Der Grünen-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Cem Özdemir, erklärte im Interview mit dem Magazin Klimaretter, wie seine Partei die Mobilität umkrempeln will, sollte sie ab Herbst an der Regierung beteiligt sein. „Für eine wirkliche Verkehrswende“, so Özdemir, sei „ein Bündel von Maßnahmen nötig: Verbesserung des ÖPNV-Angebots, Umstieg auf Elektromobilität mit erneuerbaren Energien, Förderung von Radverkehr und noch einiges andere“.
Ein Thema, „das derzeit sehr breit läuft“, sei „der Dieselskandal und das voraussehbare Ende des Verbrennungsmotors“. Die Grünen sind Özdemir zufolge „die einzigen, die für diesen Prozess ein Umstiegskonzept haben und sich intensiv mit den Automobilkonzernen dazu austauschen“. Er ist sich „sicher, dass die Konzernlenker verstehen, dass wir eine Politik der ausgestreckten Hand verfolgen und das allergrößte Interesse haben, die Industrie und die Arbeitsplätze zu erhalten. Gerade deshalb müssen wir Druck machen“.
Ein wichtiger „Baustein der Verkehrswende“ sei auch eine „ökologische Finanzreform“: Die Grünen wollen „umweltschädliche Subventionen wie für Dieselkraftstoffe, für dicke Dienstwagen oder Flugbenzin Schritt für Schritt abschaffen“. Außerdem fordert die Partei „anstelle der gescheiterten Kaufprämie der Bundesregierung für Elektroautos, ein Bonus-Malus-System in die Kfz-Steuer zu integrieren. Klimaschädliche Spritschlucker wie die SUVs zahlen eine höhere Kfz-Steuer, während emissionsfreie Elektrofahrzeuge eine Steuergutschrift erhalten, die den Kostennachteil gegenüber einem vergleichbaren Auto mit Verbrennungsmotor aufwiegt“, erklärte Özdemir im Interview.
„Weit und breit keine Elektroautos“
Deutschland müsse nun endlich „seine internationalen Ankündigungen und Sonntagsreden zum Klimaschutz in die Tat umsetzen“. Özdemir sagte, „wenn die Welt genau hinschaut“, werde „die Klimakonferenz in Bonn peinlich für die Bundesregierung“, da „abseits der großen internationalen Bühnen zuhause die Emissionen steigen“: Es gebe „Garantien für die Kohle, der Ausbau der erneuerbaren Energien wird ausgebremst, weit und breit keine Elektroautos“.
„Trendsetter im Klimaschutz“ seien, trotz dem selbsterklärten Klimawandel-Skeptiker Donald Trump, „viele US-Bundesstaaten wie Kalifornien oder selbst der Ölstaat Texas“. Gouverneur Jerry Brown etwa habe „angekündigt, für Kalifornien bilaterale Klimaschutzabkommen mit anderen Nationen schließen zu wollen. New York, Chicago, Los Angeles und 20 andere Großstädte ordern Elektroautos en masse für ihren Fuhrpark“. Dieses Amerika, jenseits von Trump, werde „sich letztlich durchsetzen, und sollten wir ab Herbst regieren, werden wir genau da ansetzen“.
Peter W meint
Jahrelang habe ich die Grünen gewählt, und leider nicht viel damit erreicht.
Jetzt, wo sie zum zweiten mal hintereinander stärkste Partei in BaWü sind, UND den Bürgermeister in Stuttgart stellen, was hat sich da in Stuttgart verbesser?
NICHTS!
arnold-krebs meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
arnold-krebs meint
Haha, selten so gelacht. Es wird viel verschwiegen und die Realität wollt ihr nicht erkennen, das ist traurig…!
randomhuman meint
Ich finde, dass die Grünen mit fast als einzige Partei für mich die wichtigen umweltpolitischen Themen anstreben und vertreten. Allerdings hapert es oft an der Umsetzung, was allerdings nicht nur die Schuld der Grünen ist. Allerdings sollten sie wirklich versuchen eine grüne Partei zu bleiben und sich auf die Wurzeln besinnen auf denen sie entstanden sind. Die Grünen sind keine Volkspartei aber in der Opposition oder auch als kleineren Koalitionspartner könnten sie richtige Weichen für die Zukunft stellen. Aber sie sollten nicht zu große Kompromisse eingehen. Kohleausstieg, Tierwohl, Elektromobilität, ökologische Landwirtschaft, Erneuerbare Energien und alles weitere um den Umweltschutz müssen Kernthemen sein und bleiben für die Zukunft. Die jetzige Wahl in NRW hat gezeigt, dass es auf diese Themen ankommt. Die Grünen sind keine Volkspartei aber damals 2012 hatten sie Glück, weil sie auf der Atomkatastrophewelle geritten sind, sowie die AfD Glück hatte und auf der Flüchtlingswelle geritten ist. Die Grünen haben aber eine umweltbewusste Basis. Die AfD hat hauptsächlich Protestwähler. Sie wird wie die Piratenpartei wieder verschwinden.
