Renault hat auf der European Motor Show in Brüssel neben dem neu entwickelten Elektrotransporter Master Z.E auch die aktualisierte Generation seines Elektroauto-Lieferwagen für die Stadt Kangoo Z.E. vorgestellt. Der überarbeitete Elektro-Kangoo verfügt über einen neuen Akku, der die Reichweite um 50 Prozent auf 270 Norm-Kilometer erhöht. Es kommt zudem ein neuer Elektromotor zum Einsatz. Marktstart für den Kangoo Z.E. ist Mitte 2017.
Der neueste Kangoo wird in der Elektro-Ausführung in zwei Längenvarianten angeboten: als 4,28 Meter langer Kangoo Z.E. und als 4,66 Meter langer Kangoo Maxi Z.E. Kernstück des Kleintransporters ist eine neue Lithium-Ionen-Batterie mit 33 kWh Kapazität, die für 100 Kilometer mehr Reichweite als beim Vorgänger sorgt. Da die Anzahl der Module gleich bleibt, benötigt der neue Akku trotz der Kapazitätssteigerung um 11 kWh nicht mehr Platz. Renault gibt an, die Mehrleistung vor allem durch eine veränderte Zellchemie zu realisieren, die für eine höhere Energiedichte ohne Einbußen bei Sicherheit und Zuverlässigkeit sorgt.
Bei dem neuen, 44 kW (60 PS) starken R60-Aggregat des Kangoo Z.E handelt es sich um eine Eigenentwicklung von Renault auf Basis des Motors des Elektroauto-Kleinwagens ZOE. Auch das Ladesystem des Kangoo Z.E. wurde erneuert und erlaubt nun das Aufladen an einer Wall-Box mit 230 Volt Wechselspannung in rund sechs Stunden auf die komplette Ladekapazität. Bei „moderaten Temperaturen“ soll sich in knapp einer Stunde Strom für 35 Kilometer Fahrstrecke laden lassen – und der Kangoo Z.E. so im Gewerbeeinsatz bei zwei Lieferzyklen während des ganzen Tages einsatzbereit bleiben.
Zur Energieeffizienz und damit zur gesteigerten Reichweite des neuen Kangoo Z.E. trägt eine mit der Klimaanlage verbundene Wärmepumpe bei. Da sie anders als konventionelle elektrische Widerstandsheizungen einen Großteil der Energie zum Heizen nicht mehr aus der Batterie, sondern aus der Umgebungsluft bezieht, soll das System deutlich weniger Energie benötigen. Das Klimatisierungssystem verfügt zudem über eine Vorschaltfunktion. Solange das Fahrzeug an der Ladestation angeschlossen ist, wird hierfür ausschließlich Strom aus dem Netz genutzt. Für Märkte mit besonders kaltem Klima bietet Renault eine dieselbetriebene Zusatzheizung an.
Neue vernetzte Services sollen die Attraktivität und Flexibilität des Kangoo Z.E. weiter steigern. Hierzu zählt „Z.E. Trip”. Der Renault-Dienst erlaubt es, mit dem in das Onboard-Infotainmentsystem R-LINK integrierten Navigationssystem öffentliche Ladepunkte zu finden und anzusteuern. Z.E.Trip zeigt die Verfügbarkeit jeder Lademöglichkeit in Echtzeit an und gibt Auskunft darüber, ob diese für das Fahrzeug geeignet ist. Mit dem Service „Z.E. Pass” lässt sich an den meisten öffentlichen Ladepunkten in Europa bargeldlos Strom beziehen. Eine vorherige Registrierung bei den einzelnen Ladestationsbetreibern ist nicht erforderlich.
Zusätzlich bleibt für den Kangoo Z.E. der vernetzte Service „My Z.E. Inter@ctive” verfügbar, der es ermöglicht, die Batterieladung und die Vorklimatisierung des Innenraums aus der Ferne per PC oder Smartphone zu programmieren und zu steuern. Außerdem lässt sich die aktuelle Restreichweite und verbleibende Ladedauer des Elektrotransporters abfragen.
