Ein Unternehmens-Chef, der gerne mal in Jeans und Turnschuhen auftritt, ist bestens auf dem South by Southwest Festival (SXSW) in Austin aufgehoben. Und so überrascht es kaum, dass sich auch Daimler-Chef Dieter Zetsche auf die Tech-Konferenz gewagt hat. In einem Interview mit Wired sagte er, er wolle die Chance auch nutzen, um das Bild seines Unternehmens als „Old Economy“ etwas zurechtzurücken.
Zetsche sei begeistert darüber, „dass es so viele neue technologische Möglichkeiten gibt. Wir können unseren Kunden Sachen bieten, die vor wenigen Jahren noch als Science-Fiction gegolten hätten“, sagte er in dem Video-Interview. Man könne „fast gar nicht genug Fantasie haben, um sich auszumalen, was in naher Zukunft alles Realität wird“, so der Daimler-Chef.
Daimler will in den kommenden Jahren diverse neue Premium-Elektroautos mit langstreckentauglicher Reichweite anbieten. Bis 2025 soll eine Produktfamilie von mindestens zehn Stromer-Baureihen bei den Händlern stehen. Als Basis wird die noch in Entwicklung befindliche, von Grund auf für reine Elektroautos ausgelegte EQ-Plattform dienen. Mit dem Showcar Generation EQ mit 500 Kilometer Reichweite wurde Ende 2016 ein erster Ausblick auf kommende vollelektrische Mercedes-Modelle gegeben.
Leonardo meint
Ich brauche keine Selbstfahrenden, nicht vorstellbaren, erst in ferner Zukunft lieferbaren, Schweineteuren Sience Fiction Autos sondern:
Einen 5-Sitzer mit Wärmepumpenheizung, 40-50 kwh Akku, 11kw besser 22 kw 3-Phasenlader, CCS oder Chademo, Sitz- und Lenkradheizung zu einem bezahlbaren Preis. Mehr muß nicht sein.
Also liefert endlich Realmobile und keine Schnick-Schnack Studien!!!
drosenau meint
Genauso sehe ich das auch – diese Science-Fiction-Studien hängen einem zum Hals raus. Die deutschen Automobilhersteller sollten endlich kaufbare Elektroautos auf den Markt bringen, nicht nur schwaffeln sondern endlich tun!
EcoCraft meint
„Man könne „fast gar nicht genug Fantasie haben, um sich auszumalen, was in naher Zukunft alles Realität wird“, so der Daimler-Chef.“
Jetzt braucht es nur noch Leute in den Vorständen und Entscheidungspositionen, die auch den Mut und die Eier haben diese Fantasien auch umzusetzen. Aber da tut man sich irgendwie schwer. Lieber staunen und später nachbauen als selber Entwicklungsführer zu bleiben.
BR meint
Immer das Gleiche – Showcars, Konzepte, Ankündigungen – und Umsetzungen erst in vielen Jahren.
Auch wenn ich der deutschen Industrie grundsätzlich viel Erfolg wünsche hoffe ich sehr, daß der Mut der anderen Elektr-Kfz-Hersteller, die viel früher und risikobereiter auf E-Mobilität gesetzt haben, belohnt wird.
W.Schäfers meint
Ach mein lieber Zetsche, Innovation, „alte Zöpfe“ abschneiden und der Mut aus einer Position der Stärke zu neuen, besseren Konzepten / Produkten zu wechseln entsteht nicht durch den Druck von Mitbewerbern oder Fördergeldern oder dem Druck des Marktes. Der entsteht in den Gehirnwindungen des Visionär´s, des „Vordenkers“. Wie zB den Herren Musk, Kamprad oder Jobs. Und diese Gehirnwindungen sind mE bei den führenden Köpfen der deutschen Automobilindustrie mit „Dollarzeichen“, Leere und Hochmut verstopft. – Ich bediene mich lieber bei echten Visionären und den Automobilherstellern und Zulieferern, die nicht nachmachen, sonder Vormachen, Wagnisse eingehen und andere, meist bessere Wege suchen. Im Jetzt, welches bei Toyota bereits vor 15 Jahren mit dem Hybrid, bei Nissan vor rund 7 Jahren mit dem Leaf, mit Renault , mit Tesla, mit Streetscooter usw …
Ach mein lieber Zetsche, was Science-Fiction für sie bedeutet ist bei denen, die am Puls der Zeit leben und ausgetretene Wege verlassen, meist kalter Kaffee von Gestern.
W.Schäfers meint
Sorry, BR, habe leider meinen Kommentar als Antwort auf ihren Kommentar verschickt. Ich hoffe Sie können mir verzeihen. Vielen Dank.
W.Schäfers
Matschi meint
@BR:
Viele Kunden handeln entsprechend und beziehen ihre Produkte von den Innovatoren, die den Mut aufbringen. Der Kunde hat es mit seinem Kaufverhalten in der Hand. VW oder Mercedes werden in meinem Fuhrpark nicht berücksichtigt.