„Unsere Kunden sind Individualisten und Enthusiasten“, sagte Dirk Lehmann, Geschäftsführer der Firma Ecap Mobility, die alte Verbrenner zu Elektroautos umrüstet und den Service für die Umbauten übernimmt, dem Hamburger Abendblatt. Als die Zeitung seine Werkstatt besuchte, standen gerade ein VW Käfer und ein Porsche 911 in der Halle. Mindestens 24.000 Euro kostet der Umbau eines Kleinwagens. So mancher würde sich dafür ein nagelneues Elektroauto wie den ZOE von Renault oder den Nissan LEAF zulegen. Aber: Für „Individualisten“ sind diese Autos nichts.
Deutlich teurer wird es, will man einem VW Touran 200 bis 300 Kilometer elektrische Reichweite und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit verpassen: Fast 53.000 Euro werden dann fällig. Trotz der hohen Kosten – das Basis-Fahrzeug kommt ja auch noch hinzu und muss vom Kunden gestellt werden – verlassen monatlich zwei bis drei Neu-Stromer Lehmanns Werkstatt – und die Auftragsbücher seien übervoll. Mehr als 50 Umbauten waren es seit der Unternehmensgründung vor zwei Jahren, darunter einige VW Bullis, etwa ein Dutzend Porsches, ein Mini, ein Audi TT und ein bereits sieben Jahre alter Familienvan, der nun ein Second-Life als Elektroauto leben darf.
Was die Umbauten besonders attraktiv macht: Nur der Antrieb wird auf Elektro getrimmt, alle anderen Details bleiben unverändert. „Ein Elektroauto mit Schaltgetriebe macht besonders viel Spaß“, sagte Lehmann dem Abendblatt. Sein Unternehmen sei „der größte Anbieter in Deutschland“, er habe „mehr Aufträge“, als er und sein Team abarbeiten können. Deshalb will er nun expandieren. Es habe bereits „konkrete Gespräche“ über einen weiteren Standort in Kopenhagen und eine Expansion nach Norwegen gegeben.
Mario Herger meint
„Ein Telefon mit Wählscheibe macht besonders viel Spaß. Unsere Kunden sind Individualisten und Enthusiasten“, sagt der Postdirektor.
kritGeist meint
Interessant finde ich bei dem Bericht, das einige Porsches, ein Audi TT umgebaut wird, auch trotz des Umbaupreises, diese Leute haben das Geld sicherlich. Kann es sein, dass es da mal wieder eine steuerliche Lücke gibt & die E-Prämie dann auch für diese gilt?
Es wäre auch ironisch, wenn Porsche, Audi weiterhin gekauft werden, um dann doch auf E-Autos umzubauen, weil Porsche selber noch nichts ernsthaftes bringt (will) :-) An dem Bsp. zeigt es, dass größeres Interesse & Bedarf an E-Autos vorhanden ist, trotz negative Aussagen selbsternannten Experten!
Blackmen meint
wieder ein typischer Rhetorik-Trick: Die Schwäche, das Negative wird in was Besonderes umgewandelt: cool, toll, viel Spaß, hat nicht jeder… :)
Dieses Schalten ist i.d.R. überflüssig und nach kurzer Zeit voll nervig.
Lieber nacharbeiten und eine passende Lösung dafür finden.
E-Tom meint
Solche Firmen gab es früher auch schon. Jedes E-Fahrzeug zählt. Mir ist allerdings die zugkraftfreie Beschleunigung wichtig, das heißt aber nicht immer Vollstrom, da alle Fahrzeuge bereits übermotorisiert sind.
Der E-Motor braucht keine Schaltung, auch bei 300 km/h nicht. Es gibt allerdings auch hier günstige und ungünstige Bereiche.
Christoph meint
Interessant, wenn natürlich auch recht teuer.
Wie machen die Jungs das mit den Drehzahlunterschieden bei Schaltgetrieben?
Verbauen die dann noch ein Reduktiongetriebe vor dem Schaltgetriebe?
Sonst stelle ich mir vor ist die Kupplung recht schnell dahin, oder?