Volkswagen-Chef Matthias Müller hat bei der Vorstellung des Jahresabschlusses 2016 bekräftigt, in Zukunft führender Anbieter von nachhaltiger und elektrischer Mobilität sein zu wollen. „Volkswagen wird auch im Jahr 2025 einer der erfolgreichsten Autohersteller weltweit sein. Aber wir werden dann auch einer der weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität sein und Standards bei neuen Mobilitätsdiensten setzen. Mindestens so wichtig ist uns: Wir werden ein Vorbild bei Umwelt, Sicherheit und Integrität sein“, so Müller.
Um sein langfristiges Ziel zu erreichen, einer der weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität zu werden, hatte der Konzern im Juni 2016 sein Zukunftsprogramm „TOGETHER – Strategie 2025“ vorgestellt. Bei allen vier zentralen Handlungsfeldern der Strategie gebe es bereits sichtbare Fortschritte, erklärte Müller. „Die Transformation des automobilen Kerngeschäfts läuft planmäßig, das neue Geschäftsfeld Mobilitätslösungen nimmt Gestalt an, unsere traditionell hohe Innovationskraft hat noch einmal einen ordentlichen Schub bekommen und finanziell haben wir den Prozess der Neuausrichtung voll im Griff.“
Der Volkswagen-Vorstand kündigte an, Elektromobilität sukzessive zu einem Kernelement des Wolfsburger Herstellers auszubauen. Bis 2018 seien dazu mehr als zehn elektrifizierte Modelle und über 30 neue, rein batterieelektrische Fahrzeuge bis zum Jahr 2025 geplant. Zunächst soll aber auch weiter an „effizienteren Verbrennungsmotoren, die noch lange eine tragende Rolle spielen werden“, gearbeitet werden. Konzernweit seien mehr als 60 neue Fahrzeugmodelle mit herkömmlichem Antrieb in Arbeit.
Trotz der Abgasaffäre will das Volkswagen-Management weiter umfangreich auf den Dieselmotor setzen. „Diesel spielt eine fundamentale Rolle für Erreichung der CO2-Vorgaben“, so Müller. Es sei bedauerlich, dass der Selbstzünder auch durch das Zutun seines Konzerns in Misskredit geraten sei. Die neueste Generation von Euro-6-Dieseln arbeite aber „so sauber wie nur was“. Zunächst werde man daher dreigleisig fahren – mit effizienteren Verbrennungsmotoren, reinen Elektroautos und teilelektrischen Plug-in-Hybriden.
Bei Batterien – dem wichtigsten Bauteil von Elektroautos – laufe der Aufbau neuer Kompetenzen auf Hochtouren, betonte Müller. Zu diesem Zweck sei unter anderem ein „Stufenplan zur Erlangung der Technologieführerschaft bei Batterien“ verabschiedet worden. Dieser sehe noch in diesem Jahr die Etablierung eines „Center of Excellence“ und die Aufnahme einer Pilotfertigung im Jahr 2020 vor. Zudem gebe es Gespräche über den Aufbau von Partnerschaften zum Thema Batteriezellen, deren Abschluss noch für das laufende Jahr angestrebt werde.
Die nächste Generation von Elektroauto-Akkus mit deutlich mehr Reichweite und schnellerer Ladezeit wird es laut Volkswagen erst 2025 geben. Bis dahin werde man bei Stromer-Modellen noch mit Lithium-Ionen-Speichern auskommen müssen. „Die Auguren sagen, dass Feststoffzellen-Batterien erst zwischen 2025 und 2030 serienreif sind“, so Einkaufsvorstand Garcia Sanz poetisch.
Das Thema Autonomes Fahren soll im Konzern maßgeblich von Volkswagen-Tochter Audi mit der neu gegründeten „Autonomous Intelligent Driving GmbH“ vorangetrieben werden. Erst kürzlich wurde mit „Sedric“ das erste konzerneigene Selbstfahr-Auto vorgestellt. Ende 2016 hatte die Marke Volkswagen mit dem I.D. seinen technologischen Führungsanspruch in Sachen Elektromobilität und digitale Vernetzung deutlich gemacht. Außerdem sollen neue Mobilitätslösungen zu einer weiteren Säule des Konzerns ausgebaut werden, vor allem über die im Dezember gegründete neue Gesellschaft MOIA.
