Autozulieferer Bosch denkt darüber nach, umfangreich in die Produktion von Zellen für Lithium-Ionen-Batterien einzusteigen. Eine Entscheidung soll noch in diesem Jahr fallen. Zusammen mit dem japanischen Unternehmen GS Yuasa entwickle man bereits Akkuzellen, die deutlich leistungsfähiger als die der Konkurrenz seien. Eine industrielle Fertigung erfordere allerdings eine Investition „größer als Solar“, erklärte Bosch-Chef Volkmar Denner.
„Wir brauchen genügend technischen Abstand, sonst macht es keinen Sinn“, betonte Denner vor Journalisten in Stuttgart. Um ein schnelles Kopieren zu verhindern, müsse man dabei auch beim Produktionsprozess vorangehen. Sollte Bosch in die Batteriezellfertigung einstiegen, werde das Endprodukt besser sein als die Technologie aus der gemeinsam von Elektroauto-Pionier Tesla und Elektronikkonzern Panasonic betriebenen Gigafactory, versprach Denner selbstbewusst.
Batterien sind die größten Kostenposten von Elektroautos. Größere Akkus ermöglichen mehr Reichweite, erhöhen aber auch den Preis von elektrifizierten Fahrzeugen gegenüber vergleichbaren Diesel- oder Benziner-Modellen. Um die Kosten von Akkus zu senken, arbeiten Unternehmen weltweit an technologischen Fortschritten. Die Massenfertigung von Batterien gilt als Schüssel zu wettbewerbsfähigen Preisen, wird neben Tesla derzeit jedoch vor allem von asiatischen Unternehmen vorangetrieben. Deutsche Hersteller wie BMW, Daimler und VW beziehen ihre Zellen hauptsächlich von ausländischen Zulieferern, was langfristig als Wettbewerbsnachteil angesehen wird.
Sollte sich Bosch zur industriellen Fertigung von Batteriezellen entscheiden, plant das süddeutsche Unternehmen den Bau mehrerer Fabriken. Denner deutete an, dass die dazu erforderlichen Produktionsstätten wohl nicht in Deutschland angesiedelt würden: „Wenn man sich anschaut, wo die asiatischen Produzenten von Batteriezellen ihre Fabriken in Europa bauen, dann ist das nicht Deutschland“.
Auch ohne Lithium-Ionen-Zellen im Portfolio sieht sich Bosch bei Elektromobilität derzeit gut aufgestellt. Pro Jahr investiere man 400 Millionen Euro in die alternative Antriebsart und beliefere Kunden weltweit mit den wichtigsten Komponenten wie Motoren, Leistungsmanagement und Batterietechnologie. Ohnehin gehe der Bosch-Chef davon aus, dass bis mindestens 2025 rund 85 Prozent aller produzierten Fahrzeuge von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden.
Leonardo meint
Gleiche Geschichte wie schon vor anderthalb Jahren.
Doppelte Kapazität, geringerer Preis, besser,…………
Siehe Link
https://ecomento.de/2015/09/01/bosch-uebernimmt-batteriehersteller-seeo/
Leonardtronic meint
Da schau mal, wieder ein Weltmarktführer :-))
KingArtus meint
irgendwie haben alle bessere Baterien als die anderen.
nur bauen tut sie keiner?!
frax meint
Herr Denner weiß jetzt schon, dass das Endprodukt besser sein wird, als die Panasonic/Tesla Batterien – wie kann er das wissen?
Bis jetzt nur Gerede, Ankündigungen usw. usf. – aber natürlich besser…
Also jetzt hat Bosch erstmal gar nichts in Großfertigung – nichts!
Und Tesla wird jetzt natürlich die Weiterentwicklung einstellen, bis Bosch eine Großfertigung aufgebaut hat, die natürlich besser ist, ja klar.
Ich finde dieses überhebliche Gerede einfach nur peinlich!
Tripel-T meint
Kurz und bündig auf den Punkt gebracht! :-) Bravo
weilslogischist meint
Auch Bosch würde daran gut tun die Produktion nach Deutschland zu verlegen.
Um es mit den Worten eines mir sehr verhassten Menschen zu sagen, ….. Produziert im Land und geht nicht ins Ausland, sonst wird es teuer für euch…….
Ich sehe es schlicht von der Seite dass es für all die Jobs die bei uns im Bereich Verbrennungsmotor und Auspufftechnik etc… wegfallen eine Alternative geschaffen werden muss. Sozaialer Frieden ist das wichtigste Gut eines Stastes oder einer Stastengemeinschaft, z.B. der EU. Und das geht nur über gute Jobs.
Da sollte Bosch an seine Herkunft und damit Verantwortung erinnert werden.
KingArtus meint
ich bin Zwar der Meinung, das man Trump nicht Zitieren sollte,
aber ich gebe dir recht im Bezug darauf das der Staat den Sozialen Frieden sichern sollte. und ich glaube bei einer Massenfertigung wie Tesla in Ger Gigafactory, spielt der Lohn nachher kaum noch eine Rolle.
Was ich aber auch mal bemängeln möchte, die Hersteller haben immer gesagt, sie wollen nicht nur Autos schrauben und zulieferer für andere sein, wie z.B. für Apple.
Aber sie forschen nicht und bauen nicht in dem Maß wie sie es für verbrenner tun.
Die Batterie wird am ende der Motor der Zukunft sein.
und wenn VW, Mercedes oder BMW den selber nur kauft, sehe ich keinen Grund warum man ausgerechnet den Fahren sollte wenn die Technik auch im Toyota steckt.
