Der Energieversorger Stadtwerke München (SWM) baut im Auftrag der Stadt München das Ladenetz für Elektroautos aus. Bis voraussichtlich Ende dieses Jahres sollen in der bayerischen Landeshauptstadt bis zu 100 neue Ladestationen mit je zwei Lademöglichkeiten errichtet werden. Das SWM-Ladesäulennetz werde sich dadurch im Lauf des Jahres mehr als verfünffachen, teilt das Unternehmen mit.
Wie an allen SWM-Ladestationen fließt auch an den neu errichteten Ladesäulen zu 100 Prozent Ökostrom. Der Stadtrat hatte die SWM 2016 mit der Planung, dem Aufbau sowie dem Betrieb eines öffentlichen Ladesäulensystems in München beauftragt. Die SWM bauen und betreiben seit 2009 öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur, heute sind es 31 Ladestationen mit 55 Ladepunkten.
„Der öffentliche Nahverkehr ist das Rückgrat von Münchens Mobilität. Nur so lässt sich gerade in der Innenstadt das stadt- und umweltgerechte Vorankommen sicherstellen. Aber nicht jede Fahrt lässt sich mit U-Bahn, Bus, Tram oder Rad zurücklegen. Für die verbleibenden notwendigen Autofahrten brauchen wir Alternativen zu Verbrennungsmotoren“, so Oberbürgermeister Dieter Reiter. „Hier bietet uns E-Mobilität die Möglichkeit, auch den Individualverkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Der Ausbau der Münchner Ladeinfrastruktur im Rahmen des Handlungsprogramms der Landeshauptstadt schafft hier die lokale Grundlage für die Verkehrswende.“
Aufbau des Netzes von innen nach außen
In einem ersten Schritt sollen zunächst rund 50 Ladestationen vornehmlich innerhalb des Mittleren Rings errichtet werden, da hier aufgrund der vorherrschenden Einwohnerdichte und des fehlenden privaten Parkraums der Bedarf nach öffentlicher Ladeinfrastruktur am höchsten ist. Zudem ist in diesem Innenstadtbereich eine hohe Nachfrage nach Carsharing-Fahrzeugen gegeben. Die weiteren Stationen entstehen dann im nächsten Ausbauschritt noch 2017 auch außerhalb der Innenstadt, über das gesamte Stadtgebiet verteilt.
Alle Säulen sind mit jeweils zwei Ladepunkten ausgestattet und erlauben somit das gleichzeitige Aufladen von zwei Fahrzeugen. Sie befinden sich oft in unmittelbarer Umgebung zu weiteren Mobilitätsangeboten wie der U-Bahn und dem öffentlichen Mietradsystem MVG Rad. An den Säulen steht eine Ladeleistung von bis zu 22 kW pro Ladepunkt zur Verfügung.
Um den Zugang zu den Säulen einem möglichst großen Personenkreis zu ermöglichen, ist die Ladedauer tagsüber durch Beschilderung auf maximal vier Stunden beschränkt. Der Zugang erfolgt über die SWM Tankkarte oder Ladekarte eines Partners aus dem „Ladenetz“-Roamingverbund. Dank der Anbindung an die Direktbezahllösung „Ladepay“ ist die Nutzung und Bezahlung aber auch ohne Ladekarte möglich.
Einen Überblick über alle Ladestationen gibt die kostenlose App „MVG more“. Zusätzlich erlaubt die App die Anmietung von MVG-Rädern, die Buchung von Carsharing-Fahrzeugen und sie zeigt die Live-Abfahrtszeiten des ÖPNV an.
Frank meint
Ich sage es bei jeder Gelegenheit wieder: Wenn man davon ausgeht, dass es bald viel mehr EVs als Ladesäulen gibt, ist es ein Schildbürgerstreich, das Ladekabel nicht fest an der Ladesäule anzubringen. Jeder Fahrer wird so gezwungen, ein Ladekabel spazieren zu fahren. Außerdem ist es sehr unkomfortabel erst ein Kabel auszurollen und anschließend schmutzig wieder einzupacken. So geht Begeisterung wohl kaum.
Jensen meint
„Der Ausbau der Münchner Ladeinfrastruktur im Rahmen des Handlungsprogramms der Landeshauptstadt schafft hier die lokale Grundlage für die Verkehrswende.“
Wie fast immer: Jeder Ladepunkt zählt !
Aber: Die Betonung dürfte wohl auf „Grundlage“ liegen, denn selbst eine langsam, stetig steigende Anzahl von Elektroautos bedarf innerhalb deutlich kürzerer Zeit eine viel stärkere Vervielfachung der Ladepunkte. Nicht nur in München.
Ich nutze öfters das P+R-Parkhaus in Fröttmaning. Dieses wäre ideal, um eine Vielzahl von Ladepunkten zu installieren. Die Autos verweilen dort sicher deutlich länger, als in anderen Parkhäusern, so dass man viele Fahrzeuge länger und schonend an der Dose lassen könnte. Warum nicht mal mit 50 Ladepunkten mit gemäßigten 3,7 KW starten ? Selbst die größten Batterien könnten so entspannt genügend Strom aufladen. Das würde die Infrastruktur sicher auch nicht überfordern. Für’s Erste jedenfalls …
Josef meint
es reichen einfache Steckdosen! welcher Berufspendler kann schon nach 4h umparken??? aber nein bei den Park&Pay Parkplätzen darf man ja schon eine Strafgebühr bezahlen wenn man auf den SchnarchMVV umsteigt…in Riem..Messe! gibt gar schon 2 Ladepunkte…