„Die Automobilindustrie wird sich in den nächsten zehn Jahren mehr entwickeln als in den letzten 100 Jahren“, das sagte BMW-Markenleiterin Hildegard Wortmann kürzlich beim Transformamus Summit in Zürich, von dem der Blog eMobilität berichtet hat. Der Wandel betreffe nicht nur die schon oft genannten Bereiche Elektromobilität, autonomes Fahren, Digitalisierung und neue Serviceangebote.
Der Wandel innerhalb der Branche erfordere auch „eine inhaltliche Neuorientierung im Markenmanagement und den Ausbau von umfangreichen, digitalen Kompetenzen“, sagte Wortmann in Zürich. Nur wer es schaffe, relevanten Content auf den richtigen Kanälen zu spielen, der könne die emotionale Bindung mit dem Kunden gewährleisten, so eMobilität.
Bei BMW stehe weiterhin der elementare und seit vielen Jahrzehnten gängige Claim „Freude am Fahren“ im Vordergrund, und die Freude habe aus ihrer Sicht mehr Relevanz als je zuvor – ganz egal welcher Antrieb im Fahrzeug verbaut ist. Die „Freude am Fahren“ zu vermitteln sei Aufgabe eines „hochmodernen, digitalen Marketingteams“, Wortmann spricht hierbei von „Iconic Change“ oder „Marketing 4.0“.
In einem Interview mit Horizont sprach Wortmann etwas ausführlicher über die „Freude am Fahren“, und wie diese beispielsweise in einem autonom fahrenden Auto aussehen kann. Freude bedeutet in diesem Fall „unter anderem, für sich im Fahrzeug einen optimalen persönlichen Lebensraum, ein Wohlfühl-Umfeld zu gestalten“, so Wortmann. „Wenn Sie etwa beruflich unterwegs sind und gewisse Teile der Fahrt ans Fahrzeug übergeben können, gewinnen Sie Zeit zum Arbeiten“.
Auch wer in der Freizeit unterwegs ist, könne „künftig die Zeit im Fahrzeug für Quality-Time nutzen – etwa in einem Stau. Sie können gemütlicher sitzen, relaxen und zum Beispiel einen Film anschauen“.
Jensen meint
Das wird eine Mammutaufgabe für die Marketingabteilung, den Kunden nun plötzlich vermitteln zu müssen, dass es nicht mehr um übermotorisierte, entsprechend schnelle und „sportliche“ Fahrzeuge und die angeblich dazugehörigen Emotionen geht, sondern um „Qualitätszeit im Stau“. Das wird ein ganz dickes Brett,
dem Kunden zu erklären, dass der Platz an dem er bisher der „Herr im Haus“ und per rechtem Fuss und Lenkrad der ständige Kapitän war, nun weitgehend zum relaxenden Zuschauersessel mit Ruhepuls werden soll. Und trotzdem soll er jederzeit und per sofort wieder in die alte Rolle als Fahrer schlüpfen müssen, wenn es das Auto verlangt. Wie auch immer das in der Theorie funktionieren soll …
bübchen meint
Ich hatte etwa 25 Jahre eine „emotionale Bindung“ an die Marke BMW, ich hätte mich selbst auch als den „größten BMW-Fan“ aller Zeiten bezeichnen können. Leider war dieses Gefühl nach einigen hundert Metern Probefahrt im Model S Geschichte. Wie man doch seine Meinung ändern kann…und habe mir den Tesla nicht wegen des Umweltschutzes zugelegt.
McGybrush meint
100% wie bei mir. Da sind es 20 Jahre begeisterung. Nach der Probefahrt im i3 um 2014 war ich vom elektrischen fahren sofort begeistert. Es blieb aber weiterhin beim alten. Bis ich die Model 3 enthüllung 1 Woche später irgendwie mitbekommen habe. Dann wurde um wissen wie es sich elektrisch fährt und der tatsache das es nun ein Praxistaugliches Auto geben dann erstes Interesse. Nun Hat Tesla und eMobilität allgemein die bisherige Fazination Apple und BMW bei mir komplett abgelöst.
McGybrush meint
Vor dem Model 3 war ich sogar von Hybriden begeistert. Mitlerweile finde ich die sogar noch schlimmer als ein Verbrenner der eh schon existiert noch weiter zu fahren bis es ein BEV wird.