Der Transporttechnik-Experte Kamag hat den fahrerlosen Elektro-Transporter E-Wiesel AGV Shuttle vorgestellt. Die Lösung für tonnenschwere Lasten kommt bei der Uzin Utz AG als autonomer Palettentransporter zum Einsatz. Der Ulmer Hersteller von Bodenverlegesystemen setzt bereits seit 2002 auf Selbstfahr-Lkw, die dieselgetriebenen Fahrzeuge ähneln mit ihren leeren Fahrerhäusern und selbstdrehenden Lenkrädern aber Standard-Lkw.
Statt autonomen Diesel-Transportern werden bei Uzin Utz künftig zwei Kamag E-Wiesel AGV eingesetzt, die jeweils bis zu 30 Tonnen Paletten vollautomatisch be- und entladen können. Neben einer neuen Steuerungstechnik für den fahrerlosen Begegnungsverkehr wurde auch das Fahrzeugkonzept des Stromers komplett neu konzipiert.
Der E-Wiesel AGV kann von beiden Seiten aus beladen werden und verzichtet auf ein Fahrerhaus. „Unnötig“, erklärt Peter Brenner von Kamag. „Elektroantrieb und die gesamte Steuerungstechnik von unserem Partner Götting sind zwischen den Achsen unter dem Koffer verbaut. Zudem lassen die Transporter sich auf diese Weise von hinten und vorn be- und entladen, während die früheren Lkw ein Wendemanöver einlegen mussten.“
Bei Uzin Utz verbinden die E-Wiesel AGV zwei Produktionsstätten mit dem Zentrallager. „Mit dem E-Wiesel AGV sichern wir die volle Flexibilität im Produktionsablauf und verbauen unser Gelände nicht mit unflexiblen und sperrigen Rollenfördersystemen. Gegenüber dem Transport mit konventionellen Flurförderfahrzeugen sind die autonomen E-Wiesel AGV deutlich sicherer und günstiger. Und der neue Elektroantrieb passt in unsere Nachhaltigkeitsstrategie – ein nachhaltiges Produkt muss für uns mit einer nachhaltigen Produktion verbunden sein“, so Uzin-Utz-Manager Tobias Braun.
Vollautomatisch & sparsam
Im Ulmer Werk der Uzin Utz AG liegen jeweils rund 200 Meter zwischen Produktion und Lager. Früher wurden die palettierten Erzeugnisse wie Fliesenkleber oder Verlegemörtel mit Lkw transportiert. Dazu waren bis zu fünfzig Fahrten am Tag mit Schrittgeschwindigkeit nötig – eine anstrengende und monotone Arbeit, die ständig Personal band. Nun fährt der Kamag E-Wiesel AGV im Begegnungsverkehr.
Kommt ein Fußgänger in die Quere oder steht ein Auto im Weg, stoppt der E-Wiesel AGV und setzt automatisch seine Fahrt fort, wenn der Weg wieder frei ist. Für Sicherheit sorgen Laserscanner und mechanische „Bumper“. Die Vorgängermodelle des E-Wiesel AGV verursachten laut Uzin Utz innerhalb von 15 Dienstjahren keinen einzigen Unfall.
Zusätzliche Ladepausen entfallen beim Kamag E-Wiesel AGV. Während das Fahrzeug sich an die unterschiedlich hohen Rampen der einzelnen Hallen andockt und mittels eines Kettenförderantriebs vollautomatisch 14 Paletten einzieht, fährt ein Ladefinger aus und versorgt den Akku während der Beladung mit Ladestrom. Mit rund 700 Tonnen Transportleistung am Tag sollen die Kamag E-Wiesel AGV jährlich 16.000 Liter Diesel einsparen.
Mike meint
So ein Kamag E-Wiesel AGV ist eine sehr gut durchdachte Transportlösung!
Wenn man bedenkt, das hier der Umwelt und somit auch uns Menschen16000 Liter Diesel im Jahr erspart bleiben,…..kein Dieselruß,keine krebserregende Gifte!
Und dies nur bei einer einzigen Firma….das ist grandios ;)
Die Firma Uzin Utz AG handelt hier sehr gewissenhaft,und auch wirtschaftlich intelligent!
Ich hoffe das andere Firmen schnell folgen werden!
flip meint
Echt eine super Sache und sinnvoll durchdacht. Zwar jetzt technisch nix wirklich neues, wenn ich an automatisierte Fabriken denke… aber gut umgesetzt.
Schade finde ich die reißerische Artikelüberschrift. Der suggeriert einen autonom agierenden Transporter, welcher im regulären Straßenverkehr eingesetzt werden kann.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis. „Shuttle“ passt besser als „Transporter“ – aktualisiert!
VG
TL | ecomento