„Die kommenden Jahre werden ganz im Zeichen des tiefgreifenden Wandels stehen, den wir mit ‚TOGETHER‘ eingeleitet haben. Volkswagen wird schneller, fokussierter und kundennäher. So können wir die Stärken und Synergiepotenziale unseres Mehrmarkenkonzerns sehr viel gezielter nutzen als in der Vergangenheit. Wir werden neue, faszinierende Mobilitätslösungen entwickeln. Wir werden neue Fahrzeuge auf den Markt bringen, die bei den großen Zukunftsthemen Maßstäbe setzen. Wir werden neue Geschäftsmodelle etablieren, neue Märkte erschließen und uns Schritt für Schritt eine Spitzenposition in der automobilen Welt von morgen erarbeiten“, kündigte Müller selbstbewusst an.
Hardi meint
VW-Leute waren nie die Ersten, wenn es um neue Produkte ging. Der Übergang vom Käfer zum Golf wurde solange herausgezogen, bis es nicht mehr ging. Dieses hätte VW fast in den Ruin geführt. Das Gleiche passiert auch jetzt, bloß reicht das Dieseldesaster für eine Kehrtwende.
Früher hat das Land Niedersachsen die schützende Hand darüber gehalten. Nun aber wo es um Arbeitsplätze geht, wird der Betriebsrat unruhig und dann wird auch der Minderheitseigner Niedersachsen unruhig.
Also werden die ersten Stromer wohl im Hochpreis-Segment zu finden sein. Ob das VW retten wird, steht in den Sternen.
Aber VW hat keine Zeit mehr und mit Ankündigungen verdient man kein Geld. Der einzigste Wermutstropfen ist, das die Käufer von VW’s sehr konservativ sind.
Aber der Blätterwald rauscht schon und man spielt schon mit einer Fusion mit Fiat. Gerüchte wie ein Verkauf von VW sind ein Aufruf zur Treibjagd. Das Management muss liefern sonst sind sie geliefert.
Leonardtronic meint
Gibt es verlässliche Angaben zum Onboard Ladegerät des eGolf 2017. Mit wieviel Phasen wird er gepeist? 1, 2 oder 3 Phasen? In den Unterlagen steht nur 7,2 kW AC.
Herr Müller hier können sie was sagen worauf die Käufer warten.
Hans W. meint
Das ist doch nun allgemein und hinlänglich durchgekaut und sollte jeder der Google bedienen kann recherchieren können.
Der e-Golf lädt 2x 3,6kW als 2 phasig in EU und 1x 7,2kW in der US Ausführung
Leonardtronic meint
Bei VW finde ich nichts „amtliches“. Nur aus Foren. Haben sie einen Link?
150kW meint
2 Phasen (2x 3,6kW). Das gleiche Ladegerät wie bei Audi und Porsche.
Leonardo meint
Da sind halt mal wieder alle Autos die mit dem Anlasser 5m „fahren“ können mit eingerechnet.
Stichwort „12v-Mildhybrid“
Leonardtronic meint
„Stufenplan zur Erlangung der Technologieführerschaft bei Batterien“. Mehr als peinlich.
In dem gegründeten „Center of Excellence“ werden nur Marketingexperten beschäftigt oder auch Ingenieure?
frax meint
Ja, das ist wirklich peinlich – Technologieführerschaft kann wohl „befohlen“ werden…
2020 eine Pilotanlage für Batteriezellen – das geht ja so was von in Richtung Technologieführerschaft, da wird einem ja ganz schwindelig. Maaaann, hören die sich auch mal selber zu, was sie sagen!?
Fritz! meint
2020 dürfte Tesla die dritte Gigafactory fertig haben, also die wird dann bereits produzieren…
Das ist wirklich peinlich für VW.
Peter W meint
Im ersten Moment dachte ich: Wow 10 Elektromodelle in knapp 2 Jahren, da muss ja einiges in der Schublade liegen. Aber da steht ja nur elektrifizierte Modelle, und da gehört dann auch der Diesel mit 48 Volt Lima dazu.
So schnell wird VW also nicht aus den Startlöchern kommen, und ich werd dann doch nen Ioniq nehmen.
Paul W. meint
Warum sollte VW aus den Startlöchern kommen? VW hat genauso viele e-Modelle im Angebot wie etliche andere hochgelobte Hersteller. Und der Rest? Hinkt bekanntlich hinterher. Die hochgejubelten Japaner? Außer dem Leaf und dem alten i-Miev gibt es da nichts! Alleine aus Deutschland kommen 5 BEV Modelle vs. 2 aus Japan und 2 aus Korea.
Die Entwicklung bis zur Marktreife neuer Modelle dauert Jahre, sieht man ja auch daran wie lange es dauerte bis Tesla das MS oder MX endlich auf dem Markt hatte. Sowas passiert nicht von heute auf morgen. Alleine die Tests der Fahrzeuge können bis zu 2 Jahre in Anspruch nehmen. Es ist also anzunehmen, das VW e-Modelle die 2020 auf den Markt kommen sollen bereits heute ihre ersten Testfahrten absolvieren.
