General Motors bietet mit dem Chevrolet Bolt EV seit Ende 2016 das erste langstreckentaugliche Elektroauto für den Massenmarkt an. In Europa rollt der erschwingliche Stromer demnächst als Opel Ampera-e zu den Händlern – zuerst in Norwegen, danach in Deutschland. Sowohl hierzulande als auch im Heimatmarkt USA wird zunächst allerdings nur eine reduzierte Stückzahl des Bolt/Ampera-e erhältlich sein. Wie viele Fahrzeuge 2017 in den Vertrieb gehen, ist noch unklar.
„Wir haben erfahren, dass es viele Gerüchte bezüglich der Auslieferung des Ampera-e gibt … Wir haben stets kommuniziert: Die Produktion des Ampera-e wird von Monat zu Monat eingeteilt – Informationen zur Auslieferung einzelner Kundenfahrzeuge müssen daher darauf basierend aktualisiert werden“, erklärte PR-Manager Stein Pettersen von Opel Norwegen in einem lokalen Elektroauto-Forum.
Pettersen betonte zwar, dass sich aktuell zahlreiche Fahrzeuge auf dem Weg nach Norwegen befinden und dort Ende Mai/Anfang Juni mit der Auslieferung begonnen werden soll. Trotzdem dürften nicht alle Ampera-e-Käufer ihr neues E-Auto pünktlich erhalten. „Die große Nachfrage hat bereits zu langen Lieferzeiten geführt, dies kann leider zu unerwarteten Verzögerungen bei der Auslieferung für Kundenfahrzeuge führen“, so Pettersen. Es sei zudem noch nicht möglich, eine genaue Lieferzeit für Fahrzeuge zu nennen, deren Auslieferung für 2018 vorgesehen ist.
Berichte, dass in diesem Jahr in Deutschland – abzüglich Probe- und Ausstellungswagen – weniger als 100 Fahrzeuge angeboten werden, dementierte Opel. „Die genaue Anzahl der lieferbaren Fahrzeuge je Land (Norwegen, Deutschland, Schweiz und Niederlande) ist unter anderem abhängig von der verfügbaren Gesamtkapazität für Europa. Diese liegt jedoch unter der Nachfragemenge. Derzeit laufen aber Gespräche mit dem Ziel, so schnell wie möglich eine größere Zahl an Fahrzeugen liefern zu können“, teilte ein Unternehmenssprecher FOCUS Online mit.
Opel-Händler „nicht begeistert“
„Die Nachfrage ist da“, so der Vorstandssprecher des Opel-Händlerverbandes Peter Hübner laut der Branchenzeitung Kfz-Betrieb. Hübner betonte: „Und sie ist deutlich reger als beim ersten Ampera“. Anders als der von 2012 bis 2016 gebaute Ur-Ampera fährt die neue Generation voll- statt teilelektrisch. Opel hat Anfang des Monats verkündet, dass sich bereits mehr Ampera-e-Interessenten „als der gesamte deutsche Elektroautomarkt groß ist“ gemeldet hätten.
Laut Hersteller können mit dem Ampera-e 520 Norm-Kilometer gefahren werden. Im Alltag sollen mit einer Ladung der Batterie – je nach Wetterbedingungen und Fahrstil – 300 bis 400 Kilometer möglich sein. Eine vergleichbare Reichweite bietet derzeit nur Premium-Elektroautobauer Tesla. Wegen der großen Nachfrage seien viele Opel-Partner „nicht begeistert“ über die eingeschränkte Verfügbarkeit, zitiert Kfz-Betrieb einen Händler. Kaufinteressenten müsse man nun „voraussichtlich mindestens bis zum Jahreswechsel“ vertrösten. Vertrieben wird der Ampera-e zunächst exklusiv über speziell geschulte „Agenten“.
Ein weiterer Händler spekuliert, dass erst 2019 mit voller Verfügbarkeit zu rechnen sei. Zu diesem Zeitpunkt dürfte der inklusive Elektroauto-Kaufprämie ab 34.950 Euro erhältliche Ampera-e jedoch sein Alleinstellungsmerkmal verloren haben. Branchenprimus Tesla will im nächsten Jahr seinen neuen Volumen-Stromer Model 3 weltweit ausrollen. Und auch andere Hersteller wie VW, Skoda oder Audi arbeiten an langstreckentauglichen Kompaktautos.