Martin Z. meint
Gibt es den Kangoo Z.E. eigentlich auch in der normalen (nicht Transporter) Version mit 5 Sitzen und Fenstern? (Oder wird es ihn bald geben?)
Wir haben aktuell noch einen Diesel Kangoo und würden gerne wieder einen Kangoo kaufen, da wir sehr zufrieden sind.
Fall es ihn auch mit Fenster und 5 Sitzen gibt, würden wir wohl die Elektro-Variante kaufen.
(Maxi kommt für uns jedoch nicht in Frage, da die lange Version nicht in die Garage passt!)
ecomento.de meint
Der Kangoo ist auch in der Ausführung „Z.E. Maxi 5-Sitzer“ erhältlich.
VG
TL | ecomento.de
Stephan Siemon meint
Wäre wichtig zu wissen, ob der neue 33kw-Akku auch in meinen 2012er Kangoo „ZE“ nachgerüstet werden kann.
Ernesto Beran meint
Wird es den Kangoo in ganz Europa nur in dieser Ausführung geben? Oder ist daran gedacht z.B. unsere Nachbarn in Österriech oder den Niederlanden mit „fähigeren“ Ladegeräten zu beglücken?
ecomento.de meint
Das ist unseres Wissens nach noch nicht bekannt. Der Marktstart für den Kangoo Z.E. ist Mitte 2017, dann dürfte es auch die finalen/regionalen Leistungsdaten geben.
VG
TL | ecomento.de
Jensen meint
Absolut unverständlich, dass der Chamäleon-Lader tatsächlich „fehlen“ soll.
Kein anderer Hersteller hat dieses geniale Teil am Start und Renault vergisst es bei einer „Weiterentwicklung“ einfach. Der Kangoo, nun mit alltagstauglicher, elektrischer Reichweite, muss mit 22kw AC laden können ! Das darf keine Frage sein.
Also, Renault: Bitte schleunigst nachbessern und am besten dem elektrischen Master auch den Chamäleon-Lader spendieren. Der Kangoo als 5-Sitzer mit den entsprechenden Daten, kann genau wie die Handwerker-Kastenausführung dann zu einem echten Kassenschlager werden ….
Frank meint
Gerade für Handwerker und Gewerbetreibende ist ein E-Antrieb sehr interessant, weil er potentiell viel mehr bieten kann, als ein Verbrenner: 230 oder sogar 380 V aus der Bordsteckdose mit ordentlich Leistung, Rückspeisung ins Haus- oder Werkstattnetz, Heizung und Klima auch in Arbeitspausen, ordentlich Drehmoment für Anhängerbetrieb in urbaner Umgebung. Für diesen Zusatznutzen braucht es aber mehr Akkukapazität, bidirektionale und dreiphasige Lade-/ Entladewechselrichter, mit denen schnelles Laden auch an jeder Kraftstromsteckdose funktioniert. Ein Gleichstrom-Schnellladeanschluss sollte sowieso an keinem Elektrofahrzeug fehlen. Insofern enttäuschend für ein Unternehmen, dass sich selbst als Wegbereiter dieser Technik sieht.
Sicher ist es gut, dass überhaupt etwas passiert. Bleibt nur zu hoffen, dass es wenigstens eine Anhängerkupplung geben wird. Sonst wird das für Viele ein Ausschlusskriterium sein.
Railfriend meint
Als Pkw für Personentransport fände ich den Kangoo ZE auch interessant, allerdings als Verbrenner-Hybrid mit wenig PS. Hauptsache man bleibt nach 270 km nicht stehen.
Gibt es eigentlich einfache Hybrids mit Freilaufkupplung, die ein Zuschalten des Verbrenners nur in einer festen Übersetzung, d.h. mit größtmöglichem Wirkungsgrad zulassen, z.B. zwischen 50 und 110 km/h ?
