Zur Feier seines 50. Jubiläums gibt Mercedes-AMG mit dem Showcar GT Concept einen Ausblick darauf, welche alternativen Antriebskonzepte in Zukunft bei der Performance-Marke zum Einsatz kommen werden. Das viertürige Coupé kündigt zudem den weiteren Ausbau der AMG GT Familie an. Der Mercedes-AMG GT Concept weist mit der neuen Kennung „EQ Power+“ auf sein Leistungsplus hin, das durch eine E-Maschine zusätzlich zum Verbrennungsmotor realisiert wird. Die dritte Baureihe nach SLS AMG und AMG GT wird komplett in Eigenregie am Firmensitz Affalterbach entwickelt. Wann der Hybrid-AMG in Serie gehen wird, ist noch offen.
Der viertürige Affalterbacher Sportwagen soll neben besonders sportlichem Fahrverhalten dank seiner großen Heckklappe sowie dem variablen Innen- und Gepäckraum auch einen hohen Alltagsnutzen bieten. Das Äußere des Showcar gibt laut AMG bereits einen Hinweis auf das Exterieur-Design des kommenden Serienmodells.
„Mit dem Mercedes-AMG GT Concept geben wir einen Ausblick auf unseren dritten komplett in Eigenregie entwickelten Sportwagen. Und damit erweitern wir die attraktive AMG GT Familie um eine viertürige Variante. Zudem verdeutlicht der GT Concept – ebenso wie das AMG Hypercar, das wir auf der IAA vorstellen –, wie wir bei AMG die Performance der Zukunft definieren. Beeindruckende Fahrdynamik gepaart mit hoher Effizienz, resultierend aus einem innovativen Antriebsstrang und zugeschnitten auf das jeweilige Fahrzeugsegment – das ist Future Performance made by AMG“, so Mercedes-AMG-Chef Tobias Moers.
Mit der „nano active fibre technology“ zeigt AMG ein neues Tagfahrlicht, das durch ein spezielles, leuchtstarkes Lichtsystem in einer frei gestalteten Lichtschnur erzeugt wird. Die Technologie gibt dem GT Concept mit einem dreidimensionalen Leuchteffekt eine eigenständige Lichtsignatur. Am oberen Rand ist die Blinklichtfunktion mit seriellem Blinkimpuls („Lauflichtblinker“) integriert. Zwei röhrenförmige Stablichter leuchten die Fahrbahn unmittelbar vor dem Fahrzeug aus und stellen zusammen mit dem großen LED-Hauptscheinwerfer und seinem Linsensystem das Fahrlicht dar.
Die breite Heckpartie kommt mit schmalen, horizontalen Heckleuchten daher. Das Rücklicht verfügt auch über die AMG-Lichttechnologie, die sich unter dem dreidimensionalen Deckglas der Heckleuchten befindet. Um die Abwärme nach außen abzuführen, ist in das Deckglas ein geripptes Kühlmodul integriert. Weitere Designelemente am Heck sind der breite und an den Seiten nach unten geschwungene Diffusor in Sichtkarbon und die zentral angeordnete Endrohrblende, die an den Mercedes-AMG GT R erinnern soll. Die Funktion der Außenspiegel übernehmen bei der Studie aerodynamisch geformte Miniaturkameras, sogenannte Mirror Cams.
Der Antrieb des GT Concept ist AMG zufolge eine komplette Neuentwicklung und soll einen Ausblick darauf geben, was mit Hybridtechnologie derzeit maximal machbar ist. Das System kombiniert einen 4,0‑Liter-V8-Biturbomotor mit einer zusätzlichen Elektromaschine. Das soll „extrem spontanes Ansprechverhalten“ und eine hohe Systemleistung garantieren. Den Sprint von 0-100 km/h absolviert der 600 kW (816 PS) starke AMG GT Concept in weniger als drei Sekunden.
Der vollvariable Allradantrieb von AMGs Hybrid-Konzept Performance 4MATIC+ wird durch die Elektromaschine unterstützt. Sie treibt die Hinterräder direkt an und wirkt wie ein zusätzlicher Booster. Zudem kann nach dem Prinzip des Torque Vectoring jedem Rad individuell Drehmoment zugeteilt werden. Auch rein elektrisches Fahren soll möglich sein.