Yoshi84 meint
Mein local dealer berichtete mir gerade, dass er für 2018 und 2019 lediglich jeweils 2 Fahrzeuge bekommt. Die für 2018 sind schon verkauft bzw. „verleast“ – kaufen kann man die wohl tatsächlich erstmal gar nicht. Effektiv reden wir also von 2019, wo wir dann vll endlich an ein Fahrzeug kommen können. Dann sieht der E-Auto-Markt schon wieder ganz anders aus. Schade, Opel.
Paul W. meint
In den Geschichtsbüchern wird einmal zu Opel nach deren verschwinden im Jahre 2025 stehen: Sie waren stets bemüht noch einmal die Kurve zu kriegen :(
R.I.P. Opel
Gerhard Rößler meint
2018 können andere schon weiter fahren. Der Zoe wird komplett vergessen ,in der neuen Ausführung auch über 300 km , 400km möglich
frax meint
Wieso 2018 – die Zoe kann man hier und heute mit 41 kWh kaufen
Fritz! meint
Naja, das ist von 60 kWh aber trotzdem noch ein wenig entfernt. Aber, da haben Sie Recht, sie sind auf dem Weg & können liefern.
Thrawn meint
Leider doch wieder nur Flottenverbrauchsfeigenblatt im Katalog…
Konnte ja keiner ahnen, dass wirklich jemand dat Dingens kaufen möchte. Aufmüpfige Kundenbrut. Da zieht man sie jahrelang groß, investiert Milliarden ins Verbrennermarketing zur Konditionierung und dann wollen die einfach nicht die Spritfresserstinker kaufen, die man ihnen anbietet. Undankbares Pack!
Wie ich bereits schon einmal an anderer Stelle hier auf Ecomento.TV schrieb, wird der Umstieg wahrscheinlich wirkich nur mit den unbelasteten Start-ups gelingen. Die Etablierten können einfach nicht. Zuviele alte Seilschaften, zuviele Saudi Dollars in den Firmen. Einzig vielleicht BMW mit seiner VARTA Vergangenheit. Ohne VARTA damals heute kein BMW.
Es heisst „Das Neue muss aus der Asche des Alten entstehen!“ jedoch nicht „Das Neue muss irgendwie in das Alte reingewurschtelt werden“. Kaiser Nero hatte das damals erkannt. Erstmal das alte Rom niederbrennen, dann gibt’s auch Platz für das Neue Rom.
Ich geb‘ zu, das ist ein bisschen hart ausgedrückt und ich hoffe, unsere Schlüsselindustrie kriegt noch die Kurve, zu unser aller Wohl. Aber solche Nachrichten wie oben lassen mich bangen…
Emch meint
Ja ich kann die hier formulierten Sorgen ein bisschen nachvollziehen – ich fahre zur Zeit den i3 (das Fahrzeug ist hervorragend, wenn man aber bei BMW Schweiz eine Niederlassung besucht, scheint der i3 das Schandefahrzeug zu sein- Werbung kann man nicht reduzieren auf E-Autos man erhält den ganzen alten Schrott auch nochzt) – und der Ampera würde mir durchaus passen. „Rein amerikanische Konzerne“ möchte ich eigentlich nicht unterstützen – aber viel Auswahl hab ich nicht. Und nur Protoypen präsentieren bringt halt eben auch nichts. Aber so wie ich die Deutschen kenne werden die das noch schaffen – etwas mehr Mut – Vorbild Norwegen, welches als Erdölland und ohne Autoindustrie wieder einmal als Vorbild zu nennen ist. Die Schweiz ist noch im Tiefschlaf – der Bauernstaat will das es röhrt und vibriert – wir können uns mindestens 300 PS leisten – noch …
Daniel1002 meint
Wie hier schon geschrieben wurde, macht GM pro Bolt/Ampera Verlust und da ist es doch nachvollziehbar, dass man eben nur wenige AUtos bauen WILL!!!
Das Problem ist für die alten AUtobauer, sie haben noch das alte Denken intus, welches bedeutet alles outsourcen und nur noch zusammenbauen…
eben ZULIEFERER…
Bei den Akkus ist es aber so, dass die Produzenten alle auch ihren Gewinn machen wollen und so sind nunmal die Kosten von zugelieferten Akkkus bedeutend teurer als sie selbst zu produzieren…
Bei einem E-Fahrzeug sind nunma die Akkus die Kostentreiber, der Rest ist praktisch „Peanuts“.
