Jaguar hat Ende 2016 mit der Vorstellung seines ersten Großserien-Elektroautos I-PACE reichlich gute Presse generiert. Der gefällige Stromer im SUV-Crossover-Format soll über 500 Kilometer mit einer Ladung der Batterie fahren können und bereits 2018 erhältlich sein – deutlich vor vergleichbaren Angeboten der deutschen Premium-Konkurrenz. Auf das schnittige Elektro-SUV könnte zwei Jahre später ein weiteres, erfrischend eigenwilliges Modell mit E-Antrieb folgen.
Jaguar-Technikchef Wolfgang Ziebart verriet AutoExpress, dass der britische Hersteller ein 1+1-Elektroauto bauen könnte, das etwa 50 Prozent schmäler als andere Premiumautos auf der Straße steht. „So etwas ist möglich“, erklärte Ziebart. Details verriet er allerdings nichts. Nach den überaus positiven Reaktion auf den I-PACE soll die Führungsetage des Jaguar-Land-Rover-Konzerns intensiv über eine umfangreiche Ausweitung ihres Elektro-Modellangebots nachdenken – darunter auch der von Ziebart ins Spiel gebrachte besonders schlanke Brite.
Jaguar, seit 2008 in Besitz der indischen Automobilfirma Tata, hat sein Profil zuletzt mit Hilfe von neuen und umfassend überarbeiteten Baureihen deutlich geschärft. Für die nächsten Jahre gibt sich das Traditionsunternehmen entsprechend selbstbewusst: Was die Zukunft angehe, habe man hinsichtlich neuer Modelle, Technologien und Kundenbedürfnissen kurz- bis mittelfristig „an alles gedacht“. Aus Visionen sollen dabei in vielen Fällen möglichst schnell auch Serienmodelle für eine immer größere und vielseitigere Kundschaft werden.
Zwar verkaufen sich weltweit derzeit vor allem SUVs sehr gut, AutoExpress zufolge beschäftigt sich Jaguar aber auch zunehmend mit den immer größer werdenden Platzproblemen im urbanen Raum. Ein nur knapp ein Meter breiter 1+1-Flitzer könnte hier zahlreiche Kunden des Herstellers zum Kauf eines zweiten oder dritten Jaguar mit umweltfreundlichem Elektroantrieb bewegen. Eine finale Entscheidung steht allerdings noch aus.
Das größte Hindernis für einen 1+1-Jaguar dürfte der Premium- und Qualitätsanspruch der Marke darstellen. Auch ein kleines Modell müsste ausreichend Prestige, Eleganz und Praxistauglichkeit bieten. Jaguar-Manager Ziebart betonte zudem, keine Abstriche beim Seitenaufprallschutz zu akzeptieren. Dem Fahrer und einem hinter ihm sitzenden Mitfahrer müsste demnach im Falle eines Unfalls der gleiche Schutz wie in fast zwei Mal so breiten herkömmlichen Autos zuteilwerden.
Michael L. meint
Warum muss ich jetzt an den Rinnspeed eXasis denken? ;-)
http://www.automobilesreview.com/pictures/rinspeed/exasis/wallpaper-35.html#&gid=1&pid=1