Pamela meint
„Sowas passiert nicht von heute auf morgen ..“
09.05.2010
auto motor sport:
VW will E-Auto-Marktführerschaft in China
„… Kritiker hatten VW in der Vergangenheit vorgeworfen, das Thema Elektroautos lange vernachlässigt zu haben. Winterkorn hatte am Donnerstag auf der VW-Hauptversammlung in Hamburg bekräftigt, Volkswagen wolle sich bei Elektromobilität weltweit „an die Spitze der BewegungVideo Supertest Lamborghini Huracán“ setzen. VW habe als Mehrmarkenkonzern „wie kein Zweiter“ das Zeug dazu, dem Elektroauto zum Durchbruch zu verhelfen. 2013 werde das „Schlüsseljahr“ für Elektroautos. … „
Fritz! meint
Richtig!
VW (und andere) haben es ganz bewußt viele Jahre verschlafen/ignoriert.
Und bei den 10 neuen E-Modellen ist der aktuelle e-Golf und der e-Up bereits mit drinne laut Aussage von VW.
Matschi meint
Immer wieder dieselben großspurigen Ankündigungen. VW hat inzwischen schon reichlich Image und Kunden verloren. Wann merken die das eigentlich?
150kW meint
Kunden verloren? VW hat 2016 Toyota als größten Autobauer abgelöst.
PaulW meint
Nicht mit Fakten kommen, wir haben das postfaktische Zeitalter, da zählt nur das was früher Stammtischweisheiten genannt wurde ;)
Christoph meint
VW hat 2016 mehr Autos geBAUT als Toyota, mehr nicht.
Dennoch bleibt Toyota deutlich effinzienter weil sie die Autos zB mit weniger Mitarbeitern fertigen und weil Toyota nicht 12 Submarken hat. :)
VW vorallem die Marke hat so miese Margen. Die werden konzernintern nur durch die gut laufenden Marken (Margen) von Porsche und „noch“ Audi aufgefangen.
Dr.M meint
Macht es doch bitte gleich richtig, VW! Die elektrifizierten Autos sind schon heute nicht so wirklich toll und technisch sehr aufwendig in Konstruktion und Wartung.
Baut eine eigene Zellproduktion und baut erstmal ein bezahlbares BEV mit 400 echten Kilometern Reichweite – ohne irgendwelche Selbstfahrfunktionen und ähnliche Späße.
Konzentrieren auf das Wesentliche nennt sich das, aber das geht bei euch anscheinend nicht, beim Billigauto müsst ihr das jetzt mit Tata hinbekommen, weil ihr vermutlich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr seht.
Macht doch beim Elektroauto nicht denselben Fehler!
EcoCraft meint
Wer bitte braucht den schon echte 400km?
Lassen wir die Branche der Vertreter mal außen vor. So gut wie keiner hat einen Arbeitsweg von 150km täglich und muss dann noch mal weiter 50 Kilometer zum Sport oder zum einkaufen fahren. Keiner!
Wozu also 400km echte Reichweite? Hauptsache das Ding lässt sich schnell und unkompliziert an möglichst vielen Stellen wieder aufladen. Das ist vor allem für Nutzer ohne Eigenheim, PV und Stellplatz vor der Tür die viel entscheidender Frage.
McGybrush meint
Ich brauche ein Fzg mit 400km. Ich Pendle jedes Wochenende 200km (+Evtl 100km) und dann das gleiche wieder zurück. Sowohl im Sommer als auch im Winter. Ich habe eine Mietwohnung und KEINEN eigene Stellplatz.
Ich möchte nach meinem Täglichen Arbeitsweg von 7-8km nicht jeden Tag 300m (da hab ich noch echt Glück das diese so dicht ist) zu diesen einzigen 2 Ladesäulen in einer 40.000 Einwohner Stadt laufen/fahren um dann fest zu stellen das beide Ladesäulen von Ihren eigenem Stromnetzbetreiber mit eAutos die real nur 100km Weit kommen jedes mal belegt sind.