Wenn die alten AUtobauer nicht aufpassen, dann werden sie ganz schnell gleichgestellt mit den Pferdekutschen, denn wir stehen vor einer ähnlichen Revolution…
Pillenpepi meint
Dumme frage vielleicht, aber: Warum dann nicht für mehr Geld verkaufen?
150kW meint
„Bei den Akkus ist es aber so, dass die Produzenten alle auch ihren Gewinn machen wollen “
Die Zulieferer bei Verbrennungsmotoren wollen keine Gewinne machen?
Jürgen Kohl meint
Ich habe von Anfang an auf das Model 3 gesetzt und es noch vor der Premierenshow reserviert! Und ich wette, dasss mein Model 3 früher vor dem Haus steht, als der Ampera E, auf den mein Nachbar wartet.
H2O3 meint
Na das war doch abzusehen! Tesla hat ja auch wesentlich mehr Erfahrung im Fahrzeugbau als GM – LOL!
Bin übrigens der gleichen Meinung und habe auch M3 gesetzt :)
BR meint
Was für eine Blamage für Opel. Erst groß ankündigen und dann nichts Liefern.
Und wenn Tesla mal ein paar Wochen verschieben muß gleich die große Keule rausholen.
Ihr macht Euch sowas von lächerlich.
Peter W. meint
Es ist unglaublich, wie unsere alt eingesessenen Autobauer mit ihrer Kundschaft umgehen. Ankündigen, sich bejubeln lassen und dann nichts liefern. Genau so wird es noch jahrelang weitergehen, und viele Leute werden halt mit der Schulter zucken und wieder einen Verbrenner kaufen. Es gibt ja auch genug Leute, die dann sagen können, dass sie keine andere Wahl haben als Verbrenner zu fahren, denn es gibt nicht genug Elektroautos.
Währemd Tesla wächst und wächst, und die Chinesen für den europäischen Markt aufrüsten, bereiten die deutschen Autobauer als systemrelevante Industrieunternehmen schon mal die Bittbriefe an die Regierung vor. Sie werden Kohle mit den Verbrennern einstreichen bis nichts mehr geht und dann nach einem Rettungsschirm der Regierung rufen. Das hat schon immer funktioniert. Am Ende ist wieder keiner Schuld aber alle müssen bezahlen.
Thrawn meint
Hallo Peter W.
Das wird wie mit den Energiekonzernen und dem Atomausstieg laufen:
Nachdem man über Jahrzehnte fett geworden ist, sich an üppigen staatlichen Subventionen gelabt hat, presst man jetzt noch den letzten Heller aus der Kernkraft raus. Ganz nebenbei gliedert man die neuen Enerhiesparten aus (RWE/Innogy, EON/Uniper,…).
Jetzt kommt der Trick:
In ein paar Monaten oder Jahren legt man eine saubere Insolvenz hin, was sich ja schon ankündigt, wenn man die Zahlen von EON und RWE so anschaut und wird so die Milliarden-Atom-Rückbaualtlasten elegant los, während die Investoren mit den neuen Gesellschaften weiterhin ihr Kapital mehren. Den Rückbau und die Arbeitslosen kann doch der Steuerzahler viel besser bezahlen.
Die ersten Anzeichen der Fluchtbewegung sind auch schon bei unseren „Musterknaben“ erkennbar:
„i“ Sparte bei BMW, „EQ“ bei Mercedes. Den alten Kram und die Arbeitslosen in 10 oder 20 Jahren kann dann der Steuerzahler ….
Oh Mann, Ich hoffe, ich habe nicht recht!
Peter W meint
Ja, so könnte das laufen …
Düsentrieb meint
Ich würde sagen die Nachfrage
war
da, denn 1. hat niemand Lust so lange zu warten (2019) wenn mann vorher ein vergleichbaren Wagen bekommt (abgesehen davon würde ich ein derartiges Spiel nicht unterstützen) 2. ist die Technik in dem Auto dann schon ca. 3 Jahre alt und 3. sind einige Interessenten inzwischen verprellt, die kommen so schnell nicht wieder zurück…
bogomil23 meint
R.I.P Opel – wie erwartet – Vollhonks sind das !
Sebastian meint
Das mit den Stückzahlen ist fast überall ein Problem. Jedoch bei GM ist das intern schon so gewollt. Für den Opel Preis holt man auch nicht die Masse an Leute hinterm Kamin vor. Da leg ich nochmal 5tausend oben drauf und hab ein Model 3. Der ist nach dem Hochlaufen der Produktion bis Herbst 2018 auch wie die anderen Tesla Modelle innerhalb von 3 – 4 Monate lieferbar. Man merkt deutlich das die klassischen Hersteller keinerlei Interesse haben, ihre E-Autos im Massenmarkt zu platzieren. Also dann doch lieber gleich einen „Quereinsteiger“ das Geld für sein Auto geben… Und mit Ankündigungen ala 2025 ff. hält man die träge Petrols lieber schon in Stellung.