Skodafahrer meint
Bei einer Gigafactory spielt der Lohn schon eine Rolle, da die Rohbaukosten stark von den lokalen Löhnen abhängen.
Bei einer Welt-Jahresproduktion von ca 90Mio Fahrzeugen und bei nur 50kWh Batterie pro Fahrzeug bräuchte man schon 4,5TWh Produktionskapazität / Jahr. Eine Gigafactory soll 35GWh/a bringen also knapp 129 Gigafactorys nur für PKW ohne Solarspeicher.
Aber mit 50kWh kommt man nicht weit. Ein Opel-Ampera mit 60kWh hat eine ähnliche Reichweite wie ein VW Käfer.
Wenn man eine gute Autobahnreichweite haben will, dann braucht man ab der Mittelklasse Batteriegrößen von 120kWh aufwärts in einer Limousine also zB. ein Fahrzeug das mit einem Tesla Model S 120 D vergleichbar wäre und > 750 km NEFZ und Reichweite hätte.
Wenn wird dann noch Solarspeicher brauchen kommen wir auf mindestens eine neue Gigafactory/Monat oder eines Mitbewerbers Weltweit.
sodumundgomorra meint
…ziemlich alle deutschen Großkonzerne ruhen sich auf Ihrem Status aus!? ( noch muss ich mich nicht bewegen… ;-)
Solange sich nicht genug Kohle mit einem neuen Geschäft verdienen lässt (Apotekermentalität), wartet man erst mal ab und forscht im stillen Kämmerchen. (…vielleicht…)
Ist ja auch schwierig wenn man keine Rohstoffe zur Batt. Produktion hat.
Warum die Batt. Produktion nicht ins Ausland verlagern!?
Man ist als Unternehmen direkt vor Ort und kann mit überschaubaren Kosten produzieren. (und ist auch ökologisch und Menschlich sinnvoll!!!)
…günstige Akku und sozialer Frieden sind 2 paar Schuhe für zweiteres ist nach meiner Meinung der Staat zuständig!!!
Wohnig meint
Das ist eine Schande und echt traurig. Deutschland schaut weiterhin allem hinterher. Bosch wird also, wenn überhaupt dann eine Fab im Ausland bauen. So wandert die letzte große Industrie, die der Automobiltechnik, auch noch ab aus Deutschland.
Christoph meint
In Deutschland arbeitet rund 4% aller Beschäftigten in oder an der Autoindustrie.
Das ist doch nicht wirklich viel.
Was die reine Branchengröße angeht ist die Autobranche erst auf Platz 7 in Deutschland.
KingArtus meint
Am ende is es wie mit der Kohle,
da waren auch so viele Jobs von Abhängig, aber Solar und Wind haben mehr jobs gebracht als die Kohle verloren hat und wird.
Es ist nur die Angst und eben das Speil das die Konzerne damit Spielen.
Wenn die Automobielkonzerne sich auf das Wesentliche konzentrieren dann gäbe es sicher keine Verluste, zuumindest nicht den Zahlen nach.
die Digitalisierung, die Software im Auto muss verbessert werden, da sollte man nicht ein paart leute dran setzten sonden mal ein paar tausend!
das ist ja schon echt beschämend was einem die Autoindustrie da unterjubelt. wenn ich mir das Menü, und die SAteuerung der Software in meinem Renault ansehe…. Frechheit
Der Motor, hier mag nicht mehr viel Effizienz raus zu holen sein, aber dennoch wird hier noch viel Potential sein, Größe, beschleunigung ect…
und ganz klar der Akku, ich bin mir sicher, jeder deutsche der ein Motor bauen kann, kann mit etwas umschulung einen Akku zusammen schrauben.
E-Tom meint
Das mit der Umschulung kann ich bestätigen, die Ladekabel werden auch nicht von Elektrikern zusammengebaut. Sonst hätte ich nicht meinen Hauselektriker für die Montage eines neuen Ladesteckers gebraucht, sondern einen VW- oder Kopp-Monteur. Diese hatten sich geweigert. Ein komplettes Kabel ist wohl lukrativer zu verkaufen und Elektriker zu teuer.
Expert meint
„ich bin mir sicher, jeder deutsche der ein Motor bauen kann, kann mit etwas umschulung einen Akku zusammen schrauben.“
Was für ein Irrglaube! Erstens komplett andere Prozesse. Zweitens ist das ein komplexes chemisches System. Drittens Prozesse und Chemie bedingen sich. Viertens Wer soll umschulen? Gibt kaum „echte“ Experten. etc.
Fritz! meint
Es geht da nicht um die Forschung, sondern um die Montage. Die eigentliche Zellfertigung wird hochautomatisiert von Maschinen gemacht, die gewartet werden müssen (Maschinenbau) und die Montage ist „einfaches Zusammenschrauben“, auch das ist kein Hexenwerk und per Umschulung einem VW-Mitarbeiter beizubringen.
lo meint
Bosch und GS Yuasa (<– I-MiEV Batterie) warten erst das "Post-Lithium-Zeitalter" ab. Ist das jetzt clever oder nicht? Die zukünftigen Bosch-Kunden müssten ja dann ihren jetzigen Zulieferer wechseln…
Etwas Geschichte:
Die I-MiEV Batterie war um 2007 ein Paukenschlag (bis dahin hieß es: Das geht nicht):
– 900 Voll-Zyklen bei 25°C
– Einsatztemperatur von -30°C bis 55°C (Notabschaltung)
– Großzelle für den automotive Einsatz
– Schnelladefähig (2,5 C)
Hier ein Video von einer I-MiEV Präsentation vor fast 10 Jahren:
https://www.youtube.com/watch?v=odO4bMoa4Ko