Steve meint
Eigentlich kann man den Grünen nicht wirklich vorwerfen, eine „Wellenreiterpartei“ zu sein. Seit über 30 Jahren verfolgen sie ihre Linie in der Energiepolitik (Atom- und Kohleausstieg, Erneuerbare Energien), Menschenrechte, Gleichberechtigung, Nachhaltigkeit…
Das es in dieser langen Zeit auch mal Strecken gab, in denen der Wind nicht nur von vorne kam, ist doch keine Wellenreiterei, sondern unvermeidlich.
Lange haben sich die Grünen mit dem Thema „Mobilität“ mehr als schwer getan. Alles jenseits von Rad-, Bus- und Bahnverkehr war praktisch Teufelszeug. Dass man nun recht realistisch auf die Zukunft der individuellen Mobilität und die Aussichten des Verbrennungsmotors schaut, ist etwa so weitsichtig, wie die Atomausstiegsforderung Mitte der 80er Jahre.
Vielleicht dauert es noch länger, als die Grünen heute anstreben – aber der gesellschaftliche Schmerz wird durch mehr Zeit nicht kleiner, sondern größer.
Sebastian meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
randomhuman meint
Du hast durchaus Recht dem was du sagst. Allerdings ist es nun mal so, dass 2012 die Atomthematik besonders groß da war und dort konnten die Grünen punkten. Jetzt ist das Thema durch. Es braucht ein neues Hauptthema, damit die Welt noch ein Stück „grüner“ wird.
EcoCraft meint
Warum hier wieder alle nur meckern und nörgeln, ich verstehe es nicht!
Anstatt sich mal darüber zu freuen, dass auf diesem Gebiet intensiv geforscht wird und es auch andere Länder gibt sich mit diesem Thema auseinandersetzen und immer neue Möglichkeiten erforscht werden, die dann wiederrum später Grundlage oder zumindest Mosaikstein sein werden für ein Produkt das Massentauglich ist – NEIN! Es haben auch nicht alle Leute noch mit Wählscheibe telefoniert als das erste iPhone auf den Markt kam.
Immer wird gemeckert und ein Haar in der Suppe gesucht.
Selbst wenn ein Wunderakku (nicht der aus diesem Artikel) entwickelt und gebaut werden würden – wäre immer noch nicht schnell genau am Markt, wäre nicht für genügend Autos nutzbar, wäre noch immer zu teuer und hätte auch bei dreifacher Leistung noch zu wenig Kapazität.
Typisch deutsch, kann ich dazu nur sagen.
Is nu so + meint
Hi ! EcoCraft, ich stimme dir voll zu! – unter der Bedingung: das deine
Anmerkungen richtigerweise die Israelische „BatterieInnovation“ meint!?
ImText oben + unten – geht es um „Anspruch und Wirklichkeit“, die –
wie in der D’amaligen DR immer weit auseinander klaffen
EcoCraft meint
Da hast du Recht.
Warum mein Kommentar unter diesem Artikel gelandet ist – keine Ahnung.
Fehler beim Anwender aber nicht auszuschließen XD
Sebastian meint
Was muss da erforscht werden bitte? Jedes Produkt das wir heute bis 16 Uhr bestellen ist morgen um 10 Uhr bei uns im Haus. Das gesamte Leben bezieht sich darauf, die Natur zu zerstören. Die Grünen haben gut reden, genau wie all die anderen Politik-Darsteller. Umsetzen oder selbst die Dinge verändern? Fehlanzeige. Lieber Sprüche ins Mikrofon posaunen.
orinoco meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Is nu so + meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
orinoco meint
Wenn das „unsachlich“ war, dann bitte auch keine Artikel mit gleichermaßen „unsachlichen“ Aussprüchen von rezenten Politikern.
Is nu so + meint
das alte EinheitsKanzler Zitat war hier wohl nich ganz opportun
+ meine Meinungs-Freiheit war wohl etwas ehrenrürig