Fritz! meint
Und das mit den 5.000,– oben drauf legen ist noch nicht mal sicher…
In den USA ist der Bolt teurer als das Model 3!
Der Wartende meint
Wenn GM, wie mehrfach angedeutet, mit jeder verkauften Einheiten bis zu 8000$ verliert, erklärt sich diese Politik doch ganz von selbst. Da muss man doch nicht gleich zur nächsten Verschwörungstheorie greifen. Oder glaubt hier jemand ernsthaft das durch eine derartige Verknappung die Elektromobilität als Ganzes ausgebremst werden soll?
Dr.M meint
Richtig, man kann es entweder so machen wie der Chef von Fiat und darum bitten, den elektrischen Fiat 500 nicht zu kaufen oder man macht es wie GM: Einfach ganz wenige Fahrzeuge herstellen und dann sagen, dass die Verkäufe ganz schlecht laufen. Und dann die ganze Sache einschlafen lassen.
Opel meint es eben nicht ernst mit der Elektromobilität, die beteiligen sich an keinem Ladenetz und stellen nur ein Compliance Fahrzeug her. Und davon ganz wenige.
Volker meint
Nun, das Problem dürfte schlicht sein – Achtung, Überraschung – die Batterie. NATÜRLICH gibt es auf dem Gesamtmarkt nicht ausreichend viele Batterien, um Elektroautos in Massenfertigung herzustellen. Oder glaubt hier irgend jemand, Elon Musk hat de Gigafactory 1 nur zum Spaß gebaut?
midimal meint
Er wird SEHR bald (und das steht jetzt schon zu 1000% FEST) Gigafactory 2,3,4 bauen lassen – 1x USA 1x Europa 1x China ). Und bei ihm bedeutet sehr bald auch wirklich sehr bald :)
Tesla-Fan meint
Das ist der einzige Lichtblick!
I3 meint
Ups, es zeigt sich gerade, dass wohl doch eine große Nachfrage existiert… Jahrelang hatte man die doch erfolgreich kleingeredet. Und jetzt kann man nicht so schnell liefern um die Nachfrage zu bedienen?
Das konnte man ja nicht wissen… :-)
Landmark meint
Das so wenig gebaut wird, könnte auch an den Akkus liegen, es scheint eine Giga Factory zu fehlen. Na ja, wer weiß, im Verpester steckt ja noch viel Potenzial in Form von $ und € , die wollen noch gesichert werden, bevor die Fabriken dicht machen.
randomhuman meint
Ich sag nur Compliance car. GM hat von Anfang an angekündigt nur rund 25000-30000 Bolt EV zu bauen und das wird dieses Jahr und nächstes Jahr definitiv so bleiben. 2018 werden wir hier in Deutschland auch kaum mehr als ein paar hundert Stück bekommen. Bis dahin ist dann das Model 3 auch da. Aber Hauptsache GM kann jetzt von sich behaupten das erste bezahlbare Langstreckenauto gebaut zu haben. Am Ende wird dann wieder behauptet die Nachfrage ist nicht da, weil man nur 25000 Stück gebaut hat und es sich nicht lohnen würde. Trotz alledem finde ich, dass es ein gutes Auto ist. Leider nur vom falschen Hersteller, der den Erfolg von E-Autos (noch) nicht will.
150kW meint
„Am Ende wird dann wieder behauptet die Nachfrage ist nicht da…“
Sie haben aber schon das Gegenteil gesagt: „…Diese liegt jedoch unter der Nachfragemenge.“
TeslaRob meint
Genau, dann können Sie wenigstens sagen, Sie haben einen sein 2016 auf dem Markt, leider ein schlechtes AC Lader und keine Schnellladeinfrastruktur ala Tesla, Bestimmt warten Sie auf Tesla Model 3 damit Sie es abkucken können und dann kopieren und selber was auf den Markt bringen, das machen doch die anderen (VW, Audi, Porsche usw.) auch.
150kW meint
Was wollen sie abgucken?
TeslaRob meint
Stimmt…die haben ja nix richtiges :-)
150kW meint
Na so schlecht würde ich Tesla jetzt auch nicht machen :)