Ein Tesla-Mitarbeiter hat sich kürzlich öffentlich über die Arbeitsbedingungen bei dem US-Elektroautobauer beschwert. Neben schlechter Bezahlung und zu vielen Überstunden bemängelte Jose Moran auch Sicherheitsrisiken in der Tesla-Fabrik in Fremont, Kalifornien. Firmenchef Elon Musk reagierte schnell auf die Kritik und bezeichnete diese als Schmutzkampagne der US-amerikanischen Gewerkschaft United Auto Workers. Nach einer ausführlichen Untersuchung hat sich Musk nun in einer internen E-Mail erneut zu dem Thema geäußert.
Musk betont in seinem Schreiben vom 24. Februar, dass die Sicherheit der Tesla-Mitarbeiter an erster Stelle stehe. „Unser Ziel ist einfach: Es soll möglichst keine Verletzungen geben und (Fremont, d. Red.) die mit Abstand sicherste Fabrik der Autoindustrie sein“. Schon jetzt liege die Unfallquote weit unter dem Industriedurchschnitt. Sicherheitsbedenken könnten zudem jederzeit anonym gemeldet werden.
Der Tesla-Chef wehrte sich auch gegen den Vorwurf, dass er seine Angestellten schlecht bezahle. So könnten die Mitarbeiter des Elektroauto-Pioniers nach vier Jahren Betriebszugehörigkeit zu Sonderkonditionen Aktien beziehen. Vor allem im Hinblick auf den Ende des Jahres startenden Stromer für den Massenmarkt Model 3 würden sich dadurch hohe Verdienstmöglichkeiten ergeben.
Musk räumte ein, dass es an Teslas Montagebändern im vergangenen Jahr vergleichsweise chaotisch zuging. Die Produktion des Ende 2015 eingeführten Elektro-SUV Model X bereitete dem kalifornischen Hersteller über Monate hinweg Schwierigkeiten. Neben Problemen mit Zulieferern habe auch „Selbstüberschätzung“ bei der Entwicklung des Model X die Fertigung erschwert. Die Situation habe sich Musk zufolge aber deutlich verbessert: Überstunden seien mittlerweile um 50 Prozent reduziert worden und die durchschnittliche Arbeitswoche liege derzeit bei 43 Stunden.
Nach dem Hochlauf der Model-3-Produktion in der zweiten Jahreshälfte soll es bei Tesla deutlich lockerer zugehen, versprach Musk. Für Ende des Jahres kündigte er eine „wirklich tolle Party“ an. Zudem seien weitere Annehmlichkeiten für die Mitarbeiter geplant. Durch die für 2018 anvisierte Produktion von 500.000 Elektroautos werden die Wege in Teslas Fabrik in Fremont schon bald sehr viel länger ausfallen. Abhilfe soll eine „Achterbahn“ zum schnellen Transport auf dem Gelände schaffen. Außerdem werde es zahlreiche kostenlose Frozen-Joghurt-Stände geben.
Mike meint
Achterbahn und Joghurtstände……also ich steh ja eher auf Kettenkarussell und Eisbuden!
Ich hoffe das unsere deutschen Autogiganten nachziehen,und Ihren Mitarbeitern in Zukunft ein ähnliches Vergnügen am Arbeitsplatz bieten ;)
EVrules meint
So gern ich das hier sehen würde, gibts in Deutschland/Europa einen anderen Trend: die Hersteller lagern immer mehr an Entwicklungsdienstleister aus, die wiederum ein deutlich geringeres (um 20-30%) Lohnniveau haben, als die OEM.
Durch die anstehenden Herausforderungen, werden die Arbeitsbedingungen hier in Deutschland schärfer werden, der Preiskampf und damit auch die Arbeitsbedingungen leiden.
Die Automobilindustrie ist hier auf einem absteigenden Ast, nicht weil Tesla auf den Markt drängt, das ist bislang kein Problem, sondern weil der WLTP einen 30% höheren Verbauch ab 1.9.17 verursacht, der RDE dazukommt und die Grenze von 95g/km CO2 ab 2021 bislang unerreichbar ist und Übertretungen empfindliche Geldstrafen nach sich ziehen.
Aufgrund des VW Abgasskandals, werden die Vergaben an die Entwicklungsdienstleister zurückgefahren und die einzelnen Firmen buhlen nun untereinander kräftig um die nächsten Aufträge. Das steht alles ab diesem Jahr noch bevor.
Fritz! meint
„Achterbahn und Joghurtstände……also ich steh ja eher auf Kettenkarussell und Eisbuden!“
Das Problem des (auch von mir favorisierten Kettenkarussells) ist, daß man sich damit bisher nur im Kreis bewegen kann und keinen merklichen Vorteil für die Überwindung einer größeren Strecke hat.
Wobei, ein in Schlangenlinien aufgehängtes Kettenkarussell mit 4 km Länge hätte auch schon wieder was…