General-Motors-Tochter Chevrolet hat mit dem Kleinwagen Bolt seit kurzem das erste reine Großserien-Elektroauto im Angebot. Die Produktion und weltweite Auslieferung wird in diesem Jahr hochgefahren. In Deutschland kommt der Stromer als Opel Ampera-e zu den Händlern. GM-Chefin Mary Barra hat nun verkündet, dass der Bolt als Plattform für eine „Riesenauswahl“ an kommenden Elektroauto-Modellen dienen soll.
„Der Bolt ist unsere Plattform, auf der wir aufbauen und eine Riesenauswahl an Fahrzeugen anbieten werden. Wir haben noch keines davon bekanntgegeben, aber man wird mit der Zeit mehr und mehr sehen“, so Barra im Rahmen der Detroit Motor Show. Das kompakte Elektroauto mit knapp 380 Kilometern Reichweite nach US-Norm (EPA) steht in den USA für 37.500 Dollar vor Steuern bei den Händlern. Auch die Opel-Variante für den deutschen Markt soll mit einer Akkuladung in der Praxis deutlich über 300 Kilometer weit kommen. Der Preis für den Opel Ampera-e ist noch nicht bekannt.
Neben dem Elektroantrieb soll der Bolt auch die Entwicklung von autonomen Fahrfunktionalitäten vorantreiben. „Wir glauben, dass wir die richtige Fahrzeugplattform für autonomes Fahren haben, wir sind davon überzeugt, dass der einzig langfristig tragfähige Weg für autonome Fahrzeuge rein elektrisch ist“, erklärte die GM-Chefin. Mit dem Bolt werden in den USA bereits auf öffentlichen Straßen Selbstfahr-Technologien getestet, die in den nächsten Jahren zur Marktreife gebracht werden sollen.
Nightrunner meint
Der Ampera-e schafft nach EPA-Norm übrigens 383 km und nicht 320 km, wie im Artikel angegeben. Da sind bei zurückhaltender Fahrweise in der Praxis 350 km durchaus drin. Reichweite allein ist aber nicht alles. Auch die Lademöglkichkeiten müssen stimmen. Da muss Opel die Möglichkeit schaffen, dass Wechselstrom mit über 22 kwh geladen werden kann. Fehlt diese Möglichkeit, schränkt das die Mobilität ziemlich ein. Von einem „Tesla-Killer“ (als welchen sich Opel auf seiner Website feiern lässt) kann dann nicht mehr die Rede sein. Auch die Garantiebedingungen für die Batterien (Austausch erst, wenn in 8 Jahren die Ladeleistung auf unter 60% fällt) sind lächerlich schlecht (wenn man bedenkt, dass ein solcher Akku schon bei unter 80% als „verbraucht“ gilt).
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – aktualisiert!
VG
TL | ecomento.de
Skodafahrer meint
Es fehlt ein Kombi, der halbwegs Autobahntauglich ist.
Es gibt nur wenig Reichweite bei Kleinstwagen wie VW-Up oder Smart.
Gute Reichweite bieten Renault Zoe in der Kleinwagenklasse, Chevy Bolt bei den Kompaktwagen und die beiden Testlas im oberen Preissegment.
Da relativ viele Elektroautos nur wenig AC-Ladeeistung haben wäre es sinnvoll langsamere DC-Lader für Parkplätze an Supermärkten oder als Destination-Charger anzubieten, also 11-22kW, die Autos müssten dann alle CCS-Fähig sein.
Soweit mir bekannt ist wird der Chey Bolt / Ampera e nur im Einschichtbetrieb gebaut. Durch Mehrschichtbetrieb könnten die Produktkosten sinken, da die Entwicklungskosten und Werkskosten auf eine größere Stückzahl umgelegt werden kann. Möglicherweise will GM die Produktion im ersten Produktionsjahr noch niedrig halten um nicht große Rückrufaktionen bezahlen zu müssen.
Firmen wie BMW, Tesla, Nissan und Renault haben mehr Praxiserfahrungen mit aktuellen Elektroautos.