Die Batterie des GT Concept ist laut Mercedes-AMG „leistungsstärker als herkömmliche Hybrid-Batterien, gleichzeitig aber kompakter und leichter“. Das System ist nach dem Baukastenprinzip nach oben skalierbar, so dass sich Leistung und Kapazität der Batterie an unterschiedliche Anforderungen von Kunden oder bestimmten Märkten anpassen lassen. Das Laden des Akkus während der Fahrt erfolgt durch Brems-Rekuperation sowie mit Hilfe des Verbrennungsmotors, wenn die Batterieladung unter einen bestimmten Schwellenwert gesunken ist. Zur Kapazität der Batterie wurden keine Angaben gemacht.
Die Steuerung des Antriebssystems wurde beim GT Concept vom Hybrid-Powerpack des Mercedes-AMG Petronas Formel 1 Rennwagens abgeleitet. Wie in der Formel wird die Batterie dabei auch während der Fahrt geladen, um immer die volle Elektrokraft zur Verfügung zu stellen – zum Beispiel, um „mit vollem Schub blitzschnell aus Kurven herausbeschleunigen“ zu können. Über die elektrische Antriebseinheit lassen sich drei Betriebsmodi vorwählen: Der AMG GT Concept fährt entweder rein elektrisch, beziehungsweise nur mit Verbrennungsmotor, oder er kombiniert als Hybrid die Fähigkeiten der beiden Antriebsquellen miteinander.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Bedauerlich, dass sich einige Leute immer gleich empören müssen, wenn nicht alle Hersteller ähnliche Modelle auf den Markt bringen. Im Konzert der Luxus-Modelle gibt es eine ganze Reihe von hochpreisigen Super-Autos (siehe Genfer Autosalon), die auch zahlungskräftige Abnehmer finden. Ist doch ok. und ich finde es sehr gut, dass Daimler auch einige Show-Modelle produziert. Es gibt schliesslich genügend Auswahl für die weniger-zahlungskräftigen Kunden bei VW, Renault, Peugeot etc.
"ELMO" meint
Komisch, warum erinnert mich die Silhouette nur an ein erfolgreiches Produkt aus Kalifornien? ;-)
Aber die Außen-„Spiegel“ sind ja wohl Passantenschlitzer. Das kann man auch weit ungefährlicher flach keilförmig nach hinten austreten lassen, wie es manche intelligenteren Konzepte schon gezeigt haben. Als Radfahrer möchte ich mich da lieber von einem klassischen Außenspiegel erwischen lassen.
Im Übrigen kann man kaum besser staunen, als es meine Vorredner schon so trefflich getan haben. Einziger Trost: Der wird sicher zu teuer sein, um seine mit Testosteron und Komplexen vergifteten Interessenten noch mit dem Umweltbonus zu belohnen.
McGybrush meint
Ein Hybrid der nicht Sprit spart sondern noch welchen kostet um voll aufgeladen noch mehr Power mit dem Vorteil eines eMotirs zu haben.
BR meint
Für solche Entwicklungen hat Daimler anscheinend immer Geld, aber ein vernünftiges bezahlbares Klein- und Mittelklassefahrzeug zu entwickeln und zügig auf den Markt zu bringen, das will Daimler wohl nicht, zumindest nich solange bis der Staat genügend Fördergelder zur Verfügung stellt.
Und solche Firmen werden von unseren Politikern hofiert.
Sparer meint
Kann ich nur zustimmen. So ein Showcar braucht kein Mensch und soll nur von der Verzögerungstaktik der Autobauer ablenken. Leider schert sich die Mehrheit der Konsumenten auch nicht um die vorhandenen Umweltprobleme, sonst würden Dreckschleudern nicht mehr gekauft und bezahlbare Elektrofahrzeuge vom Kunden vehementer eingefordert.
Dr.M meint
Ich schließe mich an, so einen Quatsch braucht kein Mensch. Total losers, so sad.
Baut endlich mal ein echtes Elektroauto mit vernünftiger Reichweite zu einem noch vernünftigeren Preis.
Christoph meint
Leute, immer mit diesem „bezahlbar, günstiger Preis“-Blabla.
Das könnten die. Ist kein Hexenwerk.
Sie könnten aber die Nachfrage nicht bedienen.