Das würde zugleich ein Fahren im Verbrennermodus in der Stadt unterbinden.
Harry meint
Wir fahren den Kangoo ein gutes Auto. Okay, im Winter kommt man kaum 100 KM weit, aber das juckt auch nicht. Von den Mitarbeitern muss niemand kurzfristig nach Hamburg, von Stuttgart aus, das sind Handwerkerautos. Also fast genormte Fahrten.
die 3,7 kw Ladung, bzw. demnächst 7 kw reichen dicke aus.
Thomas Wagner meint
Endlich ist es soweit, der Kangoo wird aufgemotzt !
Lange hat es gedauert, bis das alte Modell runderneuert wird – obwohl die Verkaufszahlen von Anfang an eine deutliche Sprache gesprochen haben.
Unterirdische Reichweite und Schnarchlader, das sind eben keine Zutaten für einen Gassenhauer .
Jetzt wird alles ein bisschen besser 270 km statt 170 km NEFZ, Wärmepumpe statt Heizstab, hört sich ja schon mal gut an.
Neuer Motor mit wieder 60 PS – wieso nicht den ZOE Motor übernehmen mit 88 PS,
oder wenigstens zur Auswahl ?
Schnarchlader immer noch einzige Lademöglichkeit. Dafür aber „Z.E. Trip“ damit man die Ladesäulen findet ? An denen man dann 6 Stunden aufläd ? Ja wer braucht denn sowas !
Wieso um alles in der Welt wird da nicht wenigstens optional ein 22 KW AC Lader angeboten, eventuell zusammen mit dem 88 PS Motor ??
Und von einer Anhängerkupplung habe ich auch nichts gelesen, vergessen ? oder gibts nicht ?
Wieso schafft es Renault wieder nicht, einfach die Fehler des alten Modells zu beheben und dann ein rundum gelungenes Auto zu präsentieren ? Immer wieder sind da diese Haken,
die einem die Lust auf dieses Auto verdirbt – schade Renault !!
Steve meint
Ein bisschen kann einem dieser Marketing-Artikel auf die Nerven gehen! Ja, es ist schön, dass Renault weiter aktiv an diesem Markt arbeitet und bestehende Fahrzeuge verbessert und auch neue dazu nimmt. Dass ein Fahrzeug wie der Master im Markt dringend benötigt wird, zeigt ja nicht zuletzt die Aktion von Bäcker Schüren aus Hilden.
Dass aber Renault den beiden Gewerbefahrzeugen zwar den modifizierten Motor aus dem neuen ZOE einbauen will, nicht jedoch das Chamäleon-Ladegerät vorgesehen hat, ist schlicht nicht verständlich. Warum soll ein gewerblicher Nutzer kein Interesse an einer Ladung seines Akkus an einer 22 kW AC-Ladestation haben, wenn er es benötigt?
So richtig entlarvt sich das ganze Marketing-Bla-Bla dann aber im Absatz über Z.E. Trip und RLINK. Wenn ich als Hersteller eben ganz felsenfest überzeugt bin, dass eine 220V-Steckdosenladung ausreichend ist, dann brauche ich meinen Kunden diese albernen Ladepunkt-Sucht-Tools auch nicht anzubieten und das schon zweimal nicht in einen vernünftigen Werbetext einzubauen. Der Kunde lädt dann nämlich ausschließlich auf seinem Firmenhof oder bei seinem Ziel, aber sicher niemals unterwegs!
Ein journalistisch bearbeiteter Text hätte das gleich ausgesondert.
ecomento.de meint
Nach der Ankündigung der neuen Kangoo-Version mit mehr Reichweite wurde vielfach nach mehr Daten und Informationen gefragt. Das hat Renault jetzt nachgeliefert – und wir auch. Für wen was interessant ist, kann jeder Einzelne selbst entscheiden.
VG
TL | ecomento.de