Leonardtronic meint
Langsam habe ich die Schnauze voll von der Salamitaktik der Autobauer. GM versucht mit kleindosierten Informationspupsen das Interesse an GM warm zu halten. In meinen Augen geht die Strategie nach hinten los. Wenn ich jemandem alles aus der Nase ziehen muss dann ist er für mich kein Gesprächspartner.
Genauso VW mit dem eGolf und dem Preis. Der Bogen bricht wenn er überspannt wird.
CZ meint
Tesla ist mit der Model 3 Dauerflatulenz sehr erfolgreich. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass andere Hersteller diese Taktik kopieren.
Mit persönlich gefällt dies auch nicht. Jedoch scheinen es einige Kommentoren auch auf dieser Seite zu mögen, jedem Informationshäppchen hinterher zu hecheln, das Musk per Twitter verbreitet.
berndamsee meint
TESLA ist ein junges Unternehmen und geht informativ nur diesen Weg. GM ist ein konventioneller Hersteller und hätte auch andere Kanäle für Informationen offen.
Der Unterschied zu TESLA ist aber, dass die anderen alles nur bei vollmundigen Ankündigungen belassen und nichts Konkretes aussagen.
OPEL Ampera-e ist das beste Beispiel: Bis dato noch kein Preis, keine Stückzahlen für Deutschland. Von einem Gross-Serienfahrzeug hier zu sprechen ist überhaupt ein Witz, bei einer kolportierten Stückzahl von 35.000 Autos weltweit pro Jahr.
Es verwundert mich auch nicht, da bis jetzt kein Hersteller von prismatischen bzw. Beutelzellen gezeigt hat, dass sie Gross-Serien beliefern können. Für mich ist die Zell-Produktion der Engpass der eCars.
Die belächelten Rundzellen, die TESLA verwendet und bald auch sein neuer Standard 21-70 – der übrigens von SAMSUNG als 21700 übernommen wurde! -, sind das mM nach einzig gangbare Gross-Serienprodukt. Dies dürfte auch Samsung erkannt haben.
Auf alle Fälle wieder einmal tonnenweise heisse Luft, aber es bleibt spannend.
kritGeist meint
„Riesenauswahl“, „„Der Bolt ist unsere Plattform, auf der wir aufbauen und eine Riesenauswahl an Fahrzeugen anbieten werden. Wir haben noch keines davon bekanntgegeben, aber man wird mit der Zeit mehr und mehr sehen“.
Und wo ist jetzt der Unterschied zum bisherigen, klingt alles weiterhin recht schwammig, vielleicht sollte man Musk fragen, wie man besser noch (vielleicht) kommende Entwicklungen per Twitter bewirbt ;-)
Sogar Hyundai hat schon in Vegas mehr präsentiert, sogar eine E-Roller für die Seitentür…
Fritz! meint
Na, da bin ich mal gespannt, was LG, bzw. GM uns da Neues bieten wird. Evtl. ein Cabrio? Mit Sicherheit ein SUV. Ein richtiger MiniVan wäre auch interessant.
Und bitte, nennt endlich den deutschen Preis! Nicht erst im Juli bei Auslieferung der ersten 2 Autos.
Dr.M. meint
Richtig, mal was ganz Konkretes zum Ampera-e in DE und anderen Ländern wäre toll und nicht immer nur irgendwelche wolkigen Ankündigungen über Autos in mehr oder weniger ferner Zukunft. Das kann EM wirklich besser.
Und wenn Ihr gerade dabei seid: Der AC-Lader könnte für Europa noch eine Überarbeitung vertragen.
Icke meint
22 kW ist in D ein Muss.
Alles andere ist nur ein Verzögern und Bremsen.
Der Markt wird es zeigen.
Nightrunner meint
Überarbeitung ist noch untertrieben. Der Ampera-e kann ja nur Gleichstrom laden. Opel muss endlich erkennen, dass das Laden mit Wechselstrom bei uns zur Mindestausstattung gehören muss (und zwar mindestesn mit 22 kwh), wenn man sich bei Opel schon selbst auf seiner Website als „Tesla-Killer“ feiert.