
VG
TL | ecomento.de
Christoph meint
Tesla DARF in Deutschland nicht per kWh abrechnen, weil das in Deutschland nur Energieversorgern erlaubt ist. Deshalb müssen sie diese Krücke mit der Zeit eingehen.
Mein Vorschlag an Tesla. Baut ein Solardach auf irgendeine Tesla-vertretung, gründet eine „Tesla Strom Vertriebs GmbH“ und werdet Energieversorger. Schon kann man den Strom auch pro kWh abrechnen.
In DEU liegt der Preis je nach Ladeleistung und Zeit zwischen 20 und 26 ct./kWh.
Das ist doch voll ok.
Und ja, die APP wird von Tesla überarbeitet und zeigt dann sogar an, was die Ladung denn nun gekostet hat usw.
Steht auf deren Website.
McGybrush meint
Nach meinem Wissen darf Tesla auch in kWh verkaufen, aber nur mit für Kunden sichtbaren und geeichten Zähler. Und da liegt das Problem.
frax meint
Ja, das sind (sehr) faire Preise – nach 40 min. sind locker wieder 300 km drin (Model S), d.h. etwa 4,50 € für 100 km in Deutschland und ca. 3 € in Österreich.
Und auch am Abrechnungssystem gibt es meiner Meinung nach nichts auszusetzen – eine Kreditkarte ist heutzutage nun mal schon der kleinste gemeinsame Nenner, neben der EC Karte – sicher wird man auch über Paypal zahlen können ;-)
Während andere noch am Identifizieren sind, ist man bei Tesla schon am Laden…
Ja, fehlt nur noch das Model 3…
pillenpepi meint
in ö 60kw laden = 60 * 0,23 =12,80€ oder hab ich mich verrechnet?
Peter meint
Im Text steht Abrechnung nach Minuten.
Bei Österreich, Schweiz steht ein Preis pro kWh.
Was stimmt?
ecomento.de meint
Beides, die Gebührenstruktur variiert je nach Region bzw. Land.
VG
TL | ecomento.de
frax meint
Guter Hinweis, dann wären es in Österreich auch etwa 4,50 € für 100 km (Model S)…
ecomento.de meint
Die Gebühren unterscheiden sich von Land zu Land. Hier gibt es die offizielle Übersicht:
https://www.tesla.com/de_DE/support/supercharging
VG
TL | ecomento.de
orinoco meint
Bin mal gespannt wie stark die Bestellzahlen für S und X ab dem 15.1. einbrechen. Sofern Tesla das „Sale ending today“-Schild nicht noch weiter draußen hängen lässt.
Irgendwie paradox: einerseits führt Tesla Supercharger-Gebühren ein, andererseits geben sie jedem potentiellen Poweruser die Chance auf jeden Fall noch eine Supercharger-Flatrate mit Autopilot-Hardware 2.0 zu bekommen.
Mit was wollen sie potentielle S- und X-Kunden nach dem 15.1. denn ködern?
Tom meint
Mit dem ganzen Rest? Es betrifft ja nur Leute, die ständig Langstrecken reisen. Das sind trotzdem noch die absolute Minderheit aller Autofahrer.
Ich persönlich komme mit den 400 kWh gut hin, müsste nur draufzahlen wenn es gelegentlich nach Norwegen geht. Und, man darf nicht vergessen: An den Superchargern zahle ich nach diesem Gebührenmodell kaum mehr als zu Hause. (Ich finde es gut, dass das so ist!)
Wännä meint
„Mit was wollen sie potentielle S- und X-Kunden nach dem 15.1. denn ködern?“
Auch Teslas sind Abschreibungsobjekte (Firmenleasing). Was macht es da für einen Unterschied?
Dennis meint
Stufe 1 „mit einem anderen Fahrzeug“ heißt jetzt mit einem herstellerfremden Stromer (nicht Tesla) oder wie? Also z. B. einem Nissan Leaf (wenn er denn kompatibel wäre)?!
ecomento.de meint
Da im Moment nur Teslas an Superchargern laden dürfen, sind hiermit andere Teslas gemeint. Im Original heißt es:
„Tier 1 also applies anytime your vehicle is sharing Supercharger power with another car.“
Die deutsche Übersetzung ist noch nicht verfügbar.
VG
TL | ecomento.de
McGybrush meint
Generell Teslas. Theoretisch wäre das aber auch bei einem Fremden Auto so.
Denn 2 Ladepunkte Teilen sich ein Wechselrichter der 120kW Netto schafft. Wird nur einer benutzt bekommt er diese 120kW wenn das Auto diese auch braucht. Stellt sich einer dazu, werden diese maximal 120kW gesplittet. Je nach Ladezustände der beiden Autos die sich den teilen dann,
Auto 1 und 2
90kW und 30kW
60kW und 60kW
30kW und 90kW
Deswegen die halbierung des Preises wenn man zu zweit Läd.
McGybrush meint
Ladestrategie von Teslas Superchargern
https://youtu.be/ck_xapiHEU4
Alex meint
An und für sich gut, aber mir gefällt nicht das es alles aufgezeichnet wird und nur über Kreditkarte geht.
Ich habe keine und will auch keine.
Da müsste es definitiv noch einen anderen Weg geben!
KingArtus meint
da die Reservierung ja der Model 3 auch nur via Kreditkarte geht, haben die Besitzer eines Teslas scheinbar alle eine
Kurtie meint
Ich habe zwar eine Kreditkarte, habe meine Reservierung aber per Überweisung gezahlt. Geht auch.
Christoph meint
Die werden das sicher auch hinbekommen dir eine Rechnung zu schicken, bzw. dir eine vorzulegen, sobald du das nächste Mal irgendeine Vertretung von denen betrittst.
Kurtie meint
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man eine Abrechnung per PayPal hinbekommt. Ich habe weder Kummer, dass man plötzlich ohne Strom dasteht, noch dass Tesla nicht an seine Gebühren kommt.
Peter Wulf meint
vielleicht geht es mit dem chip von „Plugsurfing“ den Teslakunden kostenlos bekommen um an anderen Stationen in Europa zu laden.
angerechnet wird dann 1x im Monat.
ich habe das System erst 1x benutzt, in Italien sollten öffentliche Stationen nutzbar sein,aber die Gebrauchsanweisung an diesen war nur in italienisch und daher nicht nutzbar.
Dr.M meint
Hört sich alles sehr fair an, finde ich. Die Preise sind völlig in Ordnung, finde ich
Die Zeitabrechnung in Deutschland und Polen ist zwar nicht so gut, aber da kann Tesla nichts für. Und dafür ist die Regelung mit den zwei Stufen gut gemacht.
Das Einzige ist der Verfall der 400 kwh – wobei dies für jeden halbwegs ernsthaften Teslafahrer gar kein Problem sein dürfte, diese zu verbrauchen.
Ansonsten wie schon immer bei Tesla: Keep it simple!
Fehlt nur noch das Model 3….