Und Ich werde 2017/18/19 nicht der einzige von 40.000 Leuten sein der genau auf diese 2 Ladesäulen angewiesen ist. Ich will nicht jeden Tag auf der Lauer nach einem Ladeplatz liegen so wie ja alle anderen dann auch die nur ein 100km Auto haben. Wenn alle 400km weit fahren und diese aber genau so schnell laden ist da definitiv Luft nach oben was die Belagerung der wenigen Ladesäulen an geht. Und mein Jährlicher Winterurlaub liegt 900km weg. In dem kleinem Dorf in Österreich gibt es ganze 3 Destination Charger von Tesla und 2 am Spar Markt. Den Luxus JEDEN Tag Laden zu können, NICHT WOLLEN, habe ich leider nicht. Das wäre es mir +10.000Eur Wert wenn ich zwischen 400km NEFZ und 160 NEFZ aussuchen könnte. 15.000Eur wenn es 500km NEFZ sind.
Und 40km Tägliche Strecke ist ebenfalls quatsch. Ich fahre 5x 7km und 2x 200km. Macht ein Durchschnitt von 62km. Deiner Meinung macht würde mir ein iMIEV mit Real 100km reichen da ich im Durchschnitt ja nur 62km fahre. Aber der sagt leider nur Bullshit aus.
Wännä meint
7 KM Arbeitsweg? Lächerlich! Da reicht locker ein E-Bike.
2×200 KM am Wochenende? Wie wär´s denn mal mit Bahn oder Bus?
Es gibt halt immer noch viel zu viele Leute, für die ein Auto (dazu noch genutzt von EINER Person) einfach nicht infrage zu stellen ist.
Is nu so + meint
ja, da is schon was dran, aber:
die Vor- und Nachteile in den verschiedenen Situationen
werden dann auch unterschiedlich bewertet. s.u.
Und jetzt geht es mit meinem letzten BENZINer ins
300 Km entfernte West-ERZ
JuergenII meint
Die Frage ist doch ganz einfach zu erklären:
Ein 400 km Fahrzeug – real gibt es dass ja fast schon mit dem Bolt – wäre ein relativ einfach und preiswert zu konstruierendes Fahrzeug.
Nur glaubt einer wirklich, dass gerade VW so was für eine Hausnummer von z.B. 15.000 Euro anbieten würde?
Sie können keine teuren und anfälligen Doppelkupplungsgetriebe oder Automaten mehr verkaufen, Standheizungen sind auch passé, eine einfache Klimatisierung, ein NAVI, ein Radio und dank Unübersichtlichkeit noch eine Rückfahrkamera würden doch ausreichen.
Mit so einem Fahrzeug können sie nicht überteuerte Mitarbeiter und Vorstände bezahlen. Es muss angebliche Luxus Gimmick in die Fahrzeuge rein, dass den Herstellern nicht viel kostet aber den Kunden verleitet das doppelte bis dreifache für diese Kisten zu bezahlen. Und was ist besser dafür geeignet als ein paar Sensoren, Kameras und Software.
Irgendwie müssen sie ja auch noch die Werkstätten bei Laune halten, die dank EV dann fast arbeitslos werden, aber doch noch benötigt werden um die Millionen von fossilen Altfahrzeugen mit Ersatzteilen und Service zu versorgen.
Dein Wunschfahrzeug bekommst Du dann aus China, Korea oder Indien, sofern nicht wie bei Vespa Strafzölle erhoben werden um die europäische Autoindustrie zu schützen, oder von Dacia, Tatra oder wie die ganzen Billigheimer sich nennen.
@EcoCraft:
400 km reale Reichweite (also auch im Winter) wären und sind mehr als sinnvoll. Damit dürften dann rund 95% aller Wochenendfahrten ohne Ladestress zu überbrücken sein und im Alltag bedeutet das durch drastische Reduzierung der Ladevorgänge doppelt bis dreimal so hohe Laufleistungen wie heute – Tesla mal außen vor.
Is nu so + meint
Deine Argumentation zur VW-Mentalität ist sehr plausibel
+ für mich genau so zur 400 Km Reichweite!
denn kann ich immer sicher sein ? täglich meinen Lieblings-
Straßenlaternen-Ladepunkt benutzen zu können?
150kW meint
„Dein Wunschfahrzeug bekommst Du dann aus China, Korea oder Indien,…“
Der 400km BYD e6 aus China kostet nur halt leider keine 15.000€, sondern 60.000€.
Fritz! meint
„„Dein Wunschfahrzeug bekommst Du DANN aus China, Korea oder Indien,…““
Er hatte extra das Wörtchen „dann“ benutzt, um die Zukunftgerichtetheit seiner Aussage zu bekräftigen. Ich denke auch, daß aus den genannten Orten in Zukunft DEUTLICH billigere E-Autos kommen werden.
Was BYD da für einen Preis verlangt, ist lustig, aber nicht marktgerecht. Ist in China aber auch merklich billiger (wenn auch von 15.000,– immer